Familie

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Hey, jetzt nach gefühlten 2 Jahren Pause endlich das nächste Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch und ihr verzeiht mir die langen Wartezeiten, aber die letzte Woche war stressig und die nächste Woche wird auch wieder super stressig, es kann also noch dauern, bis das nächste Kapitel kommt.

LG. Magicstarlight

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Familie

Die Aufregung, mit der wir an unserem ersten Tag in Weyena die Stadt betreten hatten, war schnell verflogen. Die letzten zehn Tage hatten wir die Unterkunft der Drachen nicht einmal verlassen. Tukiyan hatte wieder mit dem Unterricht angefangen und so lernte ich alles über die Götter und über Politik, anstatt draußen die Stadt zu erkunden. Zu allem Überdruss mussten wir nicht einmal auf den Markt um Nahrung zu kaufen. Unsere Unterkunft lieferte uns, wahrscheinlich mit Hilfe von Wüstenmagie, täglich mehrere Mahlzeiten, die Reste dieser Mahlzeiten verschwanden am späten Abend wieder und am nächsten Tag erschien ein neues umfassendes Angebot an Nahrungsmittel, Brot, Milchprodukte, Suppen, Kuchen und viele Gerichte, die wir davor noch nie gesehen hatten. Außer den normalen Menschenspeisen gab es natürlich auch Tekavi-Moos, Rejka-Rinde und -Wurzel, die Leibspeisen der Drachen. Aber entscheidend war, dass wir die letzten zehn Tage problemlos in der Unterkunft verbracht hatten und im Gegensatz zu den Drachen brauchte ich langsam wirklich wieder ein Bisschen Bewegung. Nun endlich bot sich eine Gelegenheit dafür.

Bis zum Ratstreffen waren es nur noch 12 Tage und in den nächsten Tagen würden die verschiedenen Oldiin in Weyena eintreffen. Dies geschah immer nach einem bestimmten Schema. Zuerst der Magier Sern-Minos. Er müsste heute einreisen. Morgen dann der Waldelf Zitamun, dann Sovine von den Wildermenschen. Am Tag danach würde ein Fest stattfinden, schließlich musste Eramon, der Vertreter der Menschen nicht einreisen, er lebte schließlich in Weyena. In den folgenden Tagen würden dann erst Volkum, ein Wassermensch und dann Tekmea einreisen. Sie würde uns hoffentlich den anderen Oldiin vorstellen...

Ich hatte Karthek überredet, mit mir zum Marktplatz zu gehen, damit wir dort die Ankunft von Sern-Minos und seinem Gefolge erleben konnten. Nach einer Stunde mühsamer Argumentation hatte er sich durchgerungen, mit mir zum Empfang des Magiers zu gehen. Ich wusste wie viel Überwindung ihn diese Entscheidung gekostet hatte. Schließlich hassten Drachen Wüstenmagier.

An diesem Morgen wachte ich früher als sonst auf. Aufgeregt weckte ich Karthek. Wir frühstückten und ich legte wieder die Illusion über Karthek. Jetzt war er wieder der lockige Moormensch. Wir zogen schlichte braune Kleidung an, die ebenfalls in der Unterkunft vorhanden war. Braun war während der folgenden Festtage die Farbe der Gesandten. Alle, die aus politischen Gründen in Weyena verweilten würden braun tragen, die perfekte Tarnung also.

Als wir nach draußen kamen, überraschte uns ein ungewöhnlich warmer Tag. Nicht annähernd so heiß, wie es in der Mitte des Jahres war, aber wenn man an das Schneetreiben zu Beginn unserer Reise zurückdachte...

Auf dem Marktplatz herrschte bereits reges Treiben. Männer in langen weißen Mänteln bauten eine Art Bühne auf, dunkelhäutige Magierinnen in weißen Kleidern schmückten den Platz mit weißen Blüten und Bändern. Weiß war seit jeher die Farbe der Wüstenmagier (das hatte Tukiyan mir beigebracht). Die Händler mussten sich mit Standorten am Rand des Marktes zufriedenstellen. Faziniert schlenderte ich an den Ständen vorbei. Es gab alles mögliche zu kaufen. Schneider boten lange, wuchtige Kleider dar, Bauern hatten die verschiedensten, exostischen Früchte auf ihren Tischen liegen, Kunst- und Waffenschmiede präsentierten alles, was man aus Metall machen konnte. Ringe, schwere Ketten, glitzernde Armreifen und Waffen aller Art. Diese weckten auch Kartheks Interesse. Er betrachtete ein wunderschönes Langschwert. Der Verkäufer, ein muskulöser Schmied trat neben ihn. Auch ich betrachtete interessiert die Waffe, das war endlich etwas, von dem ich wirklich Ahnung hatte. Waffen, die von Feuermenschen gefertigt wurden, galten als besonders hochwertig.

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