Duell im Traum

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Vorweg: Willkommen im Finale :) Es sind zwei Kapitel geworden, Nummer zwei kommt vorraussichtlich morgen. Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen. Ende der Vorrede;)

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Duell im Traum

HALLO DRACHENKIND!“

Ich schaute auf und erblickte den Wächter des Tairasy. „Hallo Zweifel!“

Der bleiche Wächter schenkte mir ein eigenartigen Lächeln. Ich hatte ihn lange nicht mehr gesehen, hatte schon lange keinen Zweifel mehr verspürt, wenn ich das Tairasy betreten hatte.

„DU BIST GUT VORBEREITET“, stellte er emotionslos fest, während er sich vorlehnte. „UND DU ZWEIFELST NICHT MEHR!“

„Ich kann es mir nicht leisten zu zweifeln“, erklärte ich grimmig. „Zu viel hängt vom Ausgang dieser Nacht an. Wenn ich jetzt scheitere, ist sowieso alles dahin, also schaue ich nach vorne und ignoriere die Risiken.“

Der Wächter nickte nachdenklich. „ZWEIFEL KANN IMMER STÄRKE UND SCHWÄCHE ZUGLEICH SEIN ... ABER IN MOMENTEN WIE DIESEN IST ZWEIFEL EINE SCHWÄCHE, DIE MAN NUR BEI SEINEN GEGNERN ZU NUTZEN WISSEN SOLLTE.“

„Ich bezweifle, dass Solana an sich selbst zweifeln wird“, stellte ich leise fest. „Nicht einmal die Götter können ihr die Stirn bieten und sie hat eine Kontrolle über das Tairasy wie es wohl kein anderer hat.“

Zweifel lachte monoton und fixierte mich dann mit festem Blick. „JEDES WESEN KANN ZWEIFELN, EGAL WIE ÜBERMÄCHTIG ES ERSCHEINT. ZWEIFEL GESCHIEHT, WENN EIN WESEN SICH SEINES INTELLEKTS BEDIENT UND ZU EINEM UNSICHEREN SCHLUSS GELANGT. UND EINES KANNST DU MIR GLAUBEN: SOLANA IST INTELLIGENT UND MEHR IST NICHT NÖTIG, UM ZWEIFELN ZU KÖNNEN.“

„Aber ich kann ihrer Macht nicht wirklich die Stirn bieten, das liegt nicht im Rahmen des mir möglichen.“

Er lachte wieder. „SIE WIRD DICH UNTERSCHÄTZEN, DAS IST DEIN VORTEIL. UND IM GEGENSATZ ZU IHR HAST DU UNTERSTÜTZUNG.“ Er grinste fies. „SELBST DIE ICH WÜRDE KICH AUF DEINE SEITE STELLEN, AUCH WENN DAS GEGEN MEINE NATUR IST!“

Ich atmete tief durch und nickte dann langsam. „Nun dann ... hast du einen letzten Rat für mich, ehe ich mich in die Zerstörung stürze?“

„WIE BEREITS GESAGT: LASS SIE ZWEIFELN, BEVOR DU SELBST ZWEIFELST!“ Ich nickte bitter. „UND DENK DARAN ...“ Zögernd warf ich einen letzten Blick zu ihm hinauf. „NICHT EINMAL ICH ZWEIFEL AN DEINEM ERFOLG, KLEINES MINA-MÄDCHEN. “

Damit verschwand er im nichts und ich stand alleine da. Mitten in der immer gleichbleibenden Landschaft. In meiner Hand spürte ich den kühlen Griff des Drachenschwertes. Der Moment war gekommen. Meine Gedanken wanderten zum neugeschaffenen Gebirge, in dem mein Körper unter den wachenden Augen Kartheks ruhte. Zu Septim, das nun so kurz vor seiner Zerstörung stand. Und zu Byna, die als neue Könign der Drachen bereits jetzt vor einer scheinbar unlösbaren Krise zu stehen schien. Doch zum ersten Mal fühlte ich mich vorbereitet. Ich war bereit und ich wollte keine weitere Zeit mehr verstreichen lassen.

Mit zitternden Knien drehte ich mich herum und ließ meinen Blick über das Tairasy wandern. Um hier von einem Ort zum anderen zu gelangen, musste man seine Willenskraft aufwenden, dass hatte ich mittlerweile gelernt. Ich wusste, wo ich hinwollte. Der Kampf hatte jetzt begonnen!

Von einem Augenblick auf den anderen stand sie vor mir. Bleiche Haut, hohe Statur, dunkles Haar und starre Gesichtszüge. Solana. Das letzte Mal dass ich sie gesehen hatte, war ich Blick abwesend und wie in Trance gewesen, jetzt waren ihre Augen fest auf mich gerichtet. Sie waren wie zwei bodenlose finstere Abgründe, die mich zu verschlingen drohten. Auch nach Zweifels eindringlichen Worten zuvor, konnte ich mir nicht vortellen, wie ich so ein Wesen zum Zweifeln bringen sollte. Es schien schier ein Ding des Unmöglichen.

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