Ich An Deiner Seite

44 | Erste Anzeichen

Keeping Your Head Up - Birdy

Ba-Yu stand mit verschränkten Armen vor uns.

Sein Blick verriet, wie überrascht er von der Situation war.

»Verdammt«, flüsterte ich und schaute geradewegs in Ba-Yus Gesicht.

Ryder hingegen fragte:

»Was machst du denn hier, Ba-Yu?«

Ba-Yus Taschenlampenlicht schwankte zu Ryder.

»Was ich hier suche? Die Frage lautete eher, was ihr hier sucht? Da ich Zara gut kenne, nehme ich an, dass es nicht ihre Idee gewesen ist. Also warst du es, stimmt's?«

»Wow, Ba-Yu, du bist ja ein Genie«, gab Ryder sarkastisch von sich.

»Ich weiß. Und jetzt kommt. Es ist schon ein Uhr morgens.«

Ryder und ich schauten uns verwundert an. Die Zeit war ziemlich schnell vergangen.

Merkwürdigerweise sagte BA-Yu nichts mehr. Er verständigte uns bloß, ihm zu folgen. Vorschriften oder dergleichen blieben uns erspart. Jedoch fragte ich mich die ganze Zeit, während wir das Gebäude der Jugendherberge betraten, woher Ba-Yu von Ryders und meinem Treffen- oder sollte ich doch eher Date sagen? - wusste.

Als hätte Ryder meine Gedanken gehört, fragte er Ba-Yu dieselbe Frage, die ich mich so eben gefragt habe.

»Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass zwei leichtsinnige Jugendliche einen abendlichen Rendevouz veranstalten. Und da ich schließlich verhindern möchte, dasss jemand ungewollt schwanger wird, bin ich nach draußen gegangen und habe euch gesehen.«

Ich schnaubte. Warum dachten alle Erwachsene, dass Jugendliche nur an Sex dachten?

Doch wichtigste Frage war: Wer hatte uns verpfiffen?

Als sich schließlich unsere Wege trennten, ging ich in mein Zimmer.

Doch bevor ich die Tür öffnen konnte, hielt mich Ba-Yu auf.

»Sorry, wir hätten das nicht tun sollen, ich weiß«, flüsterte ich, weil ich annahm, dass er hören wollte, doch in Wahrheit tat es mir nicht Leid. Ich hab die kurze Zeit gerade eben mit Ryder sehr genossen. Außerdem hatte ich einen kleinen Einblick in seine wahres Gesicht bekommen.

»Pass auf dich auf, Zara.«

Ruckartig drehte ich mich zu Ba-Yu um.

»Was soll das denn heißen?«, fragte ich schärfer als beabsichtigt.

Er holte tief Luft und ließ sich Zeit mit dem, was er sagen wollte.

»Ich meinte es genau so, wie ich es gesagt habe. Schlaf schön.«

Und schon war er weg.

Ba-Yu und ich verstanden uns ziemlich gut. Vielleicht war es auch der Grund, weshalb er mir sagte, ich sollte aufpassen. Weil er mich beschützen wollte? Aber wovon?

Von Ryder?

Wusste er etwas über Ryder, was ich nicht wusste?

In Gedanken versunken, öffnete ich die Tür und erblickte Harper im Bett liegen, währenddessen sie sich ein Hairtutorial am Handy anschaute.

»Du schläfst noch nicht?«, fragte ich verwundert.

Normalerweise war Harper die erste von uns beiden, die schlief, weshalb es mich erstaunte, sie noch um ein Uhr morgens wach zu sehen. Harper drehte sich zu mir um und meinte:

»Nein, ich konnte nicht einschlafen.

»Oh, okay«, sagte ich und zog mich um.

In Pyjama-Shorts und T-Shirt kroch ich in mein Bett und machte mein Nachttischlampe aus.