18. Der Morgen danach...

4.4K 186 8
                                    

Louis' Sicht:

Mein Wecker klingelte. Als ich drauf sah, war es gerade einmal viertel neun. Ich wollte mich umdrehen und weiterschlafen, als mir einfiel, dass Dede um neun im Krankenhaus sein musste. Also rappelte ich mich auf, doch bevor ich mich fertig machte, weckte ich den Rest. Ich wollte im Gästezimmer anfangen, doch es war leer. Ich dachte mir nichts dabei und klopfte an die Badezimmertür, doch da konnte ich lediglich Zayns Stimme heraushören, also ging ich nach unten.

Da fand ich sie dann. Denise saß allein an dem großen Esstisch in der Küche mit einer Tasse Tee, um die sie ihre Hände geschlungen hatte und starrte geradeaus, an die Wand. Ich erschrak etwas, ihr Gesicht war kreidebleich, sie hatte Augenringe und in ihrem Blick waren keinerlei Emotionen zu erkennen.

„Dedebear?“, fragte ich sie vorsichtig.

Keine Reaktion.

Daraufhin ging ich auf sie zu und setzte mich neben sie. Nun drehte sie ihren Kopf langsam nach rechts und sah mich an, jedoch noch immer, ohne auch nur eine einzige Miene zu verziehen.

„Was ist passiert?“, fragte ich jetzt erneut, in der Hoffnung nun eine Antwort zu bekommen.

„Nichts, es ist alles in Ordnung...“, flüsterte sie.

„Das kannst du erzählen, wem du willst, aber nicht mir!“, meinte ich.

Sie öffnete gerade den Mund, um noch etwas zu sagen, doch als sie Harry hinter mir sah, der gerade die Treppe hinunter kam schloss sie ihn wieder. Er sah genauso zerstreut aus, wie sie.

„Und was ist mit dir los, Styles?“, fragte ich ihn daraufhin.

„Nichts, es ist alles in Ordnung“, bekam ich von ihm als gleiche Antwort, nur in normaler Lautstärke zurück.

Ich sah auf die Uhr und es war bereits halb neun.

„Nun gut, wir müssen uns jetzt beeilen, in einer halben Stunde müssen wir im Krankenhaus sein, aber wir reden noch über das hier“, meinte ich während ich zwischen den beiden mit strengem Blick hin und her sah.

Eine viertel Stunde später war ich mit Dede, Niall und Zayn auf dem Weg ins Krankenhaus. Liam musste kurzfristig weg, da er einen Anruf von Simon, unserem Manager bekommen hatte und warum Harry nicht mit ist, wusste ich selbst nicht so genau.

Wir kamen an und ich meldete Denise an, während Zayn und Niall mit ihr hinterher liefen. Nach zwanzig Minuten warten, war sie dann endlich dran..

Meine Sicht:

Ich wachte mitten in der Nacht auf und mir schossen sofort mein schmerzender linker Unterarm, dann Harry und schließlich der Kuss durch den Kopf. Mir war klar, ich würde in dieser Nacht kein Auge mehr zu bekommen, daher nahm ich meine Krücken und lief in die Küche. Ich machte mir einen Tee und setzte mich an den Tisch. Es war stockfinster und ich starrte nur Löcher in die Luft. So verging die Zeit und ich merkte, wie es heller wurde und ich noch immer keinen Schluck von meinem Tee getrunken hatte. Mit noch immer leerem Blick saß ich einfach nur da, bis ich oben Geräusche hörte. Anscheinend waren die Jungs jetzt auch wach, doch ich dachte nicht weiter darüber nach. Mein Arm schmerzte noch immer und ich war totmüde, doch schlafen konnte ich einfach nicht. Dann hörte ich Schritte und in meinem Unterbewusstsein bekam ich mit, dass mich jemand ansprach, doch ich reagierte gar nicht darauf. Dann spürte ich, dass der Stuhl sich neben mir bewegt hatte und warf einen kurzen Blick nach rechts. Louis. Ich war froh ihn zu sehen, doch wusste trotzdem nicht, was ich sagen sollte. Er fragte mich, was mit mir los ist, doch ich sagte, dass alles bestens wäre.

Ich fragte mich, ob ich mit ihm über alles reden sollte, schließlich war er mein bester Freund, doch als ich gerade etwas sagen wollte, kam er...

Harry.

Ich wusste nicht, ob ich glücklich, traurig, sauer... sein sollte. Ich wusste in dem Moment gar nichts...

Ich sah ihn an und merkte, dass er kein bisschen besser aussah, als ich. Ihm fehlte ebenfalls Schlaf und er hatte vermutlich die selben Fragen und Gedanken, wie ich. In seinen Augen sah ich nicht, wie sonst immer, dieses Strahlen, Freude und Liebenswürdigkeit, sondern Trauer, jedoch hauptsächlich Angst! Ich wusste nicht so recht, wie ich seinen Gesichtsausdruck interpretieren sollte, daher war ich froh, dass Louis wieder das Wort ergriff, als dieser jedoch merkte, dass aus uns beiden nichts herauszubekommen war, meinte er, dass wir jetzt erst einmal ins Krankenhaus fahren werden und alles andere danach besprechen. Harry blieb zuhause. Ich wusste, dass es alleine wegen mir war, doch ich wusste nicht, ob ich traurig oder glücklich darüber sein sollte, da ich nicht wusste, was er jetzt eigentlich genau von mir hielt...

Im Krankenhaus war ich dann erst mal wieder etwas besser gelaunt, da mir der lästige Gips wieder abgenommen wurde. Der Arzt blickte etwas skeptisch auf den bemalten Gips und ich lief etwas rot an, da ich merkte, dass er gerade das von Harry las. Harry, schon dachte ich wieder an ihn.

Draußen warteten die Jungs auf mich und lächelten, als sie mich ohne Gips, nur noch mit Bandage und auch nur noch einer Krücke sahen. Ich muss sagen, ich war froh, dass ich das lästige Ding endlich loshatte, wollte es aber dennoch als Erinnerung behalten, da alle meine neuen Freunde darauf unterschrieben hatten, wenn auch auf ihre eigene Art und Weise, aber so waren sie nun mal. Und ich liebte sie auch gerade wegen ihre verrückten und niemals langweiligen Art und zwar jeden einzeln.

Dann fuhren die Jungs mich auf eigenen Wunsch hin nach Hause. Ich wollte Harry erst einmal aus dem Weg gehen. Ich wusste nicht, wie er auf mich reagieren würde, nachdem was gestern Nacht passierte. Kurz gesagt: Ich hatte Angst, Angst davor, ihn wieder zu sehen.

Now I know, I can't live without YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt