Hartes Training

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Ein neues Kapitel! Nicht unglaublig lang oder mit viel Handlung, aber ich hatte einfach gerade Lust darauf. Wenn es um Schwertkampf geht, habe ich wirklich nur begrenztes Wissen und wenig Erfahrung, trotzdem hoffe ich, dass es gut rüber kommt.
Viel Spaß beim Lesen und ganz liebe Grüße,
Magicstarlight
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Hartes Training

„Beine breiter, etwa schulterbreit! So fegt dich ja schon allein der Wind von den Füßen! Der Stand ist die Basis. Stehst du schlecht, kämpfst du schlecht!“

Im Halbschatten, den die dichte Blätterdecke des grünen Laubwaldes auf den Boden warf, stand eine Gruppe verschwitzter Leute in unauffälliger Kleidung. Vorne hatte sich ein riesenhafter Mann aufgebaut. Dunkelrotes Haar und den freien Oberkörper eigentlich vollständig mit Tätowierung bedeckt. Eine Braunbärendame immer an seiner Seite. In einer Hand hielt er ein stumpfes Übungsschwert, das aussah, als würde es schon reichen, das riesige Metallstück dem Gegner auf den Fuß fallen zu lassen, um diesen zu besiegen.

Der Mann hieß Hemarc, war ein erprobter Krieger und das Schwert hatte ich einmal probehalber versucht anzuheben. Ohne jeglichen Erfolg. Die Bärendame neben ihm hieß Ellie und sie war wahrscheinlich der einzige Beweis dafür, das Hemarc neben der grobschlächtigen und strengen Seite auch noch eine sanftere Facette hatte, auch wenn er sie während der Übungseinheiten immer sehr gewissenhaft verbarg.

Wir hatten die Reise nach Tenorley schnell hinter uns gebracht. Der Vorfall auf der Lichtung mit den Kzu wurde nicht ein einziges Mal erwähnt, allerdings schlich die helle Wölfin, Luna, nun immer neben Fuoco, dem Wolf von Sovine, her. Sie hielt sich wacker, trotzdem fragte ich mich, wie lange sie wohl noch durchhalten würde.

Da während der Tage des Kosk besonders viele Rituale in Tenorley abgehalten wurden, war es schwierig einen der traditionellen Orte für meine 'Findung' zu nutzen. Sicherlich hätte Sovine ihre Rechte als Oldiin spielen lassen können, aber das war nun wirklich nicht, was ich wollte. Schließlich würde ich sowieso noch einige Zeit hier verbringen müssen, damit ich die Kunst des Schwertkampfes erlernen konnte.

Sovine hatte all ihre Autorität genutzt, um Karthek und mich in eine Gruppe talentierter Krieger zu bekommen. Zu einem Schwertmeister, der auch weit außerhalb der Wilderlande bekannt war. Die Geschichten von Hermarc dem Bären hatte ich sogar als kleines Kind einige Male in Septim gehört. Und nun unterrichtete er uns, auch wenn seine unzähligen Übungsstunden bei mir noch nicht den erwünschten Effekt zeigten. Auch heute nicht.
Es ging es nun schon seit beinahe einer geschlagenen Stunde kaum voran und es war ein wenig zum Verzweifeln. Vor allem, wenn man neben Karthek stand, der scheinbar eine natürliche Begabung für alle erdenklichen Formen des Kampfes zu besitzen schien. Und er hatte sichtlich Mühe sich ein Lächeln zu verkneifen, als Hemarc zum dritten Mal sein Übungsschwert sinken ließ und zu uns trat, um meinen Stand zu verbessern.
„Das muss funktionieren, ohne dass du nachdenken musst. Wenn jemand dir sagt, stell dich hin, dann muss das für dich heißen einen Schritt weit und schulterbreit. In einem Kampf bleibt dir keine Zeit zum Nachdenken. Dann brauchst du deine Konzentration für wichtigere Dinge. Deckung zum Beispiel - Schwert hoch!“
Und da war es wieder. Der Krieger kannte für jede erdenkliche Situation mindestens ein Dutzend Sprüche, Anekdoten und Zitate aus längst vergangenen Kriegszeiten. Ich konnte mir nicht vorstellen, in welchem Krieg er gekämpft haben sollte. War es nicht jetzt schon seit so vielen Jahren friedlichen in den vereinigten Ländern? Aber scheinbar hatte der Hüne immer eine Möglichkeit gefunden, seine Fähigkeiten zu erproben.

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