Wir durchqueren eine Wiese, die so hoch gewachsen ist, dass sie mir bis zu den Knien reicht. Bis wir an einem See ankommen, aber kein normaler. Er ist von grünen Pflanzenpartikeln bedeckt, genaugenommen sieht man das Wasser überhaupt nicht.
Erst als ich ein am Boden liegendes Steinchen aufhebe und es in das Gewässer werfe sehe ich, dass unter dem ganzen Grün tatsächlich Wasser ist.
Es dauert nicht lange, da ist das Wasser wieder unersichtlich und die grünen Partikel verdecken es erneut, gänzlich.
,,Ist das nicht wunderschön?", fragt Kate ,,Es hat beinahe etwas magisches, findest du nicht?" Ich nicke und lasse meinen Blick erneut schweifen. Tatsächlich sieht es beinahe aus, wie in einem Märchen. Die durch die Baumkronen schimmernde Sonne, die Ruhe und die frische Luft, es gefällt mir hier.
Kate atmet schwer ein und aus, wir beide blicken auf den kleinen See, welcher eher aussieht wie ein Moor oder eine Filmkulisse. Vorsichtig greife ich nach ihrer Hand.
Ich weiß das Thema Fiona ist wahrscheinlich noch nicht beendet, was dazu führt, dass sich ein Klos in meinem Hals bildet. Ich habe Angst sie zu verlieren und ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann. Ich ziehe hastig meine Zigaretten hervor und zünde mir eine an.
,,In sieben Monaten hast du deinen Abschluss, wenn du dich bemühst. Bis dahin denke ich, sollten wir das ganze hier beenden.", presst sie schließlich hervor. Ich beiße die Zähne so fest aufeinander, dass es weh tut und sehe weiter starr geradeaus.
,,Alex hör mir zu. Mein Job ist mir sehr wichtig und du weißt, dass wir hiermit nicht nur den gefährden, sondern auch Konsequenzen wie Gefängnis folgen können. Verstehst du das?" Ich nicke.
Der Klos in meinem Hals hat sich mittlerweile verdoppelt, ich bekomme kein Wort heraus. Ich überlege zu fragen, ob wir nicht wenigstens Freunde bleiben können, doch ich weiß das würde nicht funktionieren.
Warum zu Hölle fährt sie mit mir so weit aus der Stadt raus, um mir das zu sagen. Ich werde wütend, will gehen, will alleine sein, bin mir aber nicht sicher ob ich den Weg zurück eigenständig finde.
Ich fühle mich so verloren und einsam, wie schon lange nicht mehr und dann merke ich, wie mir eine Träne die Wange herunter läuft. Schnell drehe ich mich um, bevor Kate etwas bemerkt und gehe eilig den Weg zurück. ,,Alex.", ruft sie und kommt mir hinterher geeilt.
Ich wische mir hastig die lästige Träne aus dem Gesicht, dann drehe ich mich zu ihr um. ,,Ich verstehe es, okay? Jetzt lassen Sie mich bitte einfach gehen.", zische ich und funkele sie gefährlich an. Kate wankt einen Schritt zurück und hebt ergeben die Hände. Ich stapfe eilig davon.
Es dauert nicht lange, da komme ich endlich an meinem Auto an. Mein Puls rast und meine Hände zittern, nicht gerade die besten Konditionen, um sich einen Joint zu drehen.
Doch nach einer Weile habe ich es endlich geschafft, auch wenn das Ergebnis ziemlich mickrig ist. Ich fahre das Fenster runter und zünde mir die unförmige Tüte an.
Alles im mir verlangt nach Drogen, jede einzelne Zelle meines gottverdammten Körpers. Ich will mehr als bloß Marihuana, ich will raus aus meinem Kopf. Meinem Emotionalen Schmerz für einen Moment entfliehen.
Ich weiß nicht, wie ich mit diesem Gefühl der unendlichen Leere, in mir drinnen klarkommen soll. Erst gräbt Kate alles aus, die ganze Sache mit meiner Mutter, all die verdrängten Gefühle und jetzt lässt sie mich doch alleine.
Es wird mir einfach alles zu viel. Ich steige wieder aus dem Wagen, schnappe nach Luft und beginne unruhig auf den Parkplatz auf und ab zu laufen. Was hatte man mir damals nochmal geraten, gegen den Suchtdruck zu tun?
Ich ziehe an meinem Joint, in der Hoffnung etwas ruhiger zu werden und einen klaren Gedanken fassen zu können. Ich weiß auch der ist nicht gut, aber wie hätte ich wiederstehen sollen mit dem Wissen, dass das Zeug direkt neben mir im Auto liegt.
Zu einem klaren Gedanken komme ich nicht, ganz im Gegenteil ich glaube, ich stehe kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
Schnell hole ich mein Handy heraus, dann scrolle ich durch meine Kontakte und stelle fest, es gibt eigentlich nur eine Person die ich jetzt anrufen kann.
,,Hey Fiona, ich brauche deine Hilfe.", sage ich und im selbem Moment, breche ich in Tränen aus.
Fiona bleibt ganz ruhig, sie versichert mir, dass alles gut werden würde und weißt mich an, ihr meinen Standort zu schicken. Sie erklärt mir, sie würde sich direkt auf den Weg machen und schon gleich bei mir sein.
Ich bedanke mich mehrafch schluchzend bei ihr, dann erklärt sie, dass sie in höchstens einer Viertelstunde da seie und wir beenden das Telefonat.
An das was in den Minuten bis Fiona ankommt passiert, kann ich später nicht einmal mehr erinnern.
,,Du hast vollkommen weggetreten in deinem Auto gesessen und kein Wort gesagt, als ich angekommen bin.", erklärt Fiona später ,,Ich habe dich auf den Beifahrersitz gesetzt und bin mit dir nach Hause gefahren."
Ich sehe mich um, wir sitzen auf meiner Couch. ,,Danke, Fiona."
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Sieht schlecht aus für die beiden, hat ihre Liebe überhaupt eine Chance?
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Gefühls Chaos (teacherxstudent)
RomanceAlexandra ist cool und unnahbar. Sie hat keine Gefühle und das ist gut so. Von dieser wunderschönen jungen Frau, die sich als ihre Lehrerin herraus stellt, will sie nur Sex. Nicht mehr. Denn sie hat keine Gefühle. Nein. Nur Probleme mit ihrer Luft...