135. mixed feelings

2.2K 133 36
                                    

Hejooo!! :D jaa ich poste heut noch eins! :D♥ kam einfach in letzter Zeit nicht dazu, deshalb heute mal doppelt-gemoppelt :D hope you'll like it ;) :*

„Wo willst du denn hin, Röschen?“, lallte eine tiefe Männerstimme.

Er achtete scheinbar überhaupt nicht auf die Tatsache, dass ich nicht mehr gefesselt an der Heizung saß. Nun ja, mich wunderte es nicht wirklich.. Er war betrunken! Ich zuckte zusammen, als er meine Knöchel los ließ und brutal nach meinen Handgelenken griff.

„I..ich..“, mehr brachte ich jedoch nicht raus, da mir sein Anblick die Sprache verschlug. Kurz gesagt, ich sah meine ganze Vergangenheit in ihm an mir vorbeirauschen.

Panische Angst durchströmte meinen Körper, als ich daran zurückdachte, was er mit meiner Jungfräulichkeit angestellt hatte. Nun war er genau im gleichen Zustand wie damals... Zitternd blickte ich zu ihm hinauf, wobei mir erst jetzt die riesige Narbe oberhalb seiner Stirn auffiel. Ich wusste genau, wer die ihm verpasst hatte und derjenige hatte mir damit auch wortwörtlich das Leben gerechnet, ansonsten hätte ich wahrscheinlich bis heute hier in diesem Haus gelebt, sofern man es noch leben hätte nennen können... Ich hätte niemanden meiner Freunde kennengelernt. Keinen Liam, Zayn oder Nialler. Ich hätte niemals den besten Freund der Welt gefunden, sowie die Liebe meines Lebens. Und ich hätte niemals meine Deliha in die Arme schließen können. Ich hatte Ben mein Leben zu verdanken und das wusste er genauso gut wie ich.

„Also, du wolltest doch wohl nicht etwa abhauen, jetzt wo es zu diesem wunderbaren Happy End gekommen ist.“, brabbelte er weiter vor sich hin, während er mich endgültig zurück auf meine Füße gezogen hatte. Der Geruch von Rauch umgab mich, nahm mir den Sauerstoff. Meine Lunge zog sich zusammen, während ich gekonnt dagegen ankämpfte in keinen Hustenanfall zu verfallen. Ich wollte ihn nicht wütend machen und in diesem Zustand konnte man das bereits durch den kleinsten, ihm unerwünschtesten Laut. Dennoch musste ich mir eingestehen, dass ich keine sechs Jahre alt mehr war. Ich war ihm unterlegen, keine Frage, jedoch noch lange nicht so sehr, wie vor zehn Jahren. Mutig baute ich mich also vor ihm auf und trat zunächst aus der Rauchwolke heraus. Er beobachtete jeden meiner Schritte genau, bevor ich mich ein letztes Mal zusammen riss und sprach:

„Ein Happy End also... Nun ja, ich denke, da hast du gar nicht so unrecht...“, begann ich, woraufhin sich seine Gesichtszüge entspannten. „Du bist happy, ich am Ende...“

So schnell konnte ich gar nicht reagieren, bevor ich bereits das Brennen auf meiner Wange spürte. Die Wucht seines Schlages riss mich erneut zu Boden, doch ich musste nun weiter kämpfen, ansonsten würde ich hier nie wieder raus kommen und solche Szenarien wie eben, würden an der Tagesordnung stehen. Die Tränen konnte ich, trotz meiner Entschlossenheit nicht zurück halten

„Siehst du denn nicht, was du mit deinen Handlungen auslöst?“, fragte ich ihn schluchzend, immer mit der Hoffnung des Mitgefühls und Einsicht seinerseits.

Seine Augen blickten über mich hinweg, scheinbar auf der Suche nach der Antwort. War diesem Menschen eigentlich noch zu helfen? Ich müsste doch Hass auf ihn spüren, ihn links liegen lassen, ihm keine Beachtung schenken, stattdessen ratterte mein Kopf sämtliche Möglichkeiten ab, ihn zur Besinnung zu bringen, ihm seine Fehler zu zeigen, ihm klar zu machen, was er mit seinem Verhalten anrichtet, ihm zu helfen... Ich wich einen weiteren Schritt zurück, als mir schlagartig klar wurde:

Er ist noch immer mein Dad!

Ihm hatte ich mit zu verdanke, dass ich überhaupt auf der Welt war, auch wenn mein Leben alles andere, als lebenswert anfing. Ich kämpfte mit mir selbst, ich war zwiegespalten. Er brauchte Hilfe, doch musste die unbedingt von mir kommen? Meine Tränen trockneten vor sich hin, während mir die letzte Frage wieder und wieder durch den Kopf schoss. Ich war seine Tochter, ich müsste für ihn da sein, doch hatte er sich mir gegenüber jemals wie ein Vater verhalten? Ein richtiger?

Now I know, I can't live without YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt