25. ZAYN!

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Am nächsten Morgen weckte mich das Sonnenlicht. Ich blinzelte und schlug dann langsam meine Augen auf. Noch etwas verschlafen streckte ich mich zunächst, als mir auffiel, dass die Seite neben mir in meinem Bett leer war. Schon bekam ich Angst, wieder einen Fehler gemacht zu haben, doch dieser verflog schnell, als Dede mit einem großen Tablett zur Tür hereinkam.

„Hey du Schlafmütze ich habe dir Frühstück gemacht", grinste sie.

„Wow, womit habe ich das denn verdient?", fragte ich perplex.

„Die Frage ist ja wohl mehr als überflüssig", meinte sie nun mit hochgezogenen Augenbrauen.

Ich sah sie etwas unverständlich an, woraufhin sie fort fuhr.

„Harry, du hast mich gestern auf der Party vor diesem Irren gerettet, dann hast du mich davor bewahrt mich wieder zu ritzen, da ich mich selbst wieder mal nicht unter Kontrolle hatte und ich durfte sogar bei dir schlafen. Da ist das ja wohl das Geringste, was ich überhaupt tun kann.", meinte sie und blickte auf das Tablett. „Du hättest so viel mehr verdient, Harry Edward Styles", sagte sie ernst zum Schluss und setzte sich dann neben mich ins Bett.

„So was hätte ich denn noch verdient?", fragte ich provozierend und grinste sie dabei frech an.

Ich blickte ihr tief in die Augen und erwartete eine Antwort, doch stattdessen pikste sie mir nur in den Bauch, nahm sich eine Erdbeere und wollte bereits wieder aufstehen, doch so leicht ließ ich mich nicht abblitzen. Ich zog sie also zurück, sodass sie mit ihrem Kopf auf meinem Kissen landete und beugte mich über sie.

„Was hätte ich verdient?", wiederholte ich nun flüsternd und grinste auf ihre Lippen.

Doch bevor sie eine Reaktion zeigen konnte, stürmte jemand in mein Zimmer.

„Harry, ich... äh, upsi, sorry Leute.", grinste Zayn entschuldigend.

Inzwischen hatte Dede sich wieder aufgesetzt und ihr stieg die Röte ins Gesicht. Ja, es war eine unangenehme Situation und das nicht nur für sie.

„Zayn! Was willst du? Schon mal was von anklopfen gehört?", fragte ich jetzt genervt.

„Äh nicht so wichtig und sorry noch ma.", meinte er und verschwand genauso schnell, wie er gekommen war.

„Uhm, ja ich geh dann auch mal wieder, guten Appetit noch Harry.", stammelte Dede.

'Toll gemacht, Zayn', dachte ich frustriert.

„Bitte bleib noch...", bat ich, und das nicht nur, weil ich sie natürlich bei mir haben wollte, sondern auch weil ich sicher gehen wollte, dass sie etwas aß.

„ ...wenigstens zum Frühstück", hängte ich deshalb noch hinten an.

Sie zögerte kurz, doch als ich meinen ernsten Blick aufsetzte, nickte sie nur. Sie setzte sich wieder neben mich, nur dieses mal mit einem kleinen Abstand zwischen uns. Die Situation eben war ihr sichtlich unangenehm. Schweigend nahm sie sich eine Waffel, ja sie hatte wirklich Waffeln für mich zum Frühstück gemacht. Ich tat ihr gleich und schmierte etwas Nutella drauf.

Ruhig begannen wir vor uns hin zu kauen, bis ich spürte, dass sie auf einmal ziemlich unruhig neben mir wurde. Ich sah sie an und konnte erkennen, wie sie sich den Bauch hielt. Ich wusste, was das hieß...

„Hey, Dede schau mich an.", flüsterte ich.

Sie tat nichts. Dann legte ich meine Hand an ihr Kinn und drehte ihren Kopf zu mir. Nun sah ich direkt in ihre Augen, die ziemlich gequält aussahen, da sie wieder kurz vorm Erbrechen war.

„Hör mir zu. Du bist ein so tolles Mädchen, du hast es nicht nötig zu hungern. Auch wenn deine Vergangenheit etwas daran Schuld ist, musst du damit aufhören dich zu dick zu fühlen, denn du bist im Moment eher das Gegenteil und ich werde dir helfen da raus zu kommen, ich werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst, das verspreche ich dir.", sagte ich, während ich nicht einmal von ihren Augen abließ.

Ihre Augen glitzerten, da sie schon wieder mit Tränen gefüllt waren.

„Danke Harry, danke, dass du so sehr an mich glaubst, obwohl ich es selbst nicht mehr tue. Ich hatte mich längst aufgegeben. Ich hatte mich bereits damit abgefunden für immer damit leben zu müssen, magersüchtig und depressiv zu sein, doch du und auch die andern Jungs, ich weiß einfach nicht wie ihr das macht, aber das Essen fällt mir leichter, seid ich euch kenne. Ich fühle mich selbstbewusster, als noch vor ein paar Wochen und ich weiß auch gar nicht, wann ich das letzte Mal so viel gelacht habe, wie mit euch", flüsterte sie.

Ich zog sie in eine Umarmung. Als wir uns lösten, lächelte sie mich an und ihr gequälter Gesichtsausdruck war verschwunden. Ich erwiderte das Lächeln und aß zu Ende.

„Kann ich mal kurz bei dir duschen gehen?", fragte sie mich leise.

„Auf keinen Fall!", antwortete ich und erntete einen traurigen Blick.

„Oh, ok..", stammelte sie.

„Mensch Dede, natürlich kannst du bei mir duschen", lachte ich, woraufhin ich einen Schlag auf den Oberarm kassierte.

„Manno Harry, verarsch mich halt nicht.", meinte sie nun gespielt beleidigt.

„Würde ich nie", grinste ich und sah, wie sie im Bad, in meinem Zimmer verschwand. Ja, wir hatten alle ein eigenes Bad, außer das Gästezimmer, deshalb gab es ja noch das gemeinsame Badezimmer auf dem Flur.

Meine Sicht:

So verschwand ich dann also in Harry's Badezimmer und duschte in Ruhe. Ich hatte noch immer etwas verschmierte Schminke vom gestrigen Abend im Gesicht. Wenn ich daran nur dachte, wurde mir schon wieder schlecht. Es kamen sofort diese Gefühle in mir hoch, die ich hatte, als Noah mich angefasst und geküsste hatte: Ekel, Wut, Trauer, Erinnerungen...

In Gedanken versunken duschte ich zu Ende und merkte erst jetzt, dass ich ja gar nichts zum anziehen hatte und mein Kleid wollte ich sicherlich nicht wieder anziehen.

„Harry!", rief ich daher, während ich mir ein Badetuch umlegte.

„Ja? Ist alles in Ordnung? Was ist passiert?", fragte er ziemlich schnell.

„Es ist nichts passiert, ja es ist alles in Ordnung, ich bräuchte nur vielleicht ein paar Klamotten von dir, wenn das möglich wäre?", sagte ich in einer ganz lieben Stimme.

„Ja klar. Soll ich sie dir reinbringen?", fragte er frech und ich konnte das Grinsen in seiner Stimme förmlich hören.

„Styles!", rief ich.

„Ja, mein Name", antwortete er noch immer im gleichen Ton.

„Harryy! Bitte.", flehte ich.

„Na gut, aber nur weil du es bist. Ich lege sie dir auf mein Bett", sagte er.

„Danke!", rief ich noch zurück.

Dann machte ich die Tür einen Spalt auf und linste in Harry's Zimmer. Er war weg, also trat ich raus aus dem Bad, um mir die Klamotten zu holen. In Ruhe zog ich mir dann eine Jogginghose und einen Pulli von ihm an. Es hing zwar alles an mir, wie ein nasser Sack, doch das war mir egal, Hauptsache ich hatte überhaupt etwas, bis ich wieder zu Hause war. Ich cremte mich noch ein und kämmte meine Haare durch. Dann wollte ich nach unten zu den andern gehen...

Now I know, I can't live without YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt