Es war bereits spät am Abend, als die Jungs rein kamen, um Steffi abzuholen und mir Deliha zu bringen, da die Besucherzeiten langsam vorbei waren.
„Ich hab mich so gefreut euch alle zu sehen, besonders dich!“, lächelte ich Steffi zu, bevor ich sie noch einmal kräftig umarmte, da sie bereits am nächsten Morgen wieder abreisen musste.
Schweren Herzens löste ich mich also von ihr und gab ihr noch einen letzten Kuss auf die Wange, den sie schnell erwiderte, bevor sie sich die langen Locken hinter ihrer Ohren strich und auch Deliha noch ein Küsschen gab.
„Also dann...“, nuschelte sie anschließend mit gesenktem Kopf.
„Also dann...“, wiederholte ich seufzend und sah ebenfalls auf meine wippenden Füße hinunter.
„Och Mädels, jetzt machts euch doch nicht gegenseitig so schwer und drückt euch noch mal! Und hey, ihr habt es jetzt bereits ein Jahr ohne einander geschafft, dann schafft ihr es auch noch ein zweites, da bin ich mir sicher! Jetzt also schnell, denn dann müssen wir leider auch...“, lächelte Liam uns aufmunternd zu, während er uns aufeinander zu schob.
Grinsend über seine Worte nahm ich Steffi noch einmal in die Arme, bevor sie Harry Deliha abnahm und sie mir übergab.
„Bitte zweifel nicht so viel an dir! Du bist der wichtigste und gleichzeitig tollste Mensch in meinem Leben und ich weiß einfach, dass du eine super Mum sein wirst, frag nicht weiter, ich weises einfach.“, flüsterte sie bestimmend, während sie meinen Zwerg in meinen Armen runter ließ.
„Danke. Ich hab dich so mega dolle lieb, bitte vergiss das nie!“, erwiderte ich mit feuchten Augen, als Josie ins Zimmer reinplatzte.
„Was ist denn hier noch los? Es tut mir ja wirklich leid, aber außer Denise, bitte ich nun alle den Raum zu verlassen. Die Besucherzeiten sind vorbei und die beiden hier brauchen jetzt Ruhe.“, unterbrach sie den emotionalen Moment, woraufhin Steffi das gesamte Rudel mit den Worten 'Ich kümmere mich schon darum' hinaus trieb.
Harry zickte zwar noch etwas rum, da er noch gerne bei uns geblieben wäre, doch meine beste Freundin hatte die Bubis schon im Griff, sodass er sich gar nicht mehr traute, zu widersprechen. Schmunzelnd sah ich ihnen nach, während keiner eine Chance gegen meine souveräne und ach so toleranze Stefanie Kathrin hatte.
„Soo und wie geht’s dir?“, fragte Josie sofort, als sich die Tür geschlossen hatte.
„Sehr gut, ehrlich! Ich fühle mich super! Das einzige ist eben, dass meine beste Freundin mich morgen schon wieder verlässt, aber meine Kleine hier gibt mir wirklich so viel Kraft, sodass ich das auch noch schaffe.“, antwortete ich lächelnd und legte Deliha in ihr Bettchen.
„Das freut mich wirklich.“, erwiderte sie ebenso lächelnd.
Dann fragte sie mich noch, wie ich mit dem Stillen bisher so klar komme, da ich ja noch so jung bin und es bisher nur ohne sie, jedoch mit Hilfe einer Schwester gemacht hatte und ich musste ehrlich zugeben, dass ich es mir schwieriger vorgestellt hätte. Ich antwortete ihr also dementsprechend, dass ich ziemlich gut klar käme und spürte anschließend die Müdigkeit in meinen Gliedern aufsteigen.
„Leg dich nur hin, die Geburt steckt dir noch ziemlich in den Knochen und dann auch noch der viele Besuch heute... Ich kümmere mich heute noch mal alleine um die Kleine.“, meinte Josie, als sie mich beim Gähnen erwischt hatte.
Dankbar kuschelte ich mich in die weiße Decke. In dem Moment war es mir wirklich egal, dass ich im Krankenhaus war. Die Müdigkeit überwog in dem Augenblick einfach und holte mich anschließend auch schneller, als erwartet ein...
Harry' s Sicht:
„Zayn! Beweg deinen Hintern endlich hier runter! Steffi verpasst noch ihren Flug wegen dir!“, schrie Liam nach oben, während er aufgeregt, wie eh und je durchs Haus tigerte. Es war einfach das typische Bild, was sich alltäglich in der Villa abspielte, sobald es schnell gehen musste. Niall aß wie immer genüsslich sein Frühstück, während er allerlei Anweisung von Daddy ignorierte, Louis wurde von Liam bereits nach draußen geschickt, um den Wagen vor zu fahren und Zayn? Nun ja wo der sich um die frühe Uhrzeit aufhielt war ja klar. Liam versuchte, wie gesagt den ganzen Haufen voran zu schieben, während ich einfach immer nur gechillt auf der Couch saß und dem ganzen Treiben zu sah.
„Harry! Das selbe gilt auch für dich! Los, los, los! Wir wollten in zehn Minuten bei ihr sein, damit sie pünktlich ist.“, sagte Liam auffordernd, sodass ich mich halt doch auf den Weg nach draußen machte. Inzwischen hatte auch Zayn den Weg nach unten gefunden, sodass Steffi ihren Flug noch rechtzeitig bekam. Anschließend fuhren wir ins Krankenhaus, wo ich mir mein Lächeln bereits am Eingang schon nicht mehr verkneifen konnte. Mit schnellen Schritten huschte ich durch die Gänge, bis ich vor der Tür stand und aufgeregt klopfte. Ohne auf eine Antwort zu warten, stürmte ich wortwörtlich hinein und sah Denise, typisch, wie sie halt war durchs Zimmer huschen, anstatt im Bett zu liegen.
„Harry!“, begrüßte sie mich mit ihrem zuckersüßen Lächeln und gab mir einen schnellen Kuss.
Gerne hätte ich das noch ein Wenig fortgeführt, doch sowohl die Jungs, als auch Deliha meldeten sich jetzt zu Wort.
Meine Sicht:
„Na na na, nicht so wild bitte!“, bat Louis spielerisch, widmete sich dann jedoch sofort der Wiege, noch bevor Harry dort war.
Ich spürte, wie er sich ein wenig anspannte. Ich verstand ihn auch, er war schließlich der Vater und hatte sie selbst noch nicht besonders viel gesehen, doch Louis, nun ja er war einfach Louis. Man konnte ihn oder sein Verhalten nur selten erklären, doch jetzt stand Harry, als Vater nur mal im Vordergrund. Dennoch wollte ich keinen Stress, nicht jetzt und erst recht nicht vor Deliha. So griff ich also nach Harry' s Hand und verteilte, nur für ihn bemerkbar ein paar Küsse darauf, wodurch er sich ein bisschen zu beruhigen schien.
„Ich mach schon.“, flüsterte ich und ging ein paar Schritte auf Louis zu.
Das Bild vor mir war wirklich zu süß. Louis, er alberte mit ihr herum, auch obwohl sie noch nicht das geringste mitbekam, doch ich wusste, tief im inneren würde sie seinen wundervollen Charakter schon bemerken, was auch beinahe jetzt schon so schien. Immer wieder flatterten ihm ihre langen Wimpern entgegen und es war auch schon beinahe so etwas, wie ein Lächeln zu erkennen, trotz dessen, dass sie erst knappe 24 Stunden alt war. So schön es auch für mich anzusehen war, so schlimmer wurde es dadurch für Harry. Ich wusste selbst, wie eifersüchtig und besitzergreifend er sein konnte und ich wollte jetzt wie gesagt, nichts eskalieren lassen.
„Louis?“, fragte ich lächelnd, während ich ihm meine Arme hin hielt, was er sofort verstand und mir Deliha aushändigte.
Vorsichtig nahm ich sie auf und achtete dabei wie immer auf jede Bewegung, egal ob meinerseits oder von ihrer Seite. Ja, ich war noch immer ziemlich nervös im Umgang mit ihr. Wie auch immer, jedenfalls trug ich sie sofort zu Harry, der sie sogleich in seine Arme schloss. Dann widmete ich mich wieder den andern und sah in Louis' verständnisvolles Gesicht.
„Sorry.“, flüsterte er, wobei er mich ein wenig zur Seite gezogen hatte. Anscheinend sollte Harry es nicht unbedingt mitbekommen. Louis war klar, was gerade in ihm vorging. Er hatte es bereits an seinem Gesichtsausdruck erkannt, außerdem war er immer noch sein bester Freund.
„Harry braucht einfach seine Zeit mit ihr.“, entgegnete ich, bevor ich mich wieder zum Rest drehte und sie erst einmal begrüßte.
„Ben war vorhin bei uns. Wir sollen dir ausrichten, dass er es heute wahrscheinlich nicht mehr schafft her zu kommen und es ihm leid tut. Dann hat er uns den hier noch für dich mitgegeben. Aus eurem Briefkasten eben..“, sagte Liam und hielt mir einen weißen Umschlag hin.
Dankend nahm ich ihn an und legte ich dann jedoch zunächst in meine Schublade. Hätte ich ihn bloß gleich gelesen...
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Now I know, I can't live without You
FanfictionWas tun, wenn für einen eine ganze Welt zusammenbricht, und das bereits im jungen Alter? Was tun, wenn man nicht mehr weiß, wie es einmal weiter gehen soll? Was tun, wenn man nur noch verunsichert und verzweifelt ist und keinen Ausweg mehr sieht? G...