Kapitel 43

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Am Mittwoch sitze ich mit gemachten Hausaufgaben an meinen Tisch und warte darauf, dass sie endlich den Raum betritt. Mein Bauch kribbelt vor Vorfreude, ich kann es kaum erwarten sie zu sehen.

Bauchkribbeln. Ein eigentlich bereits in Vergessenheit geratenes Gefühl, welches sich wieder einmal, unerwartet in meiner Magen-Gegend befindet, kaum das sie den Raum betritt. Aber wie kann das sein, ein solches Gefühl bereits nach so kurzer Zeit, aufgrund einer Person zu entwickeln, nach all dem Schmerz den ich in den vergangenen Jahren durchlitten hatte?

Ihr Blick trifft meinen und sie lächelt kurz. Dann läutet sie die Stunde ein und fragt einige Minuten später nach den Hausaufgaben, wobei ihr Blick erneut auf mich fällt.

Ich beiße mit auf die Lippe um mich von den Blitzen, welche durch mein Unterleib zucken abzulenken. Als Kate endlich bei mir ankommt, schlägt mein Herz bereits unglaublich schnell. Ich muss aufpassen mir vor Fiona nichts anmerken zu lassen.

,,Wie ich sehe hast du deine Hausaufgaben dieses Mal. Sehr gut.“, quittiert sie mit nüchterner Stimme und fixiert mich mit ihren Augen, mit einem Blick der dafür sorgt, dass ich den Rest der Stunde unruhig auf meinem Stuhl hin und her rutsche.

Als die der Gong die Pause einläutet, verlassen alle schnellstens den Raum. Ich will eigentlich sitzen bleiben, doch Fiona sieht mich abwartend an und ich wollte mich doch nicht auffällig verhalten. Also schulterte ich meinen Rucksack und folge ihr.

Kaum sind wir einige Schritte aus dem Raum bemerke ich knurrend, dass ich meine Jacke vergessen habe und weise Fiona an, in der Cafeteria auf mich zu warten.

Eine gute Gelegenheit mit Kate alleine zu sein. Ich schließe die Tür hinter mir und gehe zu Kate welche ihre Tasche erneut auf dem Pult abstellt.

,,Setzen.“, weist sie mich an und ich komme ihrem Befehl stumm schmunzelnd nach. Diese dominante Seite an ihr turnt mich ziemlich an.

Sie geht langsam um mich herum, um genau hinter mir stehen zu bleiben. ,,Jetzt sag bloß, du bist wegen deiner versprochenen Belohnung zurück gekommen.“, haucht sie mir verführerisch ins Ohr, als sie sich näher zu mir herunter beugt.

Ich will mich zu ihr umdrehen doch da greifen ihre Hände mit festem Griff meine Schultern. ,,Wer hat dir erlaubt, dich zu bewegen?“, fragt sie scharf.  ,,Entschuldigung, Frau Black.“, meine ich.

,,Dein Atem ist deutlich beschleunigt, dabei hast du nicht mal den Hauch einer Ahnung, was ich mit dir Anstellen werde.“, flüstert sie. ,,Um sechs bei mir. Sei Pünktlich.“ Sie nimmt sich ihre Tasche zwinkert mir zu, dann geht sie.

Mit wackligen Beinen stehe ich ebenfalls auf, nachdem sie den Raum mit schwingendem Hintern verlassen hat und schnappe mir meine Jacke.

Tatsächlich wartet Fiona bereits auf dem Schulhof mit einem Kaffee auf mich und winkt wild, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der Himmel ist wie auch schon heute morgen Wolkenverhangen, aber immerhin hat es aufgehört zu regnen ,,Du weißt genau was ich brauche.“, meine ich dankbar Lächelnd, nehme ihr den Pappbecher ab und stecke mir eine Kippe zwischen die Lippen.

,,Pass auf, ist noch heiß.“, warnt sie und so nehme ich erst recht einen Schluck. Sie scheint wirklich einen stark ausgeprägten Mutterinstinkt zu haben. Doch natürlich hat sie recht, ich verbrenne mir die Zunge und ziehe scharf Luft ein. ,,Sag ich doch.“

Ich verdrehe die Augen. ,,Was ist jetzt eigentlich mit deinem Bruder, hast du nochmal mit ihm geredet?“ Ich tippe mit dem Finger gegen die Zigarette und die Asche fällt auf den noch vom Regen durchnässten Boden.

,,Das würde ich ja gerne, aber er zieht es vor mich zu ignorieren nachdem ich sein, wie er es nennt “Vermögen“ verbrannt habe.“, sagt sie um malt mit den Fingern zwei imaginäre Anführungszeichen in die Luft.

,,Aber ich versuche es heute nach der Schule nochmal.“ Ich nicke. In Gedanken bin ich bereits bei Kate und meinen bevorstehenden Außerschulischen Aktivitäten. Ich versuche ein Grinsen zu unterdrücken, diese Frau macht mich wahnsinnig.

Gerade als ich meinen Kaffee ausgetrunken habe, klingelt schon wieder dieser ohrenbetäubende Gong und wir müssen zurück in die Klasse zur nächsten Stunde.

Der Gedanke daran Kate später zu sehen macht das ganze zwar erträglicher, sorgt aber auch dafür, dass die Zeit quälend langsam zu vergehen scheint.

Als es endlich überstanden ist, fahre ich so schnell wie möglich Nachhause, um mich nochmal zu duschen. Danach stehe ich unschlüssig vor meinem Kleiderschrank, ich möchte gut aussehen für sie.

Ich entscheide mich für ein bordeaux rotes Hemd, dann esse ich noch schnell etwas, bevor ich mich wieder ins Auto setze und mich auf den Weg zu ihr mache.

Die fahrt dauert nur fünfzehn Minuten, mit kribbeln im Bauch betätige ich die Klingel und kurz darauf öffnet mir Kate auch schon. ,,Hey.“, begrüße ich sie dann küsse ich sie leidenschaftlich.

,,Das wollte ich schon so lange machen.“,meine ich augenzwinkernd und gehe mit ihr ins Wohnzimmer.

Gefühls Chaos  (teacherxstudent)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt