Ich erinnere mich an den Tag der Beerdigung, nachdem ich Tage lang beinahe durchgehend geweint hatte schien es mir damals, als hätte ich keine Tränen mehr verbleibend. Das einzige was ich noch fühlte, war eine unendliche Leere in mir und die tiefe Traurigkeit.
Wie ein Zombie war ich den Weg zwischen den Grabsteinen entlang gewankt, beinahe wie in Trance beobachtete ich die Zeremonie. All die weinenden Augen der anderen Leute, kotzten mich an, hatte ich doch selber keine Träne mehr übrig.
Wie ein Traum zog das alles an mir vorbei, dannach ließ ich all die Beileidsbekundungen über mich ergehen. Als meine Tante Väterlicherseits mich fragt, wo denn meine Freundin seie, funkele ich sie bloß böse an und schüttelte den Kopf.
Kann die nicht einmal mit ihren blöden Fragen aufhören, wenigstens bei der Beerdigungen meiner Mutter. Diese Frau war viel zu Neugierig und mischte sich nur zu gerne in das Leben anderer ein.
Als ich jetzt den Weg mit Kate zurücklege lasse ich die Trauer zu und versuche sie zu akzeptieren. Ich bemühe mich all die Selbstvorwürfe abzulegen, all die was wäre wenn Fragen hinter mir zu lassen und nach vorne zu sehen. Ich weiß sie hätte es so gewollt.
Kate hat ihren Arm feste um mich geschlungen, wahrscheinlich hat sie Angst, dass ich einen erneuten Schwächeanfall haben könnte. Doch als meine Beine das nächste Mal nachgeben, sind wir bereits an dem Grab meiner Mutter angekommen.
Ich lasse mich auf die Knie ins Gras fallen und staare den Grabstein an, auf dem die Inschrift meiner Mutter gemeißelt ist. Erneut rollen mir Tränen die Wangen herunter, aber es fühlt sich irgendwie befreiend an.
Als wir die Ruhestätte einige Zeit später wieder verlassen und uns erneut ins Auto setzen, fühle ich mich sogar irgendwie berfreit. Als wir an einer Bäckerei vorbei fahren, hält Kate kurzerhand an. Sie will noch eine Kleinigkeit essen, bevor wir wieder zurück fahren.
Der Gedanke an einen Kaffe, macht mir ebenfalls Lust also gehen wir rein und holen uns jeweils ein Stück Kuchen sowie einen Kaffe. ,,Wie geht es dir jetzt?", fragt Kate kaum das wir uns gesetzt haben. ,,Eigentlich ganz gut. Es gibt zwar viele Dinge die mich noch belasten, aber irgendwie fühle ich mich, als hätte ich meinen Frieden mit der ganzen Scheiße geschlossen."
Wenn ich daran denke schmerzt der Verlust meiner Mutter natürlich noch immer, aber ich habe das Gefühl, ich habe einen großen Schritt gemacht.
Kate nickt und schiebt sich ein Stück vom Kuchen in den Mund. ,,Das freut mich wirklich, Alex. Weißt du es geht auch nicht darum das du deine Trauer vergisst, du dafst traurig sein, aber du solltest deine Trauer nicht dein Leben bestimmen lassen." Ich spieße mir etwas von dem Schokokuchen auf, sie hat recht. Die Trauer und all die Traumatischen Ereignisse haben mich eingeschränkt.
Kaum trinke ich den ersten Schluck von meinem Kaffe und genieße gerade das Aroma sehe ich eine mir nur zu bekannte Person und ich erstarre. Bitte lass das nicht war sein. ,,Darf es sonst noch was sein?", fragt die Bedienung die älteren Damen am Nachbartisch.
Ihre Stimme klingt noch genauso wie vor Jahren, ihre Blasse Haut steht in einem irgendwie magischen Kontrast zu dem Haselnussbraun ihrer Augen und ihrem braun gewelltem Haar, welches noch länger ist als früher. Sie ist immernoch wunderschön, doch ich weiß der Schein trügt, denn hinter ihrer Schönheit verbirgt sich ein scheußlicher Charakter.
Warum müssen wir ausgerechnet in der Bäckerei landen, in der sie arbeitet, ich meine ich war doch gerade erst am Grab meiner Mutter, muss ich jetzt wirklich auch noch meiner Ex begegnen, ich bin vollkommen überfordert.
Ich war wirklich sehr verliebt in sie damals, zu blind um zu sehen, dass sie mich nur ausnutzt. Gerade als meine Mutter starb stellte sich heraus das sie irgendeinen Typen vögelt und sich in ihn verliebt hat, wahrscheinlich hat sie mich nie richtig geliebt.
Nach zwei Jahren, die wir zusammen gewesen waren, ließ sie mich genau in dem Moment alleine, in dem ich sie am meisten gebraucht hätte. Wegen ihr hätte ich mir vorgenommen mich nicht mehr auf Gefühle einzulassen, dass sie mich Monate lang hintergangen hatte ohne das ich davon etwas mitbekam, hatte mich geprägt.
Das meiner Mutter das selbe passiert war, führte dazu das ich den Glauben an die Liebe völlig verlor. Liebe endete nur in Schmerz, hatte meine Mutter gesagt.
Nach dem Tod dieser und dann auch noch der Sache mit meiner Ex, hatte ich so einen tiefen Schmerz verspürt, dass ich beschoss mich nie wieder auf Gefühle und Bindungen einzulassen. Ich wollte nicht noch einmal jemanden verlieren.
Mein Herz pocht wild, von wegen Bindungsangst überwunden. Mein Blick schnellt panisch zu Kate. Verdammt ich mag sie viel zu gerne, ich weiß sie könnte mich sehr verletzen, denn ich fühle bereits zu viel. Ist es wirklich die Richtige Entscheidung mit Kate?
,,Ich hab was im Auto vergessen.", sage ich und Strecke die Hand aus. Sie gibt mir die Schlüssel. ,,Warte hier, ich komme gleich wieder."
Kaum bin ich aus der Bäckerei raus beschließe ich, diese nicht noch einmal zu betreten. Am Auto angekommen drehe ich mir einen Joint und hoffe Kate kommt nicht zu früh auf die Idee, nach mir zu suchen.
DU LIEST GERADE
Gefühls Chaos (teacherxstudent)
RomantikAlexandra ist cool und unnahbar. Sie hat keine Gefühle und das ist gut so. Von dieser wunderschönen jungen Frau, die sich als ihre Lehrerin herraus stellt, will sie nur Sex. Nicht mehr. Denn sie hat keine Gefühle. Nein. Nur Probleme mit ihrer Luft...