Es ist Samstag Abend und ich komme gerade von Paul zurück Nachhause. Den Rest der Woche habe ich bei ihm verbracht, zur Schule bin ich nicht gegangen. Ich musste mich erst einmal wieder in den Griff bekommen.
Nach reichlich Alkohol und einem One Night Stand ist mir wieder bewusst geworden, dass Gefühle scheiße sind. Sie machen einen verletzbar und wenn einem so ekelhafte Tiere wie Schmetterlinge im Bauch herum flattern, dann sollte man es mit Insektengift versuchen!
Gemächlich lasse ich die Haustür hinter mir ins Schloss fallen und werfe meine Schuhe, zusammen mit meinem Rucksack in eine Ecke.
Gerade will ich mir eine Kippe genehmigen, da merke ich das etwas anders ist. Ich bin nicht allein.
Ich gehe ins Wohnzimmer und von da aus in die Küche. An der Theke sitzt jemand mit dem Rücken zu mir. Mir wird übel.
,,Was willst du hier?",frage ich kalt. Am liebsten würde ich auf der Stelle wieder gehen. Aber auch wenn er es sich nicht anmerken lässt, er weiß das ich hier bin.
Der Zorn zwischen uns beiden ist unterschwellig deutlich spürbar. ,,Ich habe gehört, du warst die letzten Tage nicht in der Schule. Da wollte ich mal sehen, welch eine schlimme Krankheit dich dazu zwingt Zuhause zu bleiben. Aber wie ich sehe geht es dir blendend."
Wütend beiße ich die Zähne aufeinander. ,,Ja. Nun brauchst du dir auch keine Sorgen mehr machen und kannst wieder verschwinden."
Er sitzt mit den Rücken zu mir auf einem der Hocker an der Theke, wie immer trägt er einen seiner maßgeschneiderten Anzüge. Sein braunes Haar ist kurz und modisch geschnitten. Vermutlich ist es genauso gepflegt, wie seine Fingernägel es steht's sind. Für einen Moment herrscht zwischen uns eine kaum ertragbare Stille.
,,Ich möchte, dass du die Schule besuchst oder gab es irgendeinen Grund für dein Fehlen?" Nun dreht er sich doch um. Ich fühle mich wie versteinert, vollkommen unfähig mich zu bewegen oder gar dieser Situation zu entkommen. Wieder einmal schlagen tausende von Erinnerungen auf mich ein. Ich presse die Zähne zusammen. Er ist Schuld das sie Tod ist.
,,Du bist der Grund. Ich habe gehofft, dass du kommst damit ich dich endlich wieder sehe. Was ich dir zuletzt an den Kopf geworfen habe tut mir so leid.", sage ich mit vor Ironie triefender Stimme und funkele ihn hasserfüllt an.
,,Ich hatte schon meine Gründe nicht zu gehen. Ob das nun der Tod meiner Mutter ist, an dem du Schuld hast und welcher mich noch immer belastet, oder ob ich einfach keinen Bock hatte- es geht dich nichts an!", fahre ich fort.
Ich weiß, dass auch ich Schuld bin, aber mich wird das ein Leben lang verfolgen im Gegensatz zu ihm, der mittlerweile mit dieser Schlampe zusammen gezogen ist. Die Schlampe, mit der er meine Mutter betrogen hat.
Er sagt nichts und ich weiß warum. Wahrscheinlich ringt er gerade um Fassung, damit er mich nicht wieder zusammen schlägt.
,,Die Vereinbarung war, dass ich zur Schule gehe und aufhöre Drogen zu nehmen. Die Schule werde ich nach diesem Wochenende wieder besuchen, aber wenn ich deine widerliche Fassade noch länger sehen muss, greife ich vielleicht doch wieder zu irgendwelchen Pillen!"
Er schlägt auf den Tisch. Dann steht er auf und kommt zu mir. Seine Augen flackern voller Wut, doch das beeindruckt mich nicht. Ich habe keine Angst vor ihm.
,,Hör auf. Hör endlich auf! Ich bin nicht schuld an dem Tod deiner Mutter.", brüllt er, wobei einige Speicheltropfen in meinem Gesicht landen.
,,Wegen dir ist sie nicht mehr bei klarem Versand gewesen. Du hast sie betrogen! Mit deiner Sekretärin und ich bin sicher, das Flittchen war nicht die einzige. Du bist so abartig!"
Seine Faust trifft mich auf meinem Wangenknochen und ich bin sicher, dass wird ein fetter blauer Fleck. ,,Hast du sie auch geschlagen?", provoziere ich ihn weiter.
Das Aggressionsproblem scheine ich von ihm zu haben. Doch seine Schläge tun gut, es tut mir nicht weh, auf gewisse Weise fühlt sich mein Inneres nun sogar besser.
Ich weiß es ist krank zu denken ich verdiene die Schmerzen, doch wegen mir kam sie überhaupt erst auf die Straße. Mein Erzeuger jedoch empfindet keine Form der Schuld.
Ich rechne mit weiteren Schlägen doch er lässt von mir ab, dreht sich um und geht. Wenige Sekunden später höre ich die Haustür ins Schloss fallen.
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Gefühls Chaos (teacherxstudent)
Roman d'amourAlexandra ist cool und unnahbar. Sie hat keine Gefühle und das ist gut so. Von dieser wunderschönen jungen Frau, die sich als ihre Lehrerin herraus stellt, will sie nur Sex. Nicht mehr. Denn sie hat keine Gefühle. Nein. Nur Probleme mit ihrer Luft...