10. Schule, Noah, Überraschung...

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Meine Sicht:

In der Schule hieß es dann für mich die neugierigen Blicke und Fragen meiner Mitschüler, wegen meinem Bein, zu ertragen. Mit meinen Krücken lief ich durch die Gänge und versuchte einen gleichgültigen Blick aufzusetzen, was mir auch halbwegs gelang. An meinem Schließfach angekommen, holte ich die Bücher für die erste Stunde raus, doch wusste jetzt nicht, wie ich sie transportieren sollte. In meine Tasche war kein Platz mehr. Ich wirkte hilflos. Doch dann hörte ich schon eine Stimme hinter mir.

„Brauchst du vielleicht Hilfe?“

Ich drehte mich um. Es war Noah. Er ging in meine Klasse, war etwa 1,80m groß und hatte kurze, blonde Haare. Sie erinnerten mich etwas an die von Niall. Wir kannten uns schon länger, aber so richtig dicke Freunde waren wir nicht, aber er ist ein echt netter Kerl.

„Oh ja, das wäre echt lieb von dir.“, lächelte ich freundlich, während ich meine Bücher und Krücken sortierte.

„Was hast du denn da angestellt?“, fragte er mich mit einem Blick auf meinen Gips.

„Ähm, das ist vom Fußball spielen“, log ich.

Ich wollte erst mal noch nichts von den Jungs erzählen, Keine Ahnung wieso, aber irgendwie wollte ich nicht, dass die ganze Geschichte mit dem Autounfall und dem Abend danach raus kam. Ich wusste nicht ob die Jungs je wieder eine Rolle in meinem Leben spielen würden. Aus diesem Grund wollte ich sie gar nicht erst in den Fokus rücken.

„Ich sags ja immer, Mädchen und Ballsport, das kann ja nichts werden.“, grinste er frech.

„Soll das eine Herausforderung sein?“, fragte ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Klar aber auf diesen Dingern und diesem Klotz am Bein hast du eh keine Chance.“, meinte er und zeigte auf meinen Gips und die Krücken.

 Ich verpasste ihm einen leichten Stoß in die Rippen und wir gingen zum Unterricht.

Niall' s Sicht:

Was war denn mit Harry los? Der musste ja etwas ziemlich Mieses geträumt haben, so wie der drauf war. Ich brauchte tatsächlich fünf Minuten, damit er erst einmal halbwegs zu sich kam.

„Wo ist er?“, unterbrach mich Zayn in meinen Gedanken.

„Also nachdem ich es endlich geschafft hatte ihn zu wecken, wollte er nur noch kurz duschen und dann zu uns runter kommen.“, antwortete ich. „Aber kurz Thema Wechsel“, rief ich in die Runde. Die drei andern schauten mich fragend an. „Hättet ihr etwas dagegen, wenn wir unseren Gast von gestern vielleicht heute wieder einladen? Sie scheint nicht zu wissen wer wir sind und eine richtig echte Freundschaft.. naja davon träumen wir seit Beginn unseres Bekanntwerdens.“

„Gute Idee.“, rief Louis laut und klopfte mir auf die Schulter. Diesem Typ würde ich eines Tages noch meine Taubheit verdanken.

„Ja, ich hatte auch das Gefühl, dass es ihr gut getan hat mit uns zu reden und aber ich denke wir sollten ihr das mit 'One Diretion' sagen, schließlich hat sie uns gegenüber verdammt großes Vertrauen gezeigt, als sie uns von ihrer Vergangenheit erzählt hat.“, meinte Liam, woraufhin ich zustimmend nickte.

„Sie hat doch Schule, wollen wir sie vielleicht abholen?“, fragte Louis direkt. Ich fand seinen Vorschlag super, bis mir etwas anderes einfiel.

„Aber keiner hat ihre Nummer“

„Niall, Niall, Niall", lächelte Louis seufzend und legte seinen Arm um meine Schulter. "Ich bin Louis! Louis Tomlinson um genauer zu sein, natürlich habe ich da bereits ihre Nummer.“, sagte er mit breitem Grinsen.

„Ach ja nach eurer Nacht wundert mich das auch nicht“, zwinkerte ich ihm zu.

„Neidisch Horan?“, gab er grinsend von sich, bevor er sich jedoch auch schon seinem Handy widmete. „Ich schreib ihr schnell.“

Meine Sicht:

'Oh mein Gott, noch langweiliger hätte dieser Schultag gar nicht sein können...neuer Rekord.', dachte ich mir, als ich auf die Uhr schaute und sah, dass ich es in 10 Minuten tatsächlich endlich überstanden hatte.

Theatralisch ließ ich meinen Kopf in meine, auf dem Tisch verschränkten Arme fallen, als ich plötzlich das Vibrieren meines Handys spürte. Leicht erschrocken linste ich zu meiner Hosentasche.

„Alles in Ordnung Miss James?“, fragte mich mein Biolehrer Professor Haper mit strengem Blick.

„Äh, ja selbstverständlich“, gab ich zurück.

Als er sich wieder der Tafel zuwendete, las ich die SMS von einer mir unbekannten Nummer.

Hey Kleine. Hast du Lust heute wieder etwas mit den Jungs und mir zu unternehmen? Wir haben auch eine Überraschung für dich!

Louis x

Woher hatte er meine Nummer? Mit hochgezogenen Augenbrauen dachte ich über das Gelesene nach. Viel mehr stand für mich die Tatsache im Vordergrund, dass sie anscheinend tatsächlich weiterhin Kontakt mit mir haben wollten. Mit jemandem wie mir. Einem Wrack. Ich war überrascht, freute mich allerdings sehr über die Einladung.

Uhm.. klar gerne. Wann?

P.S. Ich hasse Überraschungen.

Denise

Nach zwei Minuten vibrierte es erneut.

Cool wir freuen uns alle!

Wir holen dich von der Schule ab. Bis wann hast du?

P.S. Dann wird’s ja umso lustiger.

L. x

Umso lustiger? Naja ich war mal gespannt, ob ich das dann später genauso bezeugen kann.

Ich freue mich auch schon, abgesehen von der Überraschung.

Hab in 3 Minuten aus.

D.

Jetzt kam nichts mehr zurück.

Wie schnell die zehn Minuten jetzt herum gegangen sind, hatte ich Louis zu verdanken. Endlich klingelte es. Ich wollte los, als mich von hinten jemand am Oberarm packte. Schwungvoll drehte die Person mich zu sich um. Noah.

„Hey Denise, hast du vielleicht Lust heute etwas mit mir zu unternehmen?“, fragte er mich lächelnd.

„Noah! Uhm.. echt liebend gerne, aber ich habe mich leider gerade eben schon verabredet, tut mir leid..“, antwortete ich leise.

„Schade, aber schon okay.“, sagte er mit einem erneuten Lächeln.

„Seit wann ist der denn so?“, fragte mich Steffi, als wir gemeinsam nach draußen liefen.

Steffi ist meine beste Freundin. Ich liebe sie über alles und kann auch mit ihr über alles reden, allerdings geht sie in meine Parallelklasse. Sie wollte mich gerade abholen, als sie das Gespräch mit Noah mitbekam.

„Keine Ahnung“

„Wollen wir heute shoppen gehen? ... oder hast du etwa wirklich eine Verabredung?“

„Ja hab ich ehrlich und ich muss mich beeilen“, sagte ich und humpelte raus.

Dann schrieb ich noch schnell Ben.

Hey Ben.

du, ich komm heute erst etwas später heim.

Treff mich mit den Jungs.

Mach dir keine Sorgen, kannst mich jeder Zeit erreichen.

Hab dich lieb.

Und dann wartete ich. Langsam leerte sich der Parkplatz und es war weit und breit immer noch keine Spur von den Jungs zu sehen. Ich tippte sinnlos auf meinem Handy herum und wartete weiter.

Now I know, I can't live without YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt