Kapitel 8

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Flashback

,,Hey ist alles okay Schatz?", fragt meine Mum und blickt mich liebevoll an. Ich nicke nur. Eigentlich ist das gelogen, ich habe Stress mit meiner festen Freundin aber ich möchte jetzt nicht darüber reden.

Zwar kann ich das mit meiner Mutter, denn sie ist für mich wie eine beste Freundin, aber ich will nicht. Ich bin gefrustet, weil in meiner Beziehung alles so scheiße läuft und wenn ich ehrlich bin, lasse ich meine Wut momentan ziemlich an ihr aus.

Das ist unfair, denn sie kümmert sich so sehr um mich und bemüht sich immer mir zu helfen. Jedoch lasse ich sie nicht mehr an mich heran...

Ich schüttele meinen Kopf, um die widerlichen alten Erinnerungen aus meinem Kopf zu verbannen. Stattdessen konzentriere ich mich auf's hier und jetzt.

Es ist Dienstag. Wieder sitze ich auf der Mauer und sehe zu wie sie parkt. Doch dieses Mal stehe ich auf und gehe zu ihr. Irgendwas hat sie an sich, was mich fasziniert.

Sie steigt sie aus und zuckt leicht zusammen, als ich plötzlich vor ihr stehe. Ich grinse. Dann überrascht sie mich, indem sie mir lächelnd einen Kaffee hin hält.

,,Normalerweise kaufe ich Fremden keinen Kaffee. Also ich bin Kate.", sagt sie. Kate. Sogar ihr Name klingt sexy. ,,Ich heiße Alex.", stelle auch ich mich vor. Sie hat ein wunderschönes Lächeln bemerke ich. ,,Schöner Name. Passt zu dir.", meint sie.

Ich grinse. ,,Eben war ich noch eine Fremde und jetzt kennst du mich gut genug, um mit zu sagen mein Name passt zu mir. Was tust du als nächstes mich küssen?", frage ich süffisant grinsend.

Eigentlich war das ein Spaß, trotzdem wandert ihr Blick zu meinen Lippen und der meine daraufhin ebenfalls zu ihren. Diese roten, vollen Lippen. Eine unerträgliche Welle der Unruhe erfasst mich. Was soll den der Scheiß, ich befinde mich schließlich nicht​ in einem dieser Würgreflex auslösenden Liebesgeschichten.

,,Nein? Dann tu' ich es halt.", bringe ich hervor, dann beuge ich mich langsam zu ihr herunter und küsse sie, fest entschlossen diesem Elend ein Ende zu setzen.

Doch entgegen meiner Erwartungen, fühlen sich ihre Lippen perfekt auf meinen an und ein Schauer erfasst meinen Körper.

Erst ist Kate wie erstarrt, da sie nicht mit diesem Kuss gerechnet zu haben scheint. Aber das kann ich ihr nicht verübeln, denn ich selbst bin völlig erstaunt über mein Handeln und beende den Kuss frühzeitig.

Es ist ein kurzer Kuss. Kurz aber intensiv. Als ich mich von ihr löse, schlägt mein Herz immer noch schnell gegen meine Brust und ich tue noch etwas, was ich nie von mir selbst erwartet hätte.

Ich sage: ,,Entschuldigung, das kam wohl etwas plötzlich. Ich muss jetzt los, Kate. Aber vielleicht kannst du mir ja für's nächste mal deine Nummer aufschreiben und wir gehen zusammen was essen oder so."

Kaum habe ich die Wörter ausgesprochen, drehe ich mich wie von der Tarantel gestochen um und lasse ich sie an ihrem Auto zurück. Verdammt. Wo ist meine Selbstbeherrschung, meine Kontrolle. Ich weiß nicht was in mir vorgeht, aber irgendwie habe ich das Bedürfniss mehr von Ihr zu erfahren und das ist ganz und gar nicht gut.

Bevor ich in den Matheunterricht gehe rauche noch zwei Zigaretten um mich zu beruhigen. Leider bringen selbst die mich nicht runter. Das ist alles ihre Schuld, verdammt.

Ich gehe den ausnahmsweise leeren Schulflur entlang und bemerke, dass so eine Schule doch irgendwie der perfekte Ort für einen Thriller wäre.

Ja wirklich, wenn alles so leer und still ist ist es ziemlich unheimlich, außerdem würde dann hier wenigstens mal was spannendes passieren.

Schließlich stehe vor der Tür meiner Klasse. Vielleicht sollte ich einfach wieder gehen, die letzten Mathestunden bin ich auch nicht da gewesen. Genervt blicke ich richtung Himmel und seufze ergeben. Ich muss auch wenn ich gerade alles andere als Lust habe, auf Quietsche Stimme und Unterricht. Ohne zu klopfen betrete ich das Klassenzimmer.

Gerade schreibt die Lehrerin etwas an die Tafel und ich hoffe, sie nimmt es nicht ganz so ernst mit der Pünktlichkeit. Als sie das schließen der Tür hört, dreht sie sich zu mir um.

Mein Herz setzt einen Schlag aus als mir bewusst wird, gerade vor wenigen Minuten auf dem Parkplatz habe ich meine Lehrerin geküsst! Fuck!

Gefühls Chaos  (teacherxstudent)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt