Kapitel 27

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,,Ich versuche wirklich, das Ganze mit meiner Mutter irgendwie zu verarbeiten. Was du gesagt hast damals, dass hat mir sehr geholfen. Weißt du, ich habe noch nie so richtig mit jemandem darüber geredet. Danke, dass du für mich da gewesen bist, ich versuche wirklich mich zu ändern. Ich wünschte bloß- ach egal."

Ihre Lippen sind so unglaublich rot, ob das vom Wein kommt? Ich klemme meine Finger unter meine Schenkel, zu groß ist das Bedürfnis ihr näher zu kommen und sie zu berühren.

,,Was wünschst du dir Alex?“, harkt sie nach. Ich schüttele den Kopf und atme tief durch. ,,Ich möchte jetzt nicht darüber reden.“

Um zehn Uhr ist der Wein leer und wir sind gut angetrunken.
Trotzdem öffne ich eine weitere Flasche, dann setzen wir uns zusammen auf die Terrasse und sehen in die Nacht.

In Gedanken versunken ziehe an meiner Zigarette. ,,Hast du Angst vor dem Tod?“, frage ich vorsichtig, nach einer Weile und hefte meinen Blick auf die vielen, in der Dunkelheit leuchtenden Sterne.

Ich war nicht auf den Tod meiner Mutter vorbereitet gewesen, das Schicksal ist unbarmherzig, Leute sterben jeden Tag, waren sie bereit gewesen dafür? Ich will noch so viel machen bevor ich sterbe.

Aber nur ein Bruchteil der Tode kommt plötzlich, einige wissen schon vorher, dass sie sterben werden. Wie ist das zu wissen, dass man sterben wird? Was wenn man noch etwas wichtiges vergessen hat?

Der Tod ist beängstigend, zudem glaube ich nicht an einen Gott. Dafür passieren einfach zu viele, schlimme Dinge tagtäglich. Was also passiert nach dem Tod? Ich teile Kate meine Gedanken mit und sie hört geduldig zu.

,,Ich verstehe deine Angst, ich habe auch großen Respekt vor dem Tod.“, erklärt sie ,,Ich versuche mein Leben so zu leben wie ich es will, versuche meine Träume zu verwirklichen und ich genieße auch die kleinen Momente, wie diesen hier.“

Wir Philosophieren noch eine Weile im Schein des Mondes, bis es uns zu kalt wird und wir wieder rein gehen. ,,Willst du heute hier schlafen?“, frage ich.

Es ist Freitag, morgen steht also nichts an. ,,Das wäre wahrscheinlich am besten, fahren geht wohl nicht mehr.“

Sie lacht und ihr Lachen erwärmt mein Herz. ,,Ich kann auf der Couch schlafen, dann kannst du dich in mein Bett legen.“, sage ich.

,,Dein Bett ist doch groß genug, willst du nicht​ mit mir schlafen?“ Tatsächlich handelt es sich um ein Doppelbett. Ich stelle die leeren Weingläser in die Spülmaschine, dann sehe ich vorsichtig auf zu ihr. ,,Und wie ich mit Ihnen schlafen will, dass ist genau das Problem.“, raune ich.

Ich erwarte eine Zurechtweisung, oder ihr typisches “Schwein“, stattdessen merke ich, wie ihr Blick über meinen Körper wandert. Sie schluckt und räuspert sich.

,,Du wirst dich wohl zusammenreißen müssen, außer du willst morgen Rückenschmerzen haben.“

Die einzigen Schmerzen die ich an meinen Rücken will, sind ihre Fingernägel denke ich, halte jedoch meinen Mund und gehe gemeinsam mit ihr nach oben.

,,Hast du vielleicht ein Shirt zum schlafen für mich?“, fragt sie mich und setzt sich auf meine Bettkante.

,,Bedien' dich.“ Ich weise auf meinen Kleiderschrank, lächele ihr sanft zu, dann verschwinde ich schnell im Badezimmer.

Neben ihr zu schlafen ohne sie anzufassen, wird zweifelsohne eine Herausforderung, besonders im betrunkenen Zustand. Ich habe keine Zweifel, dass ich das schaffe, bis ich die Tür meines Zimmers öffne.

Sie trägt lediglich eins meiner schwarzen Bandshirts, es reicht ihr bloß bis knapp über ihren Hintern, ihre Jeans hat sie ausgezogen. Habe ich jemals eine Frau als so sexy empfunden?

Sie raubt mir den Atem, im wahrsten Sinne des Wortes und meinen Verstand.

Perplex bleibe ich in der Tür stehen und starre sie an. Gottverdammt, sie trägt auch keinen BH mehr. Sie erwidert meinen Blick und beginnt an ihrer Lippe zu knabbern

,,Kate.“, knurre ich gefährlich. Die Luft ist wie elektrisiert. Scheiß auf all die guten Vorsätze, scheiß auf die Regeln und Gesetze. Ich löse mich aus meiner Erstarrung. Mein ganzer Körper beginnt zu kribbeln, noch bevor unsere Lippen sich berühren und ich sie leidenschaftlich Küsse.

Ich vergrabe meine Finger in ihren Haaren dann küsse ich ihren Hals was ihr ein leises seufzen entlockt.

Ich arbeite mich vor bis zu ihrem Ohr an welchen ich sanft knabbere bevor ich ihr: ,,Sie bringen mich um den Verstand, Frau Black.“, zu flüstere.  Mit einem Ruck hebe ich sie auf meinen Schoß und küsse sie erneut. Unsere Zungen spielen immer leidenschaftlicher miteinander, mein Körper kribbelt.

Das hier ist mehr als der Sex, den ich ihn kenne. Es ist so viel mehr als ein unbedeutendes Onenightstand, es geht nicht um Triebbefriedigung. Nein das hier ist anders, es ist intim.

Ich kenne sie und sie kennt mich; besser als irgendjemand anderes es momentan tut. Sie versteht mich und sie will mich obwohl ich bin- wie ich eben bin.

Ich bin verliebt in sie. All die Emotionen die ich empfinde, während ich sie küsse beweisen es. ,,Wollen sie das ich es Ihnen zeige, wie sehr sie mich um den Verstand bringen? Es wird Zeit den Spieß umzudrehen.“

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Wird Kate vielleicht doch noch einen Rückzieher machen, was denkt ihr? Wie üblich gibt's in einer Woche das nächste Kapitel:)

Gefühls Chaos  (teacherxstudent)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt