46. Luke

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Als wir ankamen, war Ben Gott sei Dank noch nicht da, doch kurze Zeit später kam er schon. Ich fuhr mit ihm nach Hause, während er mich immer wieder fragte, ob er nicht doch einen Arzt rufen sollte, doch ich konnte ihn davon abhalten. Am nächsten Tag ging ich dann, wie gesagt, wieder in die Schule und sah erneut Noah auf mich zukommen. Nur diesmal war ich nicht schnell genug, um mich wieder auf der Toilette verstecken zu können.

„Ich hab dich gestern vermisst Darling.“, begann er mich vollzuquatschen.

„Ach ja? Also ich dich nicht.“, entgegnete ich nur und wollte an ihm vorbei, doch er hielt mich an meinem Arm fest und bevor ich etwas sagen konnte, zog er mich in die Besenkammer neben uns.

„Was soll das? Lass mich hier raus!“, sagte ich nun etwas lauter.

„Du gehst niergends hin, bevor wir nicht etwas geklärt haben!“

„Es gibt nichts zu klären! Du sollst mich einfach in Ruhe lassen und auch nicht mehr bei mir zu Hause auftauchen!“

„Oh doch. Es gibt da etwas zu klären! Ich will das du dich von diesem Styles fernhälst!“

„Was? Hast du sie noch alle? Was fällt dir ein mir hier irgendwelche Vorschriften zu machen? Ich werde mich nicht von ihm fernhalten! Du hast mir gar nichts zu sagen!“, schrie ich ihn inzwischen an.

„Wenn du nicht willst das ein Unglück passiert, machst du besser, das was ich dir sage Schätzchen!“

„Du drohst mir? Ganz ehrlich, lass dich einweisen. Du bist doch krank! Und jetzt lass mich durch!“

„Du denkst doch nicht etwa, das ich dich nach dieser Antwort gehen lassen kann.“, grinste er.

„Was ist dein Problem??“

Doch anstatt einer Antwort kam er mir immer näher und drückte meine Handgelenke links und rechts an die Wand hinter mir.

„LASS MICH LOS!!!“

Doch er ignorierte alles was ich sagte. Mich überkamen die Erinnerungen an das letzte Mal, als er mich so an eine Wand gedrückt hatte und dann angefangen hatte mich zu küssen. Ich spürte eine aufsteigende Angst in mir und versuchte ihn wegzudrücken. Er drückte seine Knie an mein Oberschenkel, sodass ich ihm nicht wieder unten treten konnte. Panisch begann ich nach Hilfe zu rufen, woraufhin die Tür aufging. Ein Junge meines Alters kam herein und zog Noah von mir weg. Ich sank weinend an der Wand hinunter und vergrub mein Gesicht in meinen Beinen.

„Hey ist alles in Ordnung? Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Ich habe diesen Kerl zum Rektor gebracht und ihm gesagt, was passiert ist.“, sagte eine ruhige Stimme.

Ich blickte nach oben und sah in sein Gesicht. Er hatte dunkle Augen und Haare. Nun kniete er neben mir und sah mich mitfühlend an. Ich wischte meine Tränen weg und versuchte eine normale Stimme aufzusetzen.

„Danke“, flüsterte ich zunächst. „Wer bist du eigentlich? Ich habe dich noch nie zuvor gesehen.“

„Oh entschuldige bitte. Ich bin Luke. Ich bin neu hier und gerade auf dem Weg in meine neue Klasse, als ich Schreie gehört habe.“, antwortet er mir. „Und mit wem habe ich das Vergnügen?“, lächelte er weiterhin.

„Ich bin Denise, aber du kannst mich Dede nennen. Es tut mir leid, das du mich auf diese Weise kennen lernen musstest.“, sagte ich und schaute zu Boden.

„Hey, das war doch nicht deine Schuld. Dieses Arschloch kann froh sein, dass ich noch so sanft mit ihm umgegangen bin.“, meinte er während er meine Kopf wieder anhob.

„Naja, wie auch immer, danke nochmal. Ich denke wir sollten uns auf den Weg in unsere Klassenzimmer machen. Wo musst du hin?“, fragte ich ihn lächelnd.

Er zog einen Zettel aus seiner Hosentasche.

„Ehm Raum 24B.“, sagte er.

„Dann bist du ja in meiner Klasse.“, strahlte ich, da ich mich wirklich prima mit ihm verstand.

„Echt? Cool. Jetzt hab ich ja schon meine erste Freundin gefunden“, grinste er und wir machten uns auf den Weg.

Dort angekommen entschuldigte ich mich für meine Verspätung und Luke stellte sich vor. Er setzte sich auf den freien Platz vor mir und so ging der Schultag dann dahin. Pünktlich um viertel zwei klingelte die Schulglocke und ich schlenderte gemeinsam mit Steffi und Luke nach draußen. Die beiden hatten sich inzwischen auch schon kennen gelernt und verstanden sich ebenso gut. Steffi verabschiedete sich von uns, während mein Handy vibrierte.

Hey Prinzessin

ich hole dich ab.

bin in 5 Minuten da.

bis gleich!

Harry xx

„Dein Freund?“, fragte Luke, da er mir über die Schulter geschaut hatte.

„Ja“, lächelte ich ihn an. „Er holt mich gleich ab.“

„Ich warte mit dir.“, grinste Luke daraufhin.

„Musst du nicht.“

„Will ich aber.“, grinste er noch immer.

Also warteten wir gemeinsam...

Harry' s Sicht:

Mir war langweilig, da keiner der Jungs zu Hause war. Liam war mit Niall und Louis einkaufen und Zayn hatte ein Date. Ich gammelte also den halben Tag allein in unserer riesigen Villa, bis ich auf die Uhr schaute und mir einfiel, dass Denise in zehn Minuten Schulschluss hatte. Spontan beschloss ich sie abzuholen und schrieb ihr das auch sofort. Dann holte ich meine Autoschlüssel und machte mich auf den Weg. Als ich ankam sah ich sie bereits warten, zusammen mit irgend so einem Typen. Ich stieg aus und küsste meine Freundin, um diesem Kerl gleich zu zeigen, wer hier das Sagen hatte.

„Hey Prinzessin, wie war dein Tag?“, fragte ich.

„Heiii Harry, joa ganz normal eigentlich.“, meinte sie, während sie jedoch zu Boden schaute.

Ich hob daraufhin ihren Kopf wieder an und musterte sie skeptisch.

„Was ist passiert?“

„Nichts. Ach ja das ist übrigens Luke“, meinte sie dann und schaute zu ihm.

Doch es kam mir eher so vor, dass sie meiner Fragerei aus dem Weg gehen wollte. Noch bevor ich weiterhin etwas sagen konnte, verabschiedete sie sich von ihm und stieg in mein Auto. Ich wollte hinterher, als dieser Luke mich am Arm packte.

„Was willst du?“, fragte ich leicht genervt.

„Ich muss dir dringend etwas sagen. Es ist ziemlich wichtig. Denise wurde heute von so einem Kerl in einer Besenkammer belästigt.“, begann er.

„Was? Was für ein Kerl? Woher weist du das?“

„Ich bin neu hier und kenne ihn daher nicht. Es war auf jeden Fall so, das ich gerade auf dem Weg in meine Klasse war, als ich Schreie hörte. Ich öffnete die Tür, aus der sie kamen und sah einen Typen, der sie anfasste und versuchte zu küssen. Sie war ganz aufgelöst und ist, als ich ihn von ihr weggezogen hatte, auch sofort zusammengesackt.“, erzählte er weiter.

„War das so einer mit kurzen blonden Haaren?“, fragte ich mit einer gewissen Vorahnung.

„Ja. Ich wollte nur das du es weist. Du bist schließlich ihr Freund und es ist vielleicht nicht so klug, wenn sie dir so etwas verschweigt.“

„Noah...“, wusste ich sofort. Auf einmal schien mir dieser Luke ziemlich sympathisch. „Nein, ist schon in Ordnung. Vielen Dank, das du mir es gesagt hast. Ich muss dann mal. Soll ich dich irgendwo mit hin nehmen?“, fragte ich, während ich ebenfalls ins Auto stieg.

„Wenn es keine Umstände macht?“, fragte er.

„Ne, passte schon.“, antwortete ich, woraufhin er einstieg und ich los fuhr...

Now I know, I can't live without YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt