Kapitel 32

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"Morgen.", begrüßte mich Sam fröhlich.
Ich schaute ihn kurz mit leicht zusammengekniffenen Augen an und murmelte ein "Morgen." zurück. Ich war noch immer sauer, weil er am Abend zuvor Nils rausgeschmissen hatte.

Ich ging zum Kühlschrank und suchte nach etwas Essbarem - leider erfolglos.
Sam lehnte an der Kücheninsel mit einem Kaffeebecher in der Hand und beobachtete jeden meiner Schritte.
Ich ignorierte ihn und ging zu unserem Vorratsschrank. Vielleicht war dort etwas.
Mal wieder hatte ich Pech.
Kaum sind meine Eltern im Urlaub, haben wir nichts mehr zu essen.

"Wenn du möchtest, können wir einkaufen gehen und etwas kochen."
Ich drehte mich zu Sam, der seinen bohrenden Blick noch immer nicht von mir abgewendet hatte.

"Ich kann nicht kochen."
"Ich aber.", sagte er mit einem Zwinkern.
Ich dachte kurz nach.
Ich könnte weiterhin auf ihn sauer sein und verhungern oder ich könnte nachgeben und mir den Magen vollschlagen.
Da ich wahrscheinlich sowieso nicht lange auf ihn sauer sein konnte, gab ich nach.
"Ich gehe mich eben umziehen."
Damit stapfte ich aus der Küche und hoch in mein Zimmer.
Zehn Minuten später saß ich mit Sam im Auto auf dem Weg zum Supermarkt.

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"Du magst nicht Bananen? Wie kann man keine Bananen mögen?", fragte ich Sam.
Er lachte nur. "Ich weiß nicht, aber ich mag sie einfach nicht."
"Du spinnst!"
Ich nahm zwei Bananen und legte sie in den Einkaufswagen.
Er war mittlerweile ziemlich voll, obwohl wir gerade einmal 15 Minuten im Laden waren.
Hauptsächlich haben wir Süßigkeiten hineingepackt.
Wir mussten sie nur nachher vor Mel verstecken.
"Okay. Was willst du denn jetzt eigentlich frühstücken?"
Ich dachte kurz über Sams Frage nach.
"Pancakes!"
Er lachte und schüttelte den Kopf, um dann Zutaten für Pancakes zu suchen.

Als wir wieder zu Hause waren, begann Sam sofort, die Pancakes zu machen. Ich setzte mich auf einen der Hocker an der Kücheninsel und schaute ihm zu.
Es war still. Aber es war eine angenehme Stille.
Als die Pancakes fertig waren, setzte Sam sich zu mir und wir aßen die Pancakes in Ruhe.
Ich half ihm später alles wegzuräumen. Als ich wieder in mein Zimmer gehen wollte, fragte Sam: "Bist du noch sauer auf mich?"
Ich hörte die Hoffnung in seiner Stimme.
Ich schaute ihn an: "Heute morgen war ich es noch ein wenig, aber jetzt nicht mehr."
Ich gab ihm ein kleines Lächeln.
Er kam auf mich zu und umarmte mich.
Er roch mal wieder verdammt gut. Ich genoss es, so in seinen Armen zu sein und seinen Duft einzuatmen. Mein Herz schlug wie wild und ich spürte Schmetterlinge im Bauch. Es war unbeschreiblich, was dieser Junge für Gefühle in mir hervorrief.

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Mein Handy klingelte und ich beeilte mich, dranzugehen nachdem ich es schon seit einer Minute suchte.
Ich fand es und antwortete: "Hi Nils!"
"Heeeey! Wie geht's dir?"
"Gut und dir?"
"Auch. Ich habe mich gefragt, ob du eventuell etwas mit mir essen gehen willst nach meinem Training? Du kannst natürlich auch schon vorher vorbeikommen und mir zugucken."
Ich sah ihn schon, wie er grinsend mit seinem Handy in der Hand da stand.
"Wann fängt dein Training an?"
"In einer halben Stunde."
"Okay. Ich mache mich auf den Weg."
Bevor er noch etwas sagen konnte, legte ich auf. Ich wollte mir nicht seine übermütigen Sprüche anhören. Manchmal konnte er echt selbstverliebt sein, zumindest in letzter Zeit. Aber das gehörte wohl zu seinem Flirten, was er auch erst seit kurzer Zeit mit mir machte.

Ich hatte zwar noch drei Wochen Hausarrest, aber da Melanie den ganzen Tag krank im Bett lag, würde sie nicht bemerken, dass ich weg bin.

Ich sprang schnell unter die Dusche und machte mich fertig.
Aus der Dusche raus warf ich irgendwelche Klamotten über und föhnte schnell meine Haare. Dann machte ich mir schnell einen durcheinanderen Dutt und nahm mein Handy und Portmonee und rannte die Treppen hinunter. Leider hatte ich noch kein eigenes Auto, also musste ich entweder mein Skateboard oder mein Fahrrad nehmen. Da ich später mit Nils mitfahren würde, entschied ich mich für mein Skateboard.
Ich schlüpfte in meine Vans und ging in die Garage.
Sam rief mir hinterher: "Hey, whoa, warum die Eile?"
"Ich muss los!", schrie ich aus der Garage. Als ich mein Skateboard fand, nahm ich es in die Hand und ging wieder ins Haus, da es mir zu aufwendig war, das Garagentor zu öffnen und wieder zu schließen.
"Bye Sam!"
Er schaute mich mit einem komischen Blick an als ich an ihm vorbeirannte. Ich beachtet ihn gar nicht und knallte die Tür hinter mir zu. So gerade konnte ich noch sein "Bye Ana!" hören.

Das Spiel lief bereits seit dreizehn Minuten als ich an der Schule ankam. Ich machte meinen Weg zum Spielfeld und hörte schon von Weitem Geschrei und Gejubel.
Ich ging zu der Tribüne und suchte mir einen Platz in der Mitte. Einige Mädels aus dem Cheerleader-Team schauten mich merkwürdig an, aber ich beachtete sie gar nicht.
Vermutlich lag es einfach daran, dass ich noch nie zuvor bei einem Spiel, geschweige denn einem Training der Schulmannschaft war.
Ich interessierte mich nicht wirklich für Sport.

Ich schaute auf das Spielfeld und suchte Nils. Ich wusste nicht, welche Nummer er hatte und ehrlich gesagt konnte ich aus der Entfernung keinen der Jungs auseinanderhalten. Sie rannten einfach so schnell und hatten auch ihre Helme auf, wodurch man ihre Gesichter kaum erkennen konnte.
Dann bemerkte ich, dass die Nachnamen der Jungs auf den Trikots standen. Ich kniff meine Augen etwas zu und versuchte irgendetwas zu erkennen. Eigentlich brauchte ich keine Brille, aber in diesem Moment fragte ich mich, ob ich es vielleicht doch versuchen sollte. Was war daran so schwierig einen Namen auf einem Trikot aus einer Entfernung von gerade einmal 30 Metern zu lesen?
Plötzlich bemerkte ich einen Jungen, der etwas schneller lief als die anderen und viel Ballkontakt hatte. Er schrie auch sehr oft und schien, seinen Mitspielern Anweisungen zu geben. Er warf den Football zu einem anderen Jungen und versuchte, einen anderen Spieler zu blockieren.
Er drehte sich etwas mit dem Rücken zu mir und sein Nachname ließ sich lesen.
Healy.
Das war Nils.
Er war wirklich gut, musste ich sagen. Und obwohl ich nicht damit gerechnet hatte, machte es mir wirklich Spaß, ihm beim Spielen zuzusehen.

Als das Training zu Ende war, wartete ich unten neben der Tribüne. Die Mannschaft sammelte sich und der Coach sprach noch kurz mit den Jungs bevor er sie entließ.
Nils schnappte sich sein Handtuch und Trinken und klemmte sich seinen Helm unter den Arm. Dann suchte er nach mir und als er mich fand machte sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht bemerkbar. Er kam auf mich zu, doch bevor er mich noch erreichte, schmiss sich eine Cheerleader-Tussi an ihn ran und flirtete mit ihm. Ich verdrehte nur die Augen.
Nils wollte sie sichtlich loswerden, aber wusste nicht wie. Ich lachte innerlich und war amüsiert, wie er auf einmal gar nicht mehr so macho-mäßig drauf war. Er war in diesem Moment so wie er früher war. So gefiel er mir besser. Ich muss zwar schon zugeben, dass mir die neue Seite von Nils auch gefiel, aber ich wusste manchmal einfach nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Ich war kein Mensch, der mit offenen Armen Neues begrüßte. Ich wollte lieber beim vertrauten Alten bleiben.

Nach einigen Minuten hatte Nils es geschafft, sich von dem Mädel loszureißen und zu mir zu kommen. Sie sah nicht sonderlich begeistert aus vor allem als sie sah, dass er zu mir kam.
Er begrüßte mich und sagte mir, dass er noch kurz duschen müsse. Ich sagte ihm, ich warte hier, aber er gab mir seine Autoschlüssel und bestand darauf, dass ich in seinem Auto warte.

Ich saß bereits 20 Minuten in Nils Auto als er endlich wieder auftauchte. Er hatte nun normale Kleidung an. Eine kurze Jeans, die bis zu seinen Knie reichte und ein graues T-Shirt, das seine Bauchmuskeln betonte. Auf seinem Kopf trug er eine Cap, deren Vorderseite er nach hinten gedreht hatte. Ich erwischte mich selbst dabei wie ich ihn anstarrte.
Was war los mit mir?

Er stieg ins Auto und schmiss seine Sporttasche hinten auf die Rückbank. Dann machte er den Motor an und fuhr los.

Love Triangle-Verliebt in den Freund meiner SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt