Kapitel 38

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Schließlich ist es Samstag. Die vorherigen Tage waren wir beinahe durchgehend bekifft. Jason hatte ein größeres Zelt im Internet bestellt, welches wir aufgebaut haben, es war beinahe doppelt so groß wie das andere. Der Zusammenbau hat fast den ganzen Tag gedauert.

Am nächsten Morgen nach einem gepflegten Früchtücksjoint, erklärt Jason, er hat bereits 15 Samen keimen lassen und wir könnten diese jetzt gemeinsam Eintopfen.

Heute Abend wollten wir feiern gehen, die restliche Zeit vertrieben wir uns mit einem Shootergame.

Schließlich unterbricht uns ein Klingeln an der Tür. Jason pausiert das Spiel und erhebt sich. Das ist dann wohl der von dem Jason erzählt hat, er wolle noch vorbei kommen, um ihm was abzukaufen.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, wie lange wir nun schon zocken und ich hebe verwundert die Augenbrauen. Schon sieben, die Zeit war rasend schnell vergangen mithilfe des neuen Spiels. Ich höre wie der Besuch begrüßt wird und sich die Haustüre wieder schließt.

Kurz darauf betritt Jason, mit einem mit nur zu bekannten Gesicht den Raum. Offensichtlich ist er genauso verwundert mich hier anzutreffen wie ich. ,,Oh, hey.", murmelt er und kratzt sich verlegen am Nacken.

,,Wieder für dreihundert?", höre ich Jason fragen. Fionas kleiner Bruder nickt. Skeptisch sehe ich zu ihm herüber, wenn er soviel kauft, hat er bestimmt wieder vor damit zu dealen, dabei war er doch gerade erst deswegen verhaftet worden.
Eigentlich kann mir das egal sein, jedoch hatte ich Fiona irgendwie versprochen, auf die Pappnase aufzupassen.

Ich habe jedoch keine Ahnung was ich sagen soll, schließlich bin ich selber high. Aber Fiona zu melden was ich gesehen habe, wäre auch ziemlich mies. Die Gelegenheit etwas zu sagen, bietet sich jedoch einfach nicht.

Es dauert nicht lange da hat Jason ihm einen großen Plastikbeutel gereicht und kurz darauf sind wir wieder alleine. ,,Hast du auch Hunger? Wie wäre es mit Nudeln und Pesto?" Ich nicke und Jason begibt sich in die Küche.

Genervt drehe ich mir noch einen und zünde ihn mir an, bevor ich beschließe Fiona anzurufen.

Bereits nach dem zweiten Klingeln meldet sich ihre typisch quietschende Stimme. Sie begrüßt mich und fragt mich wie es mir geht. ,,Naja, es geht so. Um ehrlich zu sein bin ich grad bei einem Kumpel und ähhm-", druckse ich herum.

,,Naja also um es auf den Punkt zu bringen, ich habe gerade deinen Bruder hier getroffen." Fiona scheint sichtlich verwirrt. ,,Er hat meinem Kumpel eine Menge abgekauft, ich dachte das würdest du vielleicht wissen wollen."

Als Jason mit dem Essen wieder kommt und zwei Teller auf den provisorischen Tisch stellt, verabschiede ich mich von Fiona und beende das Telefonat.

Sie wollte mit ihrem Bruder reden, schien sichtlich aufgeregt und besorgt. ,,Ich habe keine Ahnung was ich sagen soll, damit er auf mich hört.", hatte Fiona gestanden und ich habe versucht ihr einen hilfreichen Rat zu geben. Ob das funktioniert hat, wird sich rausstellen.

Um zehn betreten ich und Jason den Club. Wir haben bereits reichlich vor getrunken, dennoch führt unser erster Weg uns zur Bar. Der Boden bebt unter meinen Füßen, der Bass ist unglaublich. Ich bestelle uns zwei Shots und Bier, bei der vollbusigen Barkeeperin.

Ihre Arme sind voller Tattoos und in ihrem linken Nasenflügel befindet sich ein Piecing. Sie Lächelt mir anzüglich mit ihren dunkelrot geschminkten Lippen entgegen, als ich mich aufgrund des Lautstärkepegels über die Bar, näher an sie heran beuge, um zu bestellen.

Mein Blick fällt automatisch auf ihre Brüste, sehr gewagt bei einer solchen Oberweite ein Shirt mit V-Ausschnitt anzuziehen.

Jason und ich stoßen an und leeren die winzigen Gläser in einem Zug, bevor wir unser Bier nehmen und uns in die tanzende Menge begeben. Normalerweise enden solche Abende mit Jason stehts mit einem Onenightstand, doch um ehrlich zu sein ist mir gerade absolut nicht danach.

Nach dieser unglaublichen Nacht mit Kate, will ich keins dieser üblichen Betthäschen und unbedeutenden Sex. Als mir das bewusst wird, verschwinde ich mit dem Ende des aktuellen Liedes aus dem Club, an die kühle Luft. Ich gehe ein paar Meter die spärlich beleuchtete Straße herunter und zünde mir einen Joint an.

Zwar ist mir bewusst das dies vielleicht keine guten Folgen haben wird, da ich bereits getrunken habe aber es ist mir egal.

Diese gottverdammte Frau hat mir alles versaut. Jetzt bin ich nicht mal mehr fähig, mir meine Anspannung und Probleme wegficken zu lassen.

Und dafür gab es nur einen Grund und zwar den, dass ich mich in Kate verliebt habe. Ich ziehe so fest an der Tüte, dass ich kurz darauf einen Hustenanfall bekomme.

Ich habe keine Lust erneut in den stickigen Club mit den vielen Leuten zu gehen und als ein Taxi die Straße hinab fährt nutze ich die Gelegenheit, nach diesem zu Winken. Es wird Jason sicherlich nichts ausmachen, bestimmt wird er das blonde Mädchen mit Nachhause nehmen, welches sich schon den ganzen Abend an ihn ran schmeißt.

,,Wohin?", fragt der Taxifahrer und rümpft die Nase, wahrscheinlich rieche ich nach Marihuana, Schweiß und Alkohol. Mir ist gerade mehr als Schwindelig, ich blinzele in der Hoffnung es würde mir etwas Klarheit verschaffen.

Kaum habe ich bezahlt und bin ausgestiegen bereue ich meine Entscheidung. Verdammt was mache ich hier? Ich setze mich auf die Treppen vor der Haustüre und zünde mir eine Zigarette an.

Gefühls Chaos  (teacherxstudent)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt