Mercy - Shawn Mendes
»Bitte Ryder, lüg mich nicht an, was ist gerade eben mit dir passiert?«
Ich starrte Ryder unnachgiebig an, damit er wusste, dass er keinen Ausweg hatte, um zu flüchten. Er sagte trotzdem nichts, dabei musste ihm mein intensiver Blick mit Sicherheit aufgefallen sein. Er schaute mich erst gar nicht an. Sein Blick war auf die weiße Bettdecke gerichtet und ich bemerkte, dass er mit seiner linken Hand die Bettdecke zusammenknüllte.
Unbewusst streckte ich meine Hand aus und legte sie auf seine linke Hand, damit er aufhörte. Vorsichtig legte ich zwei Finger unter sein Kinn und zwang ihn somit, mich anzugucken.
»Weißt du Zara, das Leben ist ein verdammter Stalker«, zischte er pötzlich.
»Warum?«, fragte ich.
Endlich schaute er mich an. Er bedachte mich mit einem eindringlichen Blick. Als hätte er nicht erwartet, dass ich, Zara O'Dell, ihn hinterfragen würde. Doch ich tat es.
»Es wird nie aufhören dich zu verfolgen, bis du endlich tot bist ...«
Ruckartig stand ich auf.
»Ryder, was erzählst du da !?«
Und erst jetzt bemerkte ich den gequälten Ausdruck auf seinem Gesicht.
Zögernd richtete Ryder sich auf.
Ich schaute ihn fragend.
»Ach nichts, Zara.«
Er nahm Kurs auf die Tür zu, doch ehe er den Raum verließ, drehte er sich erneut zu mir um und gab mir einen leichten Kuss auf den Scheitel.
»Ryder«, hauchte ich im kläglichen Versuch, ihn auf zu halten.
Doch Ryder war bereits gegangen.
*
20.49 Uhr. In zehn Minuten sollte ich schon unten im Gemeinschaftsraum sein, doch ich hatte nicht ansatzweise Lust, mich hochzuhieven. Seitdem Ryder ohne eine Begründung gegangen war, saß ich auf dem Bett und dachte über Ryder nach.
Er verschwieg mir noch mehr, als ich gedacht hatte. Egal wie oft ich über das Geschehen nachdachte, fiel mir keine plausible Erklärung dafür ein.Warum log ich mich selbst an?
Eine Begründung hatte ich. Nämlich, dass Ryder unter einen Drogenentzug litt.
Er hatte mir jedoch beteuert, dass er selbst keine einnahm. Trotzdem zog ich die Begründung in Erwägung. Was ziemlich bitter von mir war, weil es hieße, dass ich ihm nicht vertraute.
Aber ich wollte es. Ryder machte es mir nur verdammt schwer.
Ein verzweifelter Seufzer verließ meinen Mund.
So konnte das doch nicht weitergehen. Ich hatte das ganze Versteckspiel so satt.Ein Klopfen an meiner Tür ließ mich erschrecken. Die Tür ging bereits auf, bevor ich überhaupt etwas darauf erwidern konnte.
Noah.
»Darf ich rein?«, fragte er mich zaghaft.
Sorry, Noah. Aber ich habe leider keine Lust mit dir oder allgemein mit irgendeiner Person zu reden.
Das sagte ich natürlich nicht. Stattdessen sagte ich:
»Klar, komm rein.«
»Was ist denn gerade zwischen dir und Ryder vorgefallen? Er kam total durcheinander ins Zimmer gestürmt« sagte er sofort.
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Ich An Deiner Seite
Teen Fiction»Das Leben ist ein verdammter Stalker«, flüsterte er. »Warum?«, fragte ich. Er schaute mich eindringlich an. Als hätte er nicht erwartet, dass ich, Zara O'Dell, ihn hinterfragen würde. Doch ich tat es. »Es wird nie aufhören dich zu verfolgen, bis du...