Love Triangle-Verliebt in den Freund meiner Schwester

Kapitel 48

Heute war der erste Schultag. Tante Lucy war vorgestern und Melanie und Sam gestern abgereist.
Ich vermisste Tante Lucy jetzt schon. Es war so schön, einige Zeit mit ihr zu verbringen und jetzt war sie weg und ich war wieder alleine mit meiner Mutter und meinem Vater, der sowieso fast ständig arbeiten war.

Ich stand vor meinem Spiegel und bürstete meine Haare. Sie waren mittlerweile sehr lang und der Ansatz war mittlerweile schon auf Höhe meiner Augen. Es sah nicht mehr besonders gut aus, aber ich hatte den ganzen Sommer so viele Dinge um mich herum, sodass ich, trotz meines Hausarrests, keine Zeit hatte, um ihn zu färben.
Ich nahm mir vor, es dieses Wochenende zu tun.
Ich legte die Bürste zur Seite und begann, mich zu schminken. Zuerst deckte ich einige Unebenheiten und Flecken ab und puderte mein Gesicht. Dann nahm ich den Eyeliner und zog einen Strich auf jedes Lid und schloss es mit jeweils einem Wing ab. Zum Schluss gab es noch Mascara. Ich fühlte mich gut. Ich hatte mich fast die kompletten Ferien nicht geschminkt und eigentlich hatte ich auch nicht das Bedürfnis danach. Ich hatte mich ohne Schminke nicht unwohl gefühlt, aber es war schön, mal wieder geschminkt zu sein. Man fühlt sich eben anders.

Ich atmete tief ein und aus und betrachtete mein Spiegelbild. Das war's. Das war mein letztes Jahr an der Schule. Ich würde danach nie wieder in meinem Leben zur Schule gehen. Mein letztes Jahr als unbeschwerte Schülerin, wenn man sich die typischen High School Dramen wegdenkt. Ich wusste, dass es auf dem College viel anstrengender und härter sein würde als auf der Schule, aber leider konnte man die Zeit nicht stoppen und auf der anderen Seite freute ich mich schon echt auf das College. Das College würde bedeuten, dass ich endlich von zu Hause raus konnte und dass ich nicht mehr den hohen Standards meiner Mom gerecht werden musste, obwohl ich das wahrscheinlich eh noch nie geschafft hatte.
Ich war bereit für die Schule.

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Ich war nicht bereit für die Schule.
Das merkte ich sofort, als ich Alice sah.
Sie stand am Schuleingang und unterhielt sich mit Cody.
Ich hatte sie nun seit einer Woche ignoriert. Sie hatte sich dann endlich vorgestern per SMS gemeldet, aber ich hatte nicht geantwortet. Ich konnte noch nicht mit ihr reden.
Wie sollte ich nun in die Schule kommen? Ich musste an ihr vorbei, ob ich wollte oder nicht. Ich könnte den Hintereingang benutzen, aber dann müsste ich noch einmal um die ganze Schule herum und darauf hatte ich keine Lust. Ich lief also an Alice vorbei und hoffte, sie würde mich nicht bemerken, aber da dachte ich falsch. Noch bevor ich an ihr vorbeilaufen konnte, griff sie mich am Arm und sagte: "Ana."
Ich schaute sie nur an. Sie ließ einen Seufzer aus. "Lass uns bitte reden."
Ich verdrehte die Augen, aber ging ein Stück mit ihr zur Seite, um ungestört reden zu können.

"Was gibt's?", fragte ich etwas genervt. "Ich möchte über letzte Woche reden. Du bist einfach gegangen und hast dich nicht mehr seitdem gemeldet und auf meine SMS hast du auch nicht geantwortet."
"Was sollte ich schon darauf antworten? Mir geht's gut? Ich komme damit klar, dass meine beste Freundin in mich verliebt ist?"
Sie seufzte. "Ana, so kann das nicht weitergehen. Ich liebe dich. Ich meine auch freundschaftlich. Du bist mir zu wichtig, um das wegzuwerfen. Wir sind befreundet seit wir kleine Kinder waren. Das kannst du wegen so etwas Lächerlichem nicht einfach wegschmeißen."
"Wegen so etwas Lächerlichem?", fragte ich wütend, "Ich finde es ganz und gar nicht lächerlich."
"Bitte.", flehte sie mich an, "Ich werde einfach weiterhin meine Gefühle unterdrücken und dich nichts merken lassen."
"Aber ich weiß es, Al. Ich weiß, dass ich deine Gefühle verletze, weil ich nicht empfinde wie du. Ich kann dich nicht weiterhin sorglos umarmen, anfassen, mit dir im selben Bett schlafen, mich vor dir umziehen. Ich kann es nicht, weil ich weiß, dass es dir mehr bedeutet als mir und das kann ich dir nicht antun.", sagte ich traurig und ging ins Schulgebäude.