Kapitel 13

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Kates POV.

Ich sehe auf den Vertretungsplan und fluche leise. Seit der letzten Mathestunde habe ich sie nicht mehr gesehen. Weder ihren Wagen noch sie, vermutlich ist sie gar nicht zur Schule gekommen. Wenn ich Glück habe, ist sie heute auch nicht da. Ich kann und will sie nicht sehen.

Es darf nie wieder etwas zwischen uns passieren, allein wegen dem was bereits geschehen ist könnte ich vielleicht meinen Job verlieren!

Ich trinke den letzten Rest aus meiner Kaffeetasse, dann mache ich mich auf den Weg zu der Vertretungsstunde.

Der Geschmack der Flüssigkeit die sie einem hier als Kaffee andrehen, brennt noch immer in meinem Mund.
Ich weiß nicht was das ist, aber nach Kaffee schmeckt es jedenfalls nicht. Trotzdem trinke ich ihn jeden morgen, um mir danach vorzunehmen es nie wieder zu tun.

Ich betrete das Klassenzimmer und auch ohne hin zu sehen, weiß ich das sie da ist. Ok, ich werde sie einfach ignorieren. Die Frau, die es das erste mal nach Jahren geschafft hat, irgendwelche Gefühle in mir zu wecken. Warum musste sie sich auch ausgerechnet als meine Schülerin heraus stellen?

In zwei Tagen schreiben wir eine Klausur und so sage ich der Klasse, sie können die Zeit nutzen, um noch etwas dafür zu lernen. Ich korrigiere derweil einige Klausuren und bin froh über die Ruhe, welche in der Klasse herrscht.

Alle sitzen an ihren Aufgaben und arbeiten ruhig. Nach einer Weile jedoch, wird die Stille jäh unterbrochen. Ich blicke zu der Quelle des Lärms; Alex.

Fiona versucht gerade ihr eine Sonnenbrille vom Gesicht zu entfernen. Sie ist riesig und verdeckt ihr halbes Gesicht. Ich frage mich, warum Alexandra so etwas trägt. Diese Brille passt so gar nicht zu ihrem Style.

Gerade will ich Fiona sagen, sie solle bitte ihre Finger bei sich behalten, da hat sie es geschafft und die Brille fällt klappernd zu Boden. Alex steht wutentbrannt auf. ,,Bist du jetzt zufrieden?", faucht sie und ballt ihre Hände zu Fäusten.

Jetzt wo die Brille nicht mehr ihr Gesicht verdeckt, kommt ein blaues Auge zum Vorschein. Mein Herz zieht sich unwillkürlich zusammen. Wie ist das bloß passiert?

Sie rennt aus dem Klassenzimmer und ich überlege eine Weile, wie ich mich Verhalten soll.

,,Wir haben ohnehin nur noch zehn Minuten. Also... Ich gehe mal nach Ihr sehen... Wir sehen uns im Matheunterricht wieder.", erkläre ich den Schülern in strengem Ton. Man sollte meinen, sie seien alt genug um sich erwachsen zu Verhalten, jedoch hatte ich schon oft genug das Gegenteil bewiesen bekommen. 

Ich gehe ich Alexandra hinterher. Zwar weiß nicht warum ich das mache, aber ich kann nicht anders. Jemand hat sie geschlagen und ich bin sicher, ihr ist noch weitaus mehr in ihrem Leben passiert.

Man sieht ihr die schwere Vergangenheit quasi an und ich habe das starke Bedürfnis, ihr helfen zu müssen. Jeder Lehrer würde nach ihr sehen.

Da ich sie weder sehe noch höre beschließe ich, es auf den Toiletten zu versuchen.

Leise öffne ich die weiße Tür und erblicke sie tatsächlich am Waschbecken. Wassertropfen perlen von ihrem Gesicht ab. Wie ist ihr das mit dem blauem Auge bloß passiert? Ich nehme mir vor sie zu Fragen und trete nun vollständig ein, was auch sie mitbekommt.

Wie von selbst tragen meine Beine mich zu ihr und meine Hand legt sich an ihre Wange. Mein Blick trifft ihre Augen. Sie blickt so verletzlich. Auch wenn sie so hart tut, weiß ich tief im inneren muss sie weich sein...

Während meine Hand sanft über ihr Gesicht streicht und wir in den Augen des jeweils anderen versinken, spüre ich wie sie sich langsam wieder beruhigt. Mein Puls jedoch beschleunigt und ich trete bedacht einen Schritt zurück. Doch kaum habe ich das gemacht, zieht sie mich bloß noch näher an sich.

Gefühls Chaos  (teacherxstudent)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt