Willkommen oder Abgelehnt

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es tut mir wirklich, wirklich leid, wie selten ich momentan hochlade, aber mehr bekomme ich zeitlich einfach nicht hin :( Trotzdem viel Spaß beim Lesen.

LG magicstarlight

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Zum zweiten Mal betrat ich das Haus von Eramon, doch diesmal mit einem ganz anderen Gefühl. Ich sah all die Details mit ganz anderen Augen. Ich bestaunte nicht mehr die Reichtümer, mir war klar, dass er als Oldiin soviel besaß. Schließlich war er mehr als 500 Jahre alt. Mir fielen eher die Gemälde auf. Manche waren klein, kaum größer als meine Hand, andere waren groß und bedeckten eine ganze Wand. Jedes zeigte eine andere Welt. Ich blieb wie angewurzelt stehen, als ich dunkle Wälder und sanfte Hügel entdeckte. Ich blickte auf eine Landschaft, die mir so bekannt vorkam. Zwischen den Bäumen führte ein dunkler Pfad auf eine Lichtung. Dort stand ein Baum, eine Eyche... Ich konnte nicht anders, die Erinnerungen kamen alle wieder hoch. Ich folgte einer Gasse zwischen den Bäumen bis zu der Stelle, wo heute die Stadtmauer von Septim begann. Das Bild musste sehr alt sein. Ich wusste nicht genau, wie alt Septim war, aber dieses Bild war älter.

Ich spürte Eramon neben mir. „Du bist also wirklich als Mensch geboren.“, es war keine Frage. „Dieses Bild ist mehr als tausend Jahre alt. Kennst du den Ort?“

Ich schaute ihm in die Augen. Warum fühlte ich mich wie eine Betrügerin. Ich hatte ihm nicht gesagt, wer ich war und er hatte mir nicht gesagt, wer er war. Ich hatte ihm nicht mehr Unrecht getan, als er mir... Trotzdem fühlte ich mich schlecht.

„Dort ist heute Septim... Der Baum dort, der ist heute Treffpunkt der Kinder von Septim. Oder er war es zumindest bis vor wenigen Jahren...“, Kartheks Hand legte sich auf meine Schulter. Es war unglaublich, wie sich wenig sich die Landschaft verändert hatte. Hatten die Ausgestoßenen etwas daran geändert? Hatten sie etwas geschafft, was tausend Jahre nicht geschafft hatten?

Eramon deutete auf die nächste Tür. „Wir sollten uns setzen. Tulemba?“

Jemand kam die Treppe hinunter. Es war die Frau Eramons: „Ja Eram... Ern?“, er machte eine wegwerfende Handbewegung und wechselte ein paar geflüsterte Worte mit ihr. Ihre Augen weiteten sich und fixierten mich. „Wie hieß deine Mutter?“

Ich hob die Augenbrauen. „Feyara, aber warum wollt ihr das wissen? Ich dachte ihr kommt aus Janan, ich habe mit meiner Mutter in Septim gelebt.“

„Und davor hat sie in Janan bei einer alten Schneiderin gelernt. Ich war 14 und schon 7 Jahre bei der alten Ikaska. Deine Mutter war 6, als sie zu uns gekommen ist. Sie war begabt, wirklich begabt.“

Überrascht schüttelte ich den Kopf. „Davon hat sie mir nie erzählt. Ich dachte... ich wusste nicht... ich wusste nichts.“, ich schüttelte mir das Haar aus der Stirn. „Habt ihr auch meinen Vater kennengelernt, ich meine kanntet ihr meine Mutter und mein Vater schon in Janan?“, meine Stimme zitterte ein wenig. Tulemba lächelte sanft. „Aro. Er war der beliebteste junge Mann in ganz Janan.“, sie lachte. „Niemand wusste von wo er kam, niemand wusste mehr von ihm als seinen Namen, Arojelen. Er war ein mysteriöser, gut aussehender Mann, aber niemand kam an ihn heran, niemand außer deiner Mutter.“

„Arojelen.“, flüsterte Karthek. „Ist das ein typischer Name für Feuermenschen?“ Ich schüttelte den Kopf und grinste. Es war seltsam ungewohnt über meine Eltern zu sprechen.

„Könntet ihr dieses Gespräch bitte auf einen späteren Zeitpunkt verschieben?“, fragte Eramon. „Ich werde alle Oldiin zusammenrufen, die bereits in der Stadt sind.“ Er ging in einen Raum zu unserer Linken und Tulemba führten uns in den Raum rechts von uns. Es war ein Empfangszimmer. In einer Ecke stand ein niedriger Tisch. Tulemba holte ein paar Kissen aus einem Schränkchen und verteilte sie um den Tisch herum.

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