Stressed Out – Twenty One Pilots
Die mörderischen Kopfschmerzen waren der hauptsächliche Grund, weshalb ich aufwachte. Blinzelnd und gähnend richtete ich mich auf. Nachdem ich mich ausgiebig gestreckt hatte, wollte ich mein Handy von meinem Nachttisch nehmen ... Fehlanzeige!
Mein Handy befand sich nicht auf meinem Nachttisch und mein Nachttisch befand sich nicht auf der rechten Seite von meinem Bett. Verwirrt rieb ich mir die Augen und setzte mich endgültig auf.
Das, was ich sah, brachte mich endgültig aus der Fassung – und das noch am frühen Morgen. Ich befand mich nicht in meinem Zimmer, sondern in ...Tias Zimmer. Ich war bei meinen Nachbarn. Ich war bei Ryder.
Verdammt! Was war gestern Abend bloß vorgefallen?
Ich hatte doch nicht im betrunkenem Zustand mit ihm ...O Gott! Nein!
Völlig aufgelöst starrte ich auf meinen Körper herab. Gut, ich hatte immerhin meine enge Hose und mein Top an. Ich stand eilig auf, was ich jedoch auf der Stelle bereute, denn mir wurde schwarz vor Augen. Hilfesuchend versuchte ich nach Halt zu greifen, doch vergebens – ich fiel auf das Bett. Und dann setzten erneut die Kopfschmerzen ein, die für eine sehr kurze Zeit verschwunden waren. Mein Magen drehte sich, und ich stürzte zur Toilette – noch rechtzeitig, denn keine Sekunde später erbrach ich mich.
Nachdem ich mich übergeben hatte, blieb ich noch über die Kloschüssel gebeugt – für den Fall, dass sich mein Körper doch anders entscheiden würde. Nach weiteren Minuten wagte ich es schließlich, mich aufzurichten. Auf zittrigen Beinen ging ich zum Waschbecken und wusch mir das Gesicht mit eiskaltem Wasser. Ich richtete mich auf und erblickte mich geradewegs im Spiegel. Meine Haare waren verwuschelt und meine Wimperntusche war verschmiert.
Nicht besonders sehenswert. Ich drehte mich um, und erstarrte.
Ryder war am Türrahmen gelehnt und schaute mich ein wenig schläfrig an. Seine tiefbraunen Locken, die beinahe schwarz wirkten, waren zersaust und er trug kein T-Shirt. Nur eine schwarze Jogginghose.
Konnte sich der Junge nicht vernünftig anziehen !?
»Alles in Ordnung?«, fragte er mit rauer Stimme.
Ich schluckte, um die aufsteigende Wut zu unterdrücken, und nicht, weil er mit einer schwarzen Jogginghose bekleidet war.
»Was mache ich hier?«, fragte ich stattdessen.
Ryder verschränkte seine Arme vor die Brust, sodass ich das Muskelspektakel an seinen Armen beobachten konnte.
»Du warst gestern Nacht auf der Party sternhagelvoll, weshalb ich dich mit zu mir genommen habe.«
Was bildete sich der Typ überhaupt ein? Konnte er mich gestern denn nicht nach Hause bringen?
»Vielen Dank für deine Hilfe«, meine Stimme triefte vor Sarkasmus, »aber warum hast du mich gestern nicht einfach nach Hause gebracht?«
Er schaute mich ausdruckslos an. Einen kurzen Moment hatte ich den Verdacht, dass er nicht antworten würde, doch er sagte:
»Sei glücklich, dass ich dich überhaupt mitgenommen habe. Außerdem wäre es nicht besonders schlau gewesen, wenn ich dich betrunken vor die Tür deiner Mutter ausgesetzt hätte. Ich wollte, dass du deinen Rausch ausschläfst.«
DU LIEST GERADE
Ich An Deiner Seite
Jugendliteratur»Das Leben ist ein verdammter Stalker«, flüsterte er. »Warum?«, fragte ich. Er schaute mich eindringlich an. Als hätte er nicht erwartet, dass ich, Zara O'Dell, ihn hinterfragen würde. Doch ich tat es. »Es wird nie aufhören dich zu verfolgen, bis du...