Es war mal wieder so weit. Mel und Sam besuchten uns. Das konnte ja etwas werden.
Alice beharrte darauf, dass ich mit ihr zu der Party ging, von der sie mir letztens erzählt hatte. Meine Familie wollte schick essen gehen. Was wollte ich nur tun? Ich wollte nicht noch mehr Hausarrest bekommen, aber andererseits wollte ich auch nicht mehrere Stunden in einem schicken Restaurant mit meiner Familie sitzen.
Also stellte ich mich krank. Ich gaukelte meiner Mutter vor, dass ich mich schlecht fühlte und wahrscheinlich Fieber bekam. Ich wusste nicht wie, aber irgendwie kaufte sie mir das ab.
Meine Mom checkte noch mal nach mir und verabschiedete sich, bevor sie ging. Ich wartete bis das Auto weg war und stand auf. Ich schminkte mich in High Speed und zog einige Klamotten an, die Al mir geliehen hatte. Dann lockte ich meine Haare und fertig war ich. Ich ging gerade die Treppen hinunter, als die Haustür aufging. Ich drehte schnell auf den Treppen um, aber es war zu spät.
"Ana?"
Ich drehte mich um und lächelte meinen Dad verlegen an.
"Schatz, ich dachte, du seist krank."
"Ja, bin ich auch." Ich hustete extra. "Siehst du, mir geht es nicht gut."
Er schaute mich von oben bis unten an: "Dafür siehst du aber ziemlich gut und vor allem gesund aus."
Er verschränkte seine Arme vor seiner Brust.
"Was machst du überhaupt hier?", lenkte ich vom Thema ab.
"Ich habe mein Portmonee vergessen. Deswegen bin ich noch einmal zurückgefahren, nachdem ich die anderen beim Restaurant abgelassen habe."
"Ich sollte mich dann wieder hinlegen." Ich drehte mich um und wollte schnell hoch, aber Dad räusperte sich.
"Nicht so schnell Fräulein!"
Ich drehte mich um. "Ja?"
"Ich weiß ganz genau, was du vor hattest. Mich wundert es nur, ich dachte, du hasst Partys?"
"Ugh. Tue ich auch, aber Alice will unbedingt auf diese Party und ich bin ihre seelische Unterstützung.", gab ich nach.
"Soso." Er legte seinen Zeigefinger an sein Kinn und schaute mich mit geschlitzten Augen an.
"Es tut mir leid Dad, aber weißt du, sein Kind dreiandhalb Monate am Stück einzusperren, ist wirklich mies." "Ich weiß. Wenn es nach mir ginge, würdest du nicht eingesperrt sein. Ich wollte deiner Mom etwas dazu sagen, aber weißt du, sie hat einfach die Hosen an in unserer Ehe und ich will sie nicht verärgern, sie hat schon genug Probleme. Ich fühle mich schlecht, wenn ich sehe, wie streng sie zu dir ist und wie locker sie zu Mel ist. Das hast du wirklich nicht verdient und ich hoffe, dass ich eines Tages mutig genug bin, ihr das zu sagen.", gab er traurig zu. Ich war geschockt. Mit so einer Offenbarung hätte ich niemals gerechnet. „Wo willst du hin? Ich bringe dich und Alice dorthin. Ich werde die anderen bis 12 ablenken. Bis dahin solltest du aber bitte zu Hause sein.", fügte er hinzu.
Was hatte er gerade gesagt? Ich riss meine Augen weit auf. Ich konnte nicht glauben, was ich gerade gehört hatte.
Ich sprang die letzten zwei Stufen hinunter und überwältigte meinen Dad. Ich umarmte ihn ganz fest und lange.
"Weißt du eigentlich, dass du der beste Dad der Welt bist? Danke. Danke. Danke!", sagte ich und küsste seine Wange.
Er strich mir über den Rücken und küsste meine Stirn.
"Und du bist die beste Tochter und Mel natürlich auch. Jetzt lass uns schnell los bevor die anderen noch etwas bemerken."Wir stiegen schnell ins Auto, holten Al ab und fuhren zur Party.
Die Musik dröhnte schon von draußen. Wir stiegen aus und Dad rief noch hinterher: "Und keinen Alkohol oder Drogen!"
Ich lachte und schüttelte den Kopf, dann fuhr er davon.
Wir gingen hinein und wurden von vielen Teenagern begrüßt.
Das Mädchen, auf das Al stand kam uns kurze Zeit später entgegen. Sie stellte sich vor. Ihr Name war Bane. Sie war wirklich hübsch. Grau gefärbte, lockige Haare, dunkelblaue Augen, groß und schlank und ein schönes Lächeln.
Dann verschwanden Alice und sie.
Ich machte mir meinen Weg durch die Menschenmenge und ging in die Küche, um mir die Party ein bisschen schön zu trinken.
Jemand tippte auf meine Schulter. Ich drehte mich um und wurde von einem überraschten Nils begrüßt.
"Ich dachte, du hast Hausarrest?"
"Hab' mich rausgeschlichen!"
Er grinste: "Das hätte ich ja gar nicht von dir erwartet! Die brave Anabelle Kramer schleicht sich raus."
Er streckte mir seine Hand entgegen, die ich in meine nahm, und führte mich auf die Tanzfläche. Ich zögerte erst, aber er versicherte mir, nichts zu tun. Er hatte Recht. Diesmal war alles anders. Er war nicht betrunken und hielt auch seinen Abstand. Wir hatten so viel Spaß gemeinsam.Leider ging die Zeit sehr schnell rum und es war schon kurz vor 12. Ich musste nach Hause. Ich suchte Al und sagte ihr, ich müsse gehen. Sie verabschiedete sich von Bane und ging mit mir hinaus. Nils kam noch schnell zu uns und bot an, uns nach Hause zu fahren. Er hatte nichts getrunken, also waren wir einverstanden. Eine Minute vor 12 hielt Nils vor meinem Haus. Al hatten wir vorher abgesetzt.
"Danke für's Bringen und generell den ganzen Abend. Es hat wirklich Spaß gemacht.", sagte ich.
"Gerne. Du musst öfter zu Partys kommen. Ich sehe dich nie."
"Ich bin nicht so der Party-Typ.", sagte ich schüchtern.
"Dann mach ich dich zu einem!", lachte er. Ich lachte mit ihm.
"Ich bin froh, dass wir wieder reden. Und ich verspreche dir, es wird nur noch so sein auf Partys. Kein betrunkener Arschloch-Nils.", sagte er jetzt ernst.
Ich nickte. "In Ordnung."Wir verabschiedeten uns und ich ging ins Haus.
Ich zog meine Schuhe aus, ging hoch und schminkte mich ab, um dann neue Klamotten anzuziehen. Ich lag gerade im Bett, als ich die Haustür hörte. Zehn Minuten später kam Dad in mein Zimmer. Er hielt mir einen Daumen hoch und küsste meine Stirn. "Gute Nacht und werd' schnell wieder gesund.", sagte er zwinkernd.
"Gute Nacht, Dad. Mir geht es schon viel besser. Ich denke, ich werde morgen wieder fit sein.", antwortete ich ebenfalls zwinkernd. Dann ging er hinaus und ich schlief ein.
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Love Triangle-Verliebt in den Freund meiner Schwester
Teen FictionMelanie hat seit kurzer Zeit einen neuen Freund. Sie schwärmt total von ihm. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er besser ist als die Arschlöcher, die sie davor gedatet hat. Als sie ihn uns vorstellt bin ich noch immer negativ eingestellt, aber Sam...