Unerwünschtes Wiedersehen

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Hey Leut's, hier das nächste viel zu kurze Kapitel. Das nächste Kapitel wird auf jeden länger, aber es wird dann halt auch noch ein Bisschen dauern. Trotzdem hoffe ich, dass euch das Kapitel gefällt.

LG. magicstarlight

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Unerwünschtes Wiedersehen

Zwei Stunden nach unserem Treffen mit den Oldiin saßen mein Vater und ich wieder in unserem Zimmer und ich starrte gedankenverloren in die Wasserfontänen des Brunnens. Ich würde mich mit Mina morgen auf dem Markt treffen würden. Ich machte mir immer noch Sorgen, weil sie so blass und erschöpft ausgesehen hatte.

Mein Vater schien meine Gedanken zu lesen. „Sie sah nicht gut aus, beinahe ein wenig kränklich, nicht wahr?“

Ich schaute zu ihm hinüber. Er saß im Schneidersitz auf der Fensterbank und starrte hinab auf das langsamer werdende Treiben auf dem Marktplatz. Er schaute auf und erwiderte meinen Blick. Ich nickte. „Ich hatte sie anders in Erinnerung...“, murmelte ich. „Aber eigentlich dürfte mich das nicht überraschen. Die letzten Jahre hat sie ein ganz anderes Leben geführt, als wir.“

„Und das ist das Problem.“, erwiderte mein Vater mit ungewohnt verbitterter Stimme. „Man hätte noch mindestens vier Jahre warten müssen, um ihre Chancen auf einen Sieg gegen das Übel zu verbessern.“

Überrascht horchte ich auf. Er hatte mir nie von der Prophezeiung erzählt, egal wie sehr ich ihn darum gebeten hatte. Zögernd stand ich auf und trat zu ihm ans Fenster. „Was für ein Übel?“, fragte ich vorsichtig. Er blickte wieder nach draußen und trommelte gedankenverloren mit den Knöcheln auf den Fensterrahmen. „Ein großes Übel, ein unüberschaubares Übel. Was genau es ist, wissen wahrscheinlich nicht einmal die Götter!“

Gebannt folgte ich seinen Worten. „Eine Macht, die größer ist als die der Götter?“, fragte ich atemlos. Er nickte nur und schwieg, doch ich ließ nicht los. „Und was kann Mina dagegen tun?“, hackte ich ungeduldig nach. Er blickte auf. Sein Blick war todernst. „Wenn wir wüssten, was zu tun ist, dann hätten wir es schon längst getan.“

„Aber woher soll sie denn dann wissen, was sie tun muss?“, fragte ich verzweifelt. Er zuckte nur mit den Schultern und blickte wieder hinab. „Wahrscheinlich wird es sich mit der Zeit ergeben.“

Fassungslos starrte ich meinen Vater an. Wie konnte er so seelenruhig dasitzen und nichts tun. Wie konnten sie alle da sitzen und nichts tun. Warum suchte niemand nach der Antwort und wie in aller Götter Namen sollte Mina wissen, was zu tun war?

Immer noch fassungslos ließ ich mich auf den Rand meines Bettes sinken und schloss die Augen. „Und was genau bringen dann solche Prophezeiungen überhaupt?“ Mein Vater zuckte mit den Schultern. „Geh schlafen Berion. Du wirst heute keine Antworten auf deine Fragen finden.“

Ich schüttelte den Kopf. „Eine Frage noch: Warum hast du gesagt, dass sie noch vier Jahre gebraucht hätte? Was ändern vier Jahre an ihren Chancen gegen das Übel?“

Er blickte auf. „Das musst du noch fragen? Du hast gesehen, was drei Jahre bei den Drachen mit ihr gemacht haben, oder?“, er stand auf und wischte sich die Haare aus dem Gesicht. „Eben bei den anderen Oldiin hast du doch auch Sern-Minos, den Oldiin der Magier gesehen, oder? Du hast gesehen wie dünn und erschöpft er aussah. Das ist das Schicksal der Mächtigen. Die Drachen und die Magier sind eindeutig die mächtigsten Völker und Sern-Minos und Mina sind die mächtigsten ihrer Völker. Sie werden beide das Schicksal der Mächtigen teilen mit einem Unterschied: Sern-Minos steckt schon mitten in diesem Schicksal, aber Mina kann sich noch davon befreien.“

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