Schweißgebadet wachte ich auf. Ich schaltet das Licht an und sah an mir herab. Meine ganzen Arme und Hände warne voller Blut. Ich schrie auf und sprang erschrocken aus meinem Bett. Ich kauerte mich in die Ecke meines Zimmers und sah dann woher es kam. Mein Verband hatte sich gelöst und ich hatte sämtliche Narben, während des Schlafes aufgekratzt. Vermutlich auf Grund meines Traumes... Noch völlig aufgelöst ging ich ins Badezimmer und duschte mich ab. Dann sah ich auf die Uhr. 3:07. Jetzt war es also wieder soweit. Es war der 11. Februar... Ich zog mich an und wollte jetzt nur noch an einen einzigen Ort und das so schnell wie möglich...
Nach einer viertel Stunde stand ich vor dem riesigen Gatter. Ich drückte die Klinke hinunter und es sprang mit einem lauten Quietschen auf. Dann schlich ich in der Dunkelheit über den Kiesweg. Überall flackerten einzelne rote Lichter in der Finsternis. Es wirkte alles etwas, wie in einem schlechten Horrorfilm. Als ich endlich dort ankam, wo ich hin wollte ließ ich mich weinend hinunter sinken...
Harry' s Sicht:
Ein klingelndes Geräusch riss mich aus dem Schlaf. Genervt wälzte ich mich in meinem Bett hin und her, bis mir klar wurde, dass es mein Wecker war und ich hektisch aufstieg. Es war gerade 6:45 und wir wollten noch bei Denise, wegen ihrem Geburtstag vorbei, bevor sie zur Schule musste. Also weckte ich die andern und machte mich dann selbst fertig. Ich nahm mein Geschenk von meinem Schreibtisch und ging dann nach unten, wo der Rest bereits auf mich wartete. Wir fuhren mit Louis' Wagen und kamen nach einer knappen viertel Stunde an. Mit einem Grinsen im Gesicht klingelte ich an der Tür. Ben öffnete und ich wollte schnell an ihm vorbei ins Haus und zu meiner Freundin, doch er hielt mich zurück.
„Sie ist nicht hier..", sagte er leise und sah zu Boden.
„Sind wir etwa zu spät? Ist sie schon in der Schule? Zayn ich habe dir doch gesagt, wir kommen noch zu spät wegen dir!", begann ich aufgeregt zu motzen.
„Sie ist nicht in der Schule...", erzählte Ben weiter und änderte nichts an seiner Miene.
„Aber wo ist sie denn dann?", fragte ich schnell und merkte, wie Ben eine Träne über die Wange lief. „Ist ihr etwas zugestoßen?"
„Es tut mir leid Jungs, aber ich kann grad nicht.", flüsterte Ben und schloss die Tür.
Völlig verwirrt stand ich also vor verschlossener Tür und sah die Jungs ungläubich an. Dann blitze Liam' s Gesicht auf und er kam auf mich zu. Er legte seine Hand auf meine Schulter und begann zu sprechen..
„Harry, weist du eigentlich welcher Tag heute ist??", fragte er mit großen Augen.
„Ja der 11. Februar und somit Dede' s Geburtstag und...", auch mir viel es jetzt ein und ich starrte genauso wie Liam.
„Ja genau Harry, heute ist der 10. Todestag ihrer Mum...", vollendet Liam meinen Satz.
Auch die andern schauten nun genauso entsetzt.
„Wie konnte ich nur so dumm sein??? Jetzt weiß ich auch was in letzter Zeit mit ihr los war.. Wir konnte ich nur so bescheuert sein und das vergessen??", fluchte ich, während ich schnell zum Auto lief. „Wir müssen sofort zum Friedhof fahren!", bestimmte ich. Die andern nickten und kurz darauf startete Louis den Motor. Die ganze Fahrt über herrschte eine unangenehme Stille, doch meine Gedanken waren gerade wo anders. Als wir ankamen sprang ich förmlich aus dem Auto und rannte einfach hinein. Dann stockte ich. Sie saß etwa nur noch 10 Meter von mir entfernt, vor einem Grabstein und ließ ihren Tränen freien Lauf...
Meine Sicht:
Ich hatte absolut kein Zeitgefühl mehr und wischte mir dann erst einmal die Tränen aus dem Gesicht. Dann stand ich auf und legte erst einmal die Blumen, die ich mitgebracht hatte auf das Grab. Es waren rosa Rosen. Ihre Lieblingsblumen... (ab hier: Musik rechts)
„Hey Mama. Ja ich bins Denise. Ich habe dir deine Lieblingsblumen mitgebracht. Ich weiß noch genau, wie oft sie damals unseren Küchentisch geschmückt hatten. Ihr Duft erinnert mich immer wieder an dich.", begann ich zu erzählen. „Seid damals ist viel passiert... Heute gibt es mehr zu erzählen, als die letzten Jahre zuvor. Ich bin nun mit Harry zusammen und daran hast du, denke ich den größten Verdienst.", lächelte ich und spürte einen leichten Wind, der durch meine Haare wehte. Ich wusste, sie war in diesem Moment bei mir. „Ich liebe ihn so sehr und durch ihn kann ich manchmal sogar die schlimme Vergangenheit vergessen. Danke das du an uns geglaubt hast! Ich habe aber nicht nur ihn, sondern auch noch Niall, Zayn und Liam. Niall ist wie ein Zwillingsbruder für mich und Liam, wie der Vater, den ich nie hatte und mir immer wünschte. Zayn ist einfach Zayn, er ist ehrlich und liebenswert. Dann wäre da noch Louis. Er ist mein bester Freund. Ich kann mit ihm über absolut alles reden und er bringt mich jeder Zeit zum Lachen. Sie vereinen zusammen einfach alles, was mir in den letzten Jahren gefehlt hat: Fürsorge, Freundschaft, Gemeinsamkeit und vor allem Liebe. Durch sie fühle ich mich wieder, wie ein Teil der Gesellschaft. Sie haben mich aus meinem Loch, namens Zimmer raus geholt, indem ich mich tagtäglich verschanzt hatte. Sie haben mich dazu gebracht, dass ich wieder halbwegs normal esse. Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin sie kennengelernt zu haben. Ben war ihnen gegenüber anfangs zwar etwas skeptisch, du kennst ihn ja, aber er hat versprochen ihnen eine Chance zu geben und versteht sich inzwischen auch ganz gut mit ihnen. Es passt zur Zeit eigentlich alles nur du fehlst eben...
Du weist gar nicht wie sehr ich dich vermisse. Die Zeit nimmt uns einfach so Menschen, die wir lieben, ohne vorher zu fragen. Wie gerne würde ich dir noch ein letztes Mal in die Augen schauen und dir sagen, wie sehr ich dich liebe. Wie gerne würde ich dich noch ein letztes Mal umarmen, da stumme Worte doch so vieles sagen.
Du hast einfach so vieles für mich getan. Mein ganzes Leben lang begleitest du mich schon, auch wenn ich dich nicht spüren kann. Trotzdem bist du nie auch nur eine Sekunde lang von meiner Seite gewichen und das jetzt schon seit 16 Jahren... Du bist da, wenn ich dich brauche. Dafür bewundere ich dich, denn ich weiß, dass ich nicht immer eine einfache Tochter bin. Du bist in Gedanken immer bei mir. Manchmal sichtbar, manchmal unsichtbar. Eben wie ein Engel... Ein Engel, der über mich wacht, still und unbemerkt der sich aber trotzdem im richtigen Augenblick durch eine sanfte Geste bemerkbar macht.
Mama, auch wenn ich es dir nicht immer zeigen konnte, da wir so früh auseinander gerissen wurden, so will ich doch, dass du eines weißt und niemals vergisst.. Du bist für mich noch immer die beste Mama der Welt, ein wunderbarer Engel, der immer für mich da ist und den ich niemals vergessen werde. Mama ich liebe dich so sehr und werde es auch immer tun.
„Sie wird es niemals vergessen..", hörte ich plötzlich eine sanfte, unverwechselbare Stimme hinter mir.
Ich drehte mich um und da standen sie alle. Liam, Zayn, Niall, Louis und Harry, alle mit Tränen in den Augen. Sie lächelten mich aufmunternd an. Harry kam auf mich zu und umarmte mich.
„Sie kann es überhaupt nicht vergessen, bei einem so wundervollen Mädchen als Tochter", wiederholte er nun.
Dann strich er mir sanft meine Tränen aus den Augen und ich ihm seine. Dann stand er auf und stellte sich vor das Grab meiner Mum.
„Miss James, ich möchte Ihnen danken, dass sie uns allen und vor allem mir einen so wunderbaren Menschen geschenkt haben. Ich bedauere es sehr, dass ich sie nicht persönlich kennenlernen konnte, denn ich bin mir sicher, sie hatten einen genauso wundervollen Charakter wie Denise. Ich bin mir sicher, sie haben das gleiche schöne Lachen und Denise hat ihre tiefen, atemberaubenden Augen sicherlich ebenfalls von Ihnen. Ich kann Ihnen tatsächlich nicht genug dafür danken einem solchen Menschen das Leben geschenkt zu haben, denn ich wüsste nicht, was ich jetzt ohne sie wäre...It's hard to say goodbye...", vollendete er und zog mich zu sich. Harry' s Rede hatte mir wieder Tränen in die Augen getrieben. Dann kamen auch die andern vier auf uns zu es endete in einer Gruppenumarmung. Da standen wir also zu sechst eng umschlungen, vor dem Grab meiner Mum. In diesem Moment wehte wieder ein Windhauch durch die Bäume und unsere Haare und die Sonne kam durch den bewölkten Himmel zum Vorschein. Ich war mir zu 100 Prozent sicher, dass sie bei mir war und sich mit mir freute...
Nach einer Weile lösten wir uns und ich strahlte mein Freunde überglücklich an. Dann fiel mir jeder noch einmal einzeln um den Hals, um mir zu gratulieren. Meinen Geburtstag hatte ich für den Moment total vergessen.
„Deine Geschenke sind im Auto.", meinte Louis.
„Am besten wir fahren erst einmal zu dir nach Hause, Ben macht sich glaub ich wirklich Sorgen um dich.", sagte Liam.
Ich nickte und verabschiedete mich von meiner Mama. Dann folgte ich den Jungs und wir fuhren zu mir nach Hause...
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Now I know, I can't live without You
FanfictionWas tun, wenn für einen eine ganze Welt zusammenbricht, und das bereits im jungen Alter? Was tun, wenn man nicht mehr weiß, wie es einmal weiter gehen soll? Was tun, wenn man nur noch verunsichert und verzweifelt ist und keinen Ausweg mehr sieht? G...