27 | »Ich mag es hart«

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Chainsmokers ft. Daya – Don't Let me Down

»Ich liebe dich, Zara.«

Dies waren Leroys Worte gewesen, nachdem er mich nach Hause gebracht hatte und mich erneut geküsst hatte. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, weshalb ich ihn nur angelächelt hatte und »tschüss« gesagt hatte.

»Pass auf, Zara!«, schrie jemand.

Doch es war zu spät, denn der Ball krachte mit voller Kraft gegen meine Nase. Überrascht und vor Schmerz gepeinigt, taumelte ich einige Schritte zurück und hielt reflexartig meine Nase. Mit Schrecken musste ich feststellen, dass ich blutete.

O, wie ich Schulsport hasste!

»Alles okay?« , fragte mich Brooke, ein großer dunkelhaariger Junge, der wahrscheinlich den Ball geworfen hatte.

Ich schaute zu ihm hinauf und sagte:

»Ja, alles in Ordnung. Ich blute bloß.«

Unser Sportlehrer, Mr. Cruz eilte auf uns zu – oder besser gesagt zu der kleinen Menschenmenge, die sich um mich herum gebildet hatte.

Ich verdrehte die Augen. Ich hatte doch nur Nasenbluten.

»Mann, Brooke! Übertreib doch nicht mit den Würfen!«, pöbelte Zac, mein zu treuer Freund ihn an.

»Wie bitte? Was kann ich denn dafür, wenn sie nicht aufpasst!«, brauste Brooke auf.

»Bitte beruhigt euch, Jungs«, beschwichtigte Mr. Cruz die beiden Streithähne.

»Und Zara, du gehst bitte zur Krankenschwester. Zachariah, geh doch bitte mit Zara.«

»Natürlich«, sagte Zac und umfasste sanft mein Handgelenk. Zusammen machten wir uns auf den Weg zum Raum der Krankenschwester.

»Warten sie!« , rief uns Mr. Cruz nach.

Zac und ich drehten uns um und sahen, dass er mir ein Taschentuch hinhielt.

»Vielen Dank«, sagte ich und presste es unter meine blutenden Nase.

»Ich mag Brooke nicht«, meinte Zac, währenndesen wir uns auf den Weg machten.

Ich verdrehte bloß die Augen, denn Brooke konnte nichts dafür, dass ich in Gedanken vertieft war. Das Ereignis von gestern - inklusive Leroys Gefühle zu mir - machten mir erheblich zu schaffen.

Zac öffnetete die Tür der Schwester für mich. Als ich hineinkam, lächelte mich Marya an. Marya war eine korpulente Frau mitte 40 und hatte eine dicke Nickelbrille. Wenn man sie nicht kennen würde, dächte man, sie wäre eine Bibliothekarin.
Ich war schon oft hier gewesen, da Zac sich bereits ziemlich oft wegen seiner Tollpatschigkeit verletzt hatte.

»Oh, lass mich raten. Ihr hattet Sport?«, fragte sie uns, als in den Raum eintraten.

Ich nickte.

»Vermutlich Volleyball?«

»Ja, da haben sie recht«, erwiderte Zac.

»Lass mich dich trösten, Zara. Du bist nicht die Einzige, die sich im Sportunterricht verletzt.«

»Ich weiß.«

»Zachariah, du kannst wieder zum Unterricht gehen. Ich bin mir sicher, dass Zara deine Hilfe nicht mehr benötigt.«

Zac nickte, lächelte mich ein einziges Mal an und verließ schließlich den Raum.

Marya verarztete mich schweigend und ich beobachtete sie dabei unauffällig. Ihr Mund war zu einer harten Linie verkniffen, sodass sich feine Fältchen an ihrem Mundwinkel bildeten.

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