Kapitel 19

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Wir sehen einander an. In ihren grünen Augen herrscht Chaos. In mir kommt der Wunsch auf, sie noch ein letztes Mal zu küssen, doch ich will dem ganzen hier, wirklich ein Ende setzten.

Ich möchte nicht egoistisch sein, nicht wenn es um sie geht. Ich weiß, dass ich nicht gut für sie bin, außerdem riskiert sie ihren Job.
Ich blicke ihr entgegen und auf einmal fühle ich mich so unglaublich leer, anders kann ich es nicht beschrieben.

Kate verabschiedet sich von mir und nachdem ich die Haustür zuschlagen höre, fege ich wütend, die beiden leeren Kaffeetassen von der Theke.

Klirrend verteilen sich Porzellansplitter auf meinem Küchenboden, doch das seltsame Gefühl in meiner Brust bleibt bestehen.

Ich blicke zu den weiß, glitzernden Scherben und stoße frustriert Luft aus. Dann trete ich unbeirrt durch das Chaos, um zu meiner Jacke zu gelangen.

Das Knirschen unter meinen Schuhen, weißt mich darauf hin die Scherben auf zu kehren. Ich ignoriere es, ziehe stattdessen meine Zigaretten sowie mein Handy aus meiner Jackentasche und gehe weiter, bis ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch setze.

Ich ziehe eine Zigarette aus der Schachtel und mustere sie missbilligend.

Alles in mir sehnt sich nach einem Joint, nach einem Moment Ruhe in meine Kopf, in dem sowohl meine Gedanken, als auch Gefühle Achterbahn fahren. Ohne über die möglichen Konsequenzen nachzudenken, rufe ich Jason an.

Keine Zehn Minuten später, klingelt es auch schon an meiner Tür und er steht mit einem Joint, in seinem zu einem Lächeln verzogenen Mund vor mir.

Meine Hand schnellt nach vorne und schon habe ich den Joint zwischen meine Lippen gesteckt und angezündet.

Ich nehme einen tiefen Zug, meinen Kumpel beachte ich gar nicht mehr. Verdammt, ich lehne meinen Kopf nach hinten und atme genießerisch den Rauch aus. Tut das gut.

Das Kratzen in meiner Lunge warnt mich, eigentlich wollte ich mich doch von Drogen fernhalten. Aber der Effekt, der schon nach dem zweiten Zug gestalt annimmt, ist einfach zu gut. ,,Komm rein.", brumme ich.
Wir setzten uns gemeinsam ins Wohnzimmer und rauchen auf.

,,Nimm es mir nicht böse aber ich muss grade einfach allein sein. Kannst du mir was von dem Stoff hier lassen?", frage ich nachdem er den Stummel ausgedrückt hat.

Jason nickt, schließlich habe ich ihm das bereits am Telefon erläutert. Dann öffnet er den Reißverschluss seines abgenutzten schwarzen Rucksack und legt mir ein großes Tütchen auf den Tisch.

Viel zu viel, warnt eine Stimme in meinem Kopf, doch ich drücke meinem Freund ohne Einwände ein paar Scheine in die Hand und verabschiede mich von ihm.

Kaum ist er weg, drehe ich mir einen zweiten Joint, denn die paar Züge waren noch lange nicht genug, um mein Gehirn und all meine quälenden Gedanken, auf Stand-by zu schalten.

Ich gehe die Treppen hoch, in mein Zimmer. Hier oben habe ich eine Musikanlage, welche ich betätige, kaum habe ich den Raum betreten. Ich öffne mein Fenster, lege mich auf mein Bett und zünde mir die Tüte an.

Ich denke über die Verkettung von Ereignissen nach. Was wäre, wenn? Eine Frage die mir öfters und in den unterschiedlichsten Situationen, durch den Kopf geht.

Gefühls Chaos  (teacherxstudent)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt