58. Gib mir Zeit...

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Meine Sicht:

Das heiße Wasser ließ mich meine Beine so langsam wieder spüren. Ich genoss einfach nur den Moment in der Wanne, ohne an etwas zu denken. Klar ein Gedanke ging mir nie aus dem Kopf... Harry. Doch ich verdrängte ihn zumindest für den Moment. Es tat gut und ich schloss entspannt die Augen. Gefühlte Stunden lag ich nur so da und merkte dann bereits, wie das Wasser langsam kühler wurde. Damit kamen dann auch meine alten Gedanken zurück... Wie konnte sich meine Mum nur so sicher sein, dass Harry und ich so gut zusammen passen würden... Ich meine, ich war mir ja noch immer nicht sicher, wie ernst ich meine Begegnungen mit ihr nehmen sollte, doch irgendetwas sagte mir, es sei richtig auf sie zu hören. Ich stieg aus der Wanne und wickelte ein Handtuch um mich. Jetzt merkte ich, dass ich meine frischen Klamotten auf meinem Bett vergessen hatte. So öffnete ich also die Badezimmertür, auf den Weg in mein Zimmer, als jemand direkt vor mir stand. Ironie des Schicksals würde ich mal sagen...

Harry' s Sicht:

Endlich hatte Louis herausbekommen, wo sich Denise aufhielt. Wir hatten bereits öfter auf ihrem Handy und bei ihr zu Hause angerufen, jedoch ohne Erfolg. Ich musste jetzt so schnell wie möglich mit ihr reden! Wir fuhren sofort zu ihr, wo ich stürmisch aus Louis' Wagen sprang und an ihre Haustür hämmerte. Steffi öffnete mir und sah mich mit tödlichem Blick an.

„Was habt ihr ihr angetan??", schrie sie mich sauer an, doch ich ignorierte es nur und schob mich an ihr vorbei, die Treppe hinauf.

Entschlossen klopfte ich an Dede' s Tür, doch es tat sich nichts. Dann hörte ich Geräusche aus dem Bad und wollte gerade auch dort klopfen, als die Tür aufging und sie mich mit ihren großen Kulleraugen erschrocken ansah. Lange standen wir nur so da und hielten unseren Blicken gegenseitig stand. Ich sah, wie sich ihre Augen mit der Zeit immer mehr mit Tränen füllten. Ich sah riesen Enttäuschung in ihnen und brach daraufhin in Tränen aus, während ich unter meinen Knien zusammensackte, da es mich einfach zerriss mein Mädchen so zu sehen...

„Dede, es tut mir so unendlich leid. Bitte du musst mir glauben, wenn ich dir sage, dass zwischen Miley und mir absolut nichts gelaufen war oder läuft. Prinzessin ich will dich nicht verlieren. Du bist mir so unendlich wichtig...", sagte ich traurig und nahm nun ihre Hand.

„Ich muss dir etwas gestehen, ich habe nie an die große Liebe geglaubt, doch seitdem du in mein Leben getreten bist, war mir sofort klar: Sie oder Keine! Ich habe jeden Tag an dich gedacht, habe gehofft von dir zu hören, dich zu sehen...

Du hast mir bei unseren ersten Begegnung damals in die Augen geschaut, da habe ich bemerkt, dass ich mehr will, ich wollte bloß noch dich....

Du hast mir das Gefühl gegeben geliebt zu werden, ich habe mich so wohl gefühlt wie noch nie...

Ich weiß, dass es nicht immer so einfach war und ist mit mir, schon allein auf Grund meines Berufes, doch ich kann es gar nicht oft genug sagen, wie sehr ich dich liebe und wie wichtig du mir bist.... Du bist der einzige Mensch, der mir so viel bedeutet, wie noch keiner zuvor..

Ich danke dir auf jeden Fall jetzt schon für die Zeit, die ich mit dir verbringen durfte, auch wenn es bisher noch nicht so viel war, doch es war die beste meines Lebens und ich will nicht, dass sie schon endet, denn das wäre dann auch mein Ende... Wenn du weg wärst , wäre in mir so viel los! Die Sehnsucht, kaum zu ertragen. Würde deine Küsse vermissen, deine Worte, deine Berührungen... und vor allem dich, meine freche, kleine süße Maus, die ich mit niemandem auf der Welt teilen würde!

Prinzessin, ich liebe dich über alles, du bist der Mensch, den ich brauche, wie andere ihre Luft zum Atmen. Ich hoffe du gibst mir und vor allem uns noch eine Chance. Ich bitte dich so sehr darum. Ich würde alles tun...", an dieser Stelle raubten mir meine eigenen Tränen die Stimme.

Ich musste schlucken und hatte einfach nur riesen Angst sie für immer verloren zu haben... Noch immer schaute ich in ihre Augen, die genauso aussahen, wie ich mir meine gerade vorstellte, verheult, rot, traurig,... verzweifelt... und voller Angst. Ich wartete ihre Reaktion ab, doch sie stand nur stumm da und sah mich weiter an.

„Dede, bitte sag doch was, irgendwas!", flehte ich.

Ich stand auf, während ich noch immer ihre Hand hielt. Nun war ich es wieder, der auf sie herabblickte. Dabei kam ich mir immer wie ein Beschützer vor, der nur für den Engel vor mir bestimmt war. Sie sagte noch immer nichts, woraufhin ich zu Boden schaute und ihre Hand los ließ. Ich drehte mich um und ging völlig fertig in Richtung Treppe.

„Harry?", hörte ich leise diese geliebte Stimme.

Ruckartig drehte ich mich um und sah sie an. Sie verzog noch immer keine Miene.

„Ich würde dir das ja wirklich alles gerne glauben, wenn ich nicht selbst mit eigenen Augen gesehen hätte, wie innig und eng umschlungen ihr rumgelaufen seid, wie du sie angestrahlt hast, wie glücklich ihr wart und Harry, ich kenne inzwischen dein Lächeln und weiß wann es nur gestellt ist und wann nicht. Und auf den Bildern und Fernsehausschnitten mit ihr, war alles echt, nichts an deinem Blick war ein Fake und ich dachte bis dahin eigentlich, dass du nur bei mir so glücklich wärst, doch eine andere dabei neben dir zu sehen, zerriss mich förmlich... ", nach diesen Worten brach sie komplett in Tränen aus, woraufhin ich zu ihr lief, doch sie ging einen Schritt zurück.

„Dede ich... und das mit ihr.. ich weiß nicht wie und warum...Bitte gib noch eine Chance!", flüsterte ich.

„Harry ich bin gerade ziemlich verletzt und weiß nicht wem ich noch was glauben kann und soll. Vielleicht reagiere ich anders, als andere Mädchen, doch ich habe einfach schon zu viel Schmerz und Enttäuschung erlitten und will mir deshalb bei allem was ich tue sicher sein. Ich will die Gewissheit in mir spüren, dass ich mich da ohne jegliche Bedenken auf jemanden einlassen kann und das tue ich im Moment leider nicht.

Nur... nur ich liebe dich zu sehr, um das jetzt alles einfach so zu beenden. Doch bitte gib mir Zeit...", sagte sie und verschwand in ihrem Zimmer.

Mit diesen Worten spürte ich meine Beine unter mir nicht mehr und rutschte an der Wand nach unten. Ich spürte, wie meine Augen brannten und da kam dann auch schon alles aus mir heraus. Ich weinte, wie ich es noch nie zuvor getan hatte. Auf kein Hasskommentar von irgendwelchen Leuten, auf keinen Streit mit meiner Familie oder Freunden und auf keine anderen Schmerzen hatte ich jemals so reagierte wie jetzt...

Now I know, I can't live without YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt