Volkum I

5K 179 5
                                    

Hallo Leute,
ich hoffe natürlich wieder, dass ich niiiiiiiiie wieder so lange nichts mehr schreibe, aber das habe ich letztes Mal auch schon geschrieben und dann war ich über einen Monat lang weg. Danke an alle, die trotzdem weiter gewartet haben und die mich in den Kommentaren immer und immer wieder ans weiterschreiben erinnert haben.

Das hier ist wieder so eine Einschub, allerdings habe ich ihn diesmal in zwei Kapitel geteilt.

Ich hoffe, es gefällt euch, lg. magicstarlight

_______________________________________________________________________________

Volkum I

Volkum wuchs als jüngster Spross einer angesehenen Kriegerfamilie im Nordmeer auf. Er wuchs mit Mutter und Vater auf, denn einzig der Geist der Vizia hatte ihn berührt. Die Göttin der Wassermenschen besaß schon seit unzähligen Jahrtausenden keinen eigenen Körper mehr. Er war das fünfte und jüngste Kind der Familie. Sein Vater hatte in unzähligen Schlachten bereits Ansehen und Respekt erlangt. Er war stark und groß und war in den Augen der meisten bereits ein Kriegsheld, bevor der Krieg überhaupt richtig ausgebrochen war. Seine älteren Brüder Olvaiis und Honduril waren bereits in jungen Jahren begnadete Kämpfer und das zählte in einer Zeit der Unruhen und Kämpfe mehr als Intellekt und Feingefühl. Aber Volkum schien nicht nach ihnen zu kommen. Zwar bewies auch er bereits in jungen Jahren beeindruckende Gewandtheit beim Umgang mit Waffen, doch er erbrachte nie das, was seine Brüder ihm vorgemacht hatten und verbrachte lieber ganze Tage mit seinen Schwestern in den Bibliotheken der Tempel als mit seinen Brüdern auf dem Übungsgelände. Auch hatte er kaum Kontakt zu seinen viel-beschäftigten Eltern. Die meiste Zeit verbrachte er mit seiner ältesten Schwester Gravis, die sich bereits um ihn gekümmert hatte, als er noch nicht einmal ein Jahr alt gewesen war.

„Volkum, komm her! Alle warten auf dich!“ Langsam hob der Junge den Kopf und warf einen kurzen Blick zu seiner Schwester hinüber. Sie hob ebenfalls den Kopf und schauten ihn mit traurigen Augen an: „Nun geh schon.“ Volkum erhob sich und ging geduckt durch den steinernen Gang nach draußen. Er war größer als die meisten Wassermenschen und überragte seine Brüder bereits um einiges.

Neben dem Höhlenausgang standen bereits riesige Speere, Schwerter und Schilde. Sie waren allesamt so riesig und massiv, dass man sie außerhalb des Wassers sicherlich nicht hätte anheben können. Er hob gerade einen riesigen Schild hoch, als ein Aufruf ihn innehalten ließ. „Volkum! Lass das Zeug dort stehen und komm endlich her.“ Sein Lehrmeister Lecaak, ein stämmiger, muskulöser Wassermensch mit dunkelgrüner, glänzender Haut winkte ihn ungeduldig herbei. Volkum konnte ihn nicht leiden. Lecaak hatte neben Volkums Vater immer am wenigsten Einsicht für die wahre Begabung des Jungens gezeigt. Er konnte noch so viel leisten, in den Augen des Lehrmeisters war er ein Schwächling.

Volkum spürte die Blicke seiner Brüder wie Messerstiche in seinem Rücken, als er den Schild zurückstellte und sich langsam zu voller Größe aufrichtete, ehe er sich zu ihnen umdrehte.

Um ihn herum wogte das Wasser träge und beständig. Meist war es das Wasser, das ihn aus seinen finsteren Gedanken zurückriss. Die schwachen Sonnenstrahlen, die sich einen Weg durch die Wassermassen gebahnt hatten, glitzerten auf seiner blassgrünen Haut. Er wollte nicht zu seinen Brüdern und zu seinem Lehrmeister aufschauen ... Lieber starrte er auf seine langen, schmalen Finger, zwischen denen sich hauchdünne Schwimmhäute spannten. So schwamm er auch zu ihnen hinüber; den Blick fest auf seine Finger gerichtet und die Bewegungen im Einklang mit den wogenden Wassermassen. Immer noch spürte er die Blicke der anderen, doch er hatte gelernt darüber hinweg zu sehen. Zu oft war seine zu ruhige und besonnene Art Ziel spöttischer Bemerkungen gewesen. Die meisten Leute, mit denen er öfters zu tun hatte, hatten gelernt ihn in Ruhe zu lassen.

DrachenmädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt