Kapitel 48

2.2K 89 2
                                    

Kate's View.

Als ich aufwache und Alex Nachricht lese, mache ich mich schnellstmöglichst fertig und fahre ohne Kaffe getrunken oder Gefrühstückt zu haben los.

Wahrscheinlich braucht sie Gesellschaft, wir können also genauso gut noch einen Kaffee zusammen trinken, denke ich, doch das komplette Gegenteil scheint der Fall zu sein.

Als ich bei ihr Ankomme ist sie schlecht gelaunt und erklärt mir kurz gebunden, sie wolle sofort losfahren. Ich kann aber nicht ohne Kaffe fahren, denke ich, halte jedoch den Mund.

Es dauert nicht lange da erkenne ich den Geruch von Mahriuhana, sie hat also wieder gekifft. Die ganze Zeit redet sie kein Wort mit mir.

Ich beeile mich zu ihr zu fahren und sie hat gemütlich gekifft wärend ich mich abgehetzt habe. Hätte ich das gewusst, hätte ich mir auch Zeit lassen können und jetzt ist sie auch noch so blöd drauf.

Ich halte an einer Tankstelle und hole mir schließlich auch meinen Kaffe, Alex bringe ich ebenfalls einen mit. Ich will es nicht beschwören, aber dieses Heißgetränk scheint ihr zu helfen und ihre Laune wird nach und nach besser.

Wir fahren eine Weile, schließlich öffnet sie sich mir sogar und erzählt mir wie sie sich gefühlt hat nach dem Tod ihrer Mutter. Unbewusst fahre ich schneller, stelle ich mit einem Blick auf das Tacho fest. Ich kann so gut nachvollziehen was sie durchgemacht haben muss, denn mir war es ähnlich ergangen, nach dem Verlust meiner Mutter.

,,Als meine Mutter gestorben ist, ist eine Welt für mich zusammengebrochen. Sie war nicht nur meine Mama, sondern auch meine engste Vertrauensperson.", beginne auch ich zu erzählen.

,,Die quälende Erinnerungen an die Zeit mit der Erkrankung oder an den Verlust selbst drängten sich immer wieder auf und schienen es mir scheinbar unmöglich, eine positive Perspektive auf das Leben zurück zu gewinnen. Nach einiger Zeit des Trauerns wurden die Abstände in denen ich traurig war, zwar grösser, wenn ich jedoch traurig war, dann so stark wie am ersten Tag nach ihrem Tod.", Alex hört mir aufmerksam zu.

,,Mir hielf schließlich der Besuch bei einem Terapeuten und nach und nach wurden auch diese Episoden schwächer. Natürlich bin ich immer wieder traurig über den Tod meiner Mutter und vermisse sie an manchen Tagen sehr aber ich schätze das ist ganz normal, die Lücke, die sie hinterlassen hat, wird sich nie ganz schließen."

Alex erklärt sie könnte das gut verstehen und wie sehr ihr mein Verlust leid tue, dann wird es eine Weile lang still im Auto, bis Alex gesteht:,,Ich brauche eine Zigarette.", und mit ihrem Finger nach rechts, auf ein Abfahrtsschild zu einer Raststätte deutet. Ich tue ihr den gefallen gerne, ich könnte ketzt auch eine kleine Pause gebrauchen und fahre ab. Ich parke und steige aus dem Wagen. Wortlos reicht Alex mir wieder eine Zigarette und ich nehme sie dankbar entgegen.

,,Es fühlt sich gut an das endlich mal jemandem zu erzählen, jemandem der versteht. Danke Kate.", meint sie. Ich lächele sanft, dann ziehe ich sie in meine Arme und drücke sie fest an mich.

Wir haben kaum die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht, als ich auf den Seitenstreifen lenken muss. Ich fluche, auch Alex scheint gemerkt zu haben was passiert ist. ,,Bitte lass das jetzt nicht wahr sein.", grummelt sie verstimmt. Doch tatsächlich haben wir einen Platten, irgendetwas muss den Reifen durchstochen haben.

Ich inspiziere das Rad, kann jedoch nichts erkennen. ,,Und jetzt?", fragt Alex die mit einer Zigarette im Mund neben mir auftaucht und ebenfalls einen Blick auf das Rad wirft.

,,Ich schätze wir werden den Pannendienst rufen müssen.", meine ich seufzend. ,,Warum habe ich eigentlich immer nur Pech? Als wäre dieser Ausflug noch nicht Strapaze genug, nein jetzt bleibt auch noch das verfluchte Auto stehen.", flucht Alex.

Aufgrund des Lärms auf der Autobahn begebe ich mich wieder ins innere des Wagens und erledige das Telefonat. Kaum habe ich das Gespräch beendet, steigt Alex wieder zu mir ein, die Zigarette scheint nicht geholfen zu haben. ,,Wie lange?", fragt sie missmutig. Ich zucke die Achseln

Tatsächlich dauert es fast eine Stunde, bis ein Wagen des ADAC auftaucht und uns endlich abschleppt. In der Werkstatt angekommen erklärt man uns, der Wagen wäre gegen acht Uhr wieder fahrtüchtig.

Alex wirft einen genervten Blick auf die Uhr. Woraufhin der bärtige Mann hinter dem Computer erklärt, sie hätten heute wirklich allerhand zu tun. Ich weiß sie will das ganze schnellstmöglich hinter sich bringen. ,,Wie sieht es mit einem Leiwagen aus?", informiere ich mich also.

Schließlich gehen Alex und ich nach draußen an die frische Luft um uns zu beraten. ,,Also um acht brauchen wir aufjedenfall nicht mehr weiter, das lohnt sich nicht. Wir haben ohnehin schon zu viel Zeit verloren.", meint Alex und genehmigt sich eine Zigarette.

Sie hat recht, es ist bereits kurz vor drei und somit lohnt sich auch der Leihwagen nicht mehr wirklich. ,,Naja wir könnten hier übernachten und morgen weiter.", überlege ich laut. ,,Was anderes bleibt und ja nicht übrig, es ist ohnehin zu spät.", grummelt sie, ich weiß das ganze muss ihr gewaltig gegen den Strich gehen.

Ich greife nach ihrer Hand und im selben Moment wird mir etwas bewusst. Wir sind weit genug von Zuhause weg, niemand hier weiß, dass ich ihre Lehrerin bin.

,,Ich habe eine Idee. Warte hier, ich kläre das schnell mit dem Wagen.", meine ich und ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen.

Drinnen erledige ich alles nötige, Teile dem Automechaniker mit wir würden das Auto morgen abholen und erkundige mich gleichzeitg nach einem guten Hotel. Während der Mann etwas in seinem Computer eintippt, nutze ich das Internet und gucke nach einer guten Essensmöglichkeit in der Nähe.

Als ich wieder zu Alex nach draußen gehe, habe ich bereits einen Plan geschmiedet. ,,Komm Baby wir gehen jetzt erstmal was essen.", sage ich greife nach ihrer Hand und ziehe sie mit mir. Sie sieht mich verblüfft an.

,,Lass uns einfach das beste draus machen und einen unbeschwerten Tag haben, okay?"

Nach dem wirklich köstlichen Essen beim Italiener, sage ich Alex das ich noch was vorhabe und wir noch nicht zum Hotel gehen. ,,Was denn?", fragt sie und greift schmunzelnd nach meiner Hand. ,,Warte ab."

Wir gehen durch das beschauliche Städchen, bis wir an einem Kino ankommen. ,,Ich war schon ewig nicht mehr im Kino.", gesteht Alex, doch die Idee scheint ihr zu gefallen. Wir entscheiden uns für eine Komödie.

,,Wo wollen sie sitzen? Da hinten ist noch ein Pärchensitz frei.", sagt der Ticketverkäufer und zeigt uns auf seinem Computer die Plätze. ,,Ja, den hätten wir gerne.", antworte ich.

Gefühls Chaos  (teacherxstudent)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt