Earth - Turning Page
2 Jahre später
»Zara, sie kommt gleich. Bist du denn endlich da?«, hörte ich Tias nervöse Stimme durch meinen Telefon.
»Jaaa«, sagte ich gedehnt und wich einer gestressten Person aus, die mich beinahe umgehauen hätte, wenn ich nicht zur Seite ausgewichen wäre.
Nach einigen Wochen hier in London hatte ich mich immer noch nicht an das rege Treiben der Stadt gewöhnt. Wer hätte auch etwas anderes erwartet? Verglichen zu London war meine Heimatstadt Portland ein Dörfchen.»Ich hoffe doch, dass du es pünktlich schaffst«, sagte Tia mit einem warnenden Unterton in ihrer Stimme, der mich leicht zum Schmunzeln brachte, da Tia nicht wirklich eine angsteinjagende Person war.
Als ich den Bus erblickte, der gerade die Türen öffnete, um zahlreiche Menschen hineinzulassen, fluchte ich leise. Ich war noch mindestens 100 Meter entfernt.
»Okay, Tia. Ich bin pünktlich da. Versprochen.« Ohne auf ihre Antwort zu achten, legte ich auf, stopfte das Handy in meinen Jutebeutel und rannte los. Dabei versuchte ich so gut es ging, so wenige Menschen wie möglich anzurempeln.
Ich beschleunigte mein Tempo noch mehr und erreichte die Türen genau in dem Moment, als sie anfingen sich zu schließen.Keuchend ließ ich mich auf einem Sitz neben einer grimmig schauenden Frau nieder und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Währenddessen ich mich darauf konzentrierte meine Atmung zu normalisieren, sah ich aus dem Augenwinkel wie die grimmige Frau mich misstrauisch betrachtete.
Kein Wunder, dass der Platz neben ihr frei war.
Ich sah aus wie immer, nichts Besonderes – schwarze Doc Martens, schwarze blickdichte Strumpfhose, kombiniert mit einem dunkel violetten Rock und einem violetten Pullover. Der Unterschied bestand nur darin, dass ich mir für London einen dunklen Mantel zugelegt hatte, da das Wetter hier in London durchschnittlich kälter war als in Portland.
Ich schaute aus dem Fenster des Busses und musste leicht lächeln.
Wenn jemand mir vor 2 Jahren gesagt hätte, dass ich in London leben und studieren würde, hätte ich vermutlich lachend meinen Kopf geschüttelt.
Doch Ryders Autounfall hatte einiges verändert.
Ich schluckte den Kloß hinunter, der sich drohte zu bilden.
Ryders Autounfall war das schlimmste, was mir jemals im Leben wiederfahren war.
Damals
»Zara?«, Pause »Sie wacht auf, Gott sei Dank.«
Langsam schlug die Augen auf und wurde direkt vom grellen Licht der Rasterlampe geblendet.
Wegen des stechenden Schmerzes, der sich in meinen Schläfen breitmachte, schloss ich die Augen.
Wo war ich nochmal?
Meine Hals fühlte sich wie ausgedörrt an und meine Zunge klebte unangenehm trocken am Gaumen.»Zara, trink ein wenig.«
Ah, ich vergaß. Da war ja jemand.
Vorsichtig blinzelte ich und sah Esperanza, wie sie mir ein Glas Wasser entgegenhielt.
Mit zittrigen Händen nahm ich ihr das Glas Wasser entgegen und versuchte zu lächeln, doch vermutlich sah es eher aus wie eine Grimasse.
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Ich An Deiner Seite
Novela Juvenil»Das Leben ist ein verdammter Stalker«, flüsterte er. »Warum?«, fragte ich. Er schaute mich eindringlich an. Als hätte er nicht erwartet, dass ich, Zara O'Dell, ihn hinterfragen würde. Doch ich tat es. »Es wird nie aufhören dich zu verfolgen, bis du...