Seafret – Drown
[Dieses Kapitel kann triggernde Themen enthalten.]Das regelmäßige, leise Klopfen auf meinem Fenster, das die Regentropfen erzeugten, weckte mich auf. Träge blinzelte ich den Schlaf aus meinen Augen, streckte meine Arme gen Decke und gähnte ausgiebig. Ich schielte zu meinem Wecker. Es war erst 09.07 Uhr. Weshalb war ich dann so früh wach? Schließlich war heute Samstag. Ich sollte ausschlafen. Mich ausruhen. Und mich dann anschließend zwingen zu lernen, da mir leider noch zwei Arbeiten bevorstanden.
Erneut schaute ich aus dem Fenster und verzog mein Gesicht. Der Himmel war grau und der Regen, der in zarten Fäden auf die Erde hinabregnete, machte es auch nicht besser. Ich spürte, wie meine Laune sich bei jedem Donnergrollen verschlechterte.
Heute war definitiv nicht mein Tag.
Da ich nicht einsah, bereits aufzustehen, nahm ich mein Handy vom Nachttisch und checkte meine sozialen Netzwerke. Als ich sah, dass ich eine neue E-Mail bekommen hatte, öffnete ich diese. Das Herzklopfen geflissentlich ignorierend. Es war schon lächerlich, was ich für Erwartungen hatte.
Als ob Ryder mich anschreiben würde. Weshalb denn? Es gäbe keinen Anlass dafür.Glaubte ich jedenfalls, doch als ich die Nachricht sah, sprangen mir beinahe vor Überraschung die Augen aus dem Kopf.
Vorsichtig blinzelte ich – Angst davor, dass ich mir die Nachricht von Ryder eingebildet hatte, und dass sie verschwand. Doch sie war da.
Ich hatte sie mir nicht eingebildet.
Ryder hatte mich tatsächlich angeschrieben.
Die E-Mail hatte er am Donnerstag um kurz nach 22 Uhr geschickt.Das war der Tag gewesen, an dem Leroy und ich herausgefunden hatten, dass Ryder Leroys Schwester betrog.
Neugierig darauf, was er mir geschrieben hatte, öffnete ich seine Nachricht.
Ich verstehe dich nicht. Vor einigen Wochen hast du mir gesagt, dass du mich hasst und was war das heute?
Ich beantwortete Ryders Frage nicht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mich niemand verstand.
Leroy konnte nicht nachvollziehen, weshalb ich lieber Lareece gesagt hätte, dass Ryder sie betrogen hatte – anstelle von Ryder selbst.
Und Ryder konnte nicht verstehen, weshalb ich das tun wollte.Dabei war es verständlich, oder?
Ich wollte bloß, dass Lareece nicht so heftig unter der Trennung litt.
Ich wollte helfen.
Denn es war das einzige, was ich wirklich konnte.
Glaubte zu können.
Denn anscheinend tat ich es nicht.
Anscheinend machte ich etwas falsch. Denn weshalb hätte Ryder sonst verneint?Natürlich konnte er es einfacht verneint haben, weil er seinen Stolz bewahren wollte – von dem er leider jede Menge hatte.
Als ich das erste Mal mit ihm gesprochen hatte, wusste ich instinktiv, dass ich mich mit diesem gut aussehenden Typen öfter in die Haare kriege als mir lieb war.
Doch jetzt – obwohl er mir noch einen Grund gegeben hatte, um ihn zu hassen, dachte ich darüber nach, weshalb Ryder so war.
Irgendetwas musste passiert sein, dass er nun so war, wie er eben war: Rücksichtslos, und das auf der schlimmsten Art und Weise.
Verwirrt über meine eigenen Gedanken schüttelte ich den Kopf, stand schließlich doch auf, ging ins Badezimmer, um meine Zähne zu putzen, und zog mich anschließend an.
Hunger hatte ich nicht, weshalb ich einfach vorsichtshalber meine Kamera mitnahm –man wusste nie, ob sich ein gutes Bild darbot –, und ging zur Diele, um mir meine Schuhe anzuziehen. Vielleicht konnte mich das Fotografieren auf andere Gedanken bringen.
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Ich An Deiner Seite
Ficção Adolescente»Das Leben ist ein verdammter Stalker«, flüsterte er. »Warum?«, fragte ich. Er schaute mich eindringlich an. Als hätte er nicht erwartet, dass ich, Zara O'Dell, ihn hinterfragen würde. Doch ich tat es. »Es wird nie aufhören dich zu verfolgen, bis du...