63. Come back, please!

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Jeden Tag saß ich an ihrem Bett und hielt ihre Hand. Ich redete den ganzen Tag mit ihr. Oftmals schlief ich auch neben ihr ein, bis ich am Abend wieder nach Hause geschickt wurde. Nach unserm Streit wegen meiner Dummheit wollte ich sie unbedingt wieder zurückhaben und einfach nur sehen, aber garantiert nicht um diesen Preis...

Heute besuchte ich sie also wieder. Diesmal zusammen mit Liam. Die andern wären auch gerne mit gekommen, nur Doktor Thoma meinte wir sollen nicht alle auf einmal kommen, da es eventuell sein konnte, dass sie im Unterbewusstsein mitbekommen könnte, wenn wir mit ihr oder überhaupt in ihrer Umgebung reden und das sie überfordern könnte. Sie lag nun seit genau einer Woche hier und wir hatten unsere Tour fürs Erste verschoben, da sowie so keiner bei der Sache war.

„Li, ich weiß gar nicht, was ich machen würde, wenn ich sie verlieren sollte.“, sagte ich bedrückt. „Doch das schlimmste ist, dass wir im Streit auseinander gegangen sind.“

Liam legte daraufhin seine Hand auf meine Schulter und setzte sich neben mich.

„Harry, ich glaube es ist an der Zeit, dir etwas zu sagen. Du musst es wissen, nur in den letzten Tagen ist noch niemand so richtig an dich ran gekommen, noch nicht einmal Louis, daher wollte ich es erst einmal für mich behalten...“, sprach er ruhig.

„Was denn?“, fragte ich nun hellhörig.

„Nun ja ich weiß nicht ob du dich noch an das Gespräch zwischen Zayn und mir erinnerst, als er mich vor einer Woche fragte, was denn passiert sei, als du dir den Kopf aufgeschlagen hattest.“

„Ja ich erinner mich.“

„Nun ja, da hatte ich doch gesagt, dass ich einen Satz von Denise auf meiner Mailbox gehört hatte, der mich zum damaligen Zeitpunkt ziemlich überrascht hatte...“

Ich nickte.

„Vielleicht hörst du ihn dir selbst an.“, meinte Li und zog sein Handy hervor. Er spielte die Nachricht ab.

Zunächst hörte ich nur ein Rauschen und wilde Wortgefechte. Dann wurde es kurz still, bevor ich ganz deutlich Denise hören konnte.

Harry ich liebe dich mehr, als mein eigenes Leben.“

Dann krachte es und die Verbindung brach ab...

Ihre Stimme zu hören, während sie gleichzeitig so kaputt vor mir lag und dass sie dann auch noch so etwas sagte, vermutlich sogar in dem Moment, indem sie dem Tod ins Auge sah, war zu viel für mich... Große Tränen flossen jetzt nur so vor sich hin.

„Ich lass dich dann mal kurz allein.“, lächelte mir Liam zu.

Ich nickte nur und Li verschwand aus dem Zimmer.

„Hey Prinzessin, du glaubst gar nicht, wie sehr mir das alles Leid tut. Ich wollte dich niemals verletzten und hab Scheiße gebaut. Ich erwarte nicht, dass du mir verzeihst, auch wenn ich mir nichts sehnlichster wünsche, aber was ich möchte, ist das du wieder aufwachst! Und wenn nicht für mich, dann tue es für Ben. Ich weiß er war schon lange nicht mehr hier, aber nicht, weil er dich vergessen  hat, sondern weil er es nicht ertragen kann, dich so zu sehen, genauso wenig wie ich übrigens, aber er ist anscheinend um einiges sensibler, wenn es um dich geht. Du bist schließlich das einzige was er noch hat und nun verkriecht er sich nur noch depressiv in eurer Wohnung. Er braucht dich! Wir brauchen dich alle! Ich brauche dich...Wach bitte auch für dich selbst auf. Du hast es mehr, als irgendjemand sonst verdient, endlich ein glückliches Leben zu haben! Ich liebe dich so sehr!“

Dann kam Liam mit einer Schwester zurück. Sie bat uns, nun zu gehen und ich verabschiedete mich mit einem Kuss auf die Hand von Denise. Dann fuhr ich mit Li nach Hause und sah Louis, wie er gerade aufgeregt am Telefon hing...

„Es tut mir Leid, dass du es erst jetzt erfährst... Nein, das musst du nicht, sie hätte es nicht so gewollt... Das tu ich doch gar nicht!.. Wie bitte? Ja mach ich. Versprochen. Tschüss...“

„Wer war das denn?“, fragte ich ihn daher sofort.

„Steffi... Wir hatten ganz vergessen, sie zu benachrichtigen und Ben ist gerade auch nicht in der Lage, dass er sie hätte anrufen können.“

„Wie hat sie reagiert?“

„Naja wie schon.. Ich denke du kannst es dir sehr gut vorstellen. Denise ist ihre beste Freundin und sie hat auch sofort angefangen zu weinen und wollte gleich den nächsten Flieger nach London nehmen, doch ich konnte sie davon abhalten. Hier wäre sie nur genauso in Depressionen versunken und in Amerika kann sie sich wenigstens noch etwas ablenken und sich auch mit anderen Dingen beschäftigen..“

Ich nickte und ging ins Wohnzimmer. Dort fand ich Zayn vor dem Fernseher vor.

„Hey und gibt’s was neues?“, fragte er vorsichtig.

Ich schüttelte den Kopf, woraufhin er mich mitleidig ansah.

„Harry, du kannst immer zu uns kommen, wenn du reden willst. Ich denke es ist nicht gut, wenn du alles einfach in dich hineinfrisst. Irgendwann zerbrichst du noch daran."

„Mhh.“, gab ich nur zurück und richtete meine Aufmerksamkeit dann auf den Fernseher. Es lief gerade nur Werbung, bis eine Vorschau eingeblendet wurde.

Und gleich bei 'Promis aktuell': Was ist los bei 'One Direction'? Die Jungs haben kurzfristig ihre Tour abgesagt, allerdings ohne einen wirklichen Grund zu nennen. Sollten die Gerüchte, dass es in der Band kriselte tatsächlich stimmen? oder steckt vermutlich doch etwas ganz anderes dahinter... Vielleicht hat es ja auch etwas mit der geheimnisvollen Unbekannten zu tun? Fakt ist zumindest, dass sie seid ihrem Auftritt vor ca. einer Woche spurlos von der Bildfläche verschwunden ist. Zufall? oder hängen die Jungs da doch irgendwie mit drinnen? Dazu gleich mehr, hier bei 'Promis aktuell'

„Das muss ich mir nicht antun!“, sagte ich genervt und verschwand dann in meinem Zimmer. Dort machte ich mich auf eine weitere schlaflose Nacht gefasst, wie es dann auch kam...

Now I know, I can't live without YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt