"Mom wollte noch mal checken, was ich mache und da hat sie gesehen, dass ich nicht da war. Dann hat sie noch mein offenes Fenster gesehen und bevor ich mich verstecken konnte, hat sie mich schon im Garten entdeckt. Ich habe wirklich versucht, mich rauszureden, ich hab ihr gesagt, da sei eine Katze gewesen, die runtergesprungen und falsch gelandet ist und dass ich ihr helfen wollte, aber das hat sie mir natürlich nicht abgekauft.", erklärte ich Alice in der Mittagspause, warum ich weitere zwei Monate Hausarrest hatte.
"Es tut mir so verdammt leid, Süße!"
"Ach, da kannst du nichts für. Ich hätte mich geschickter anstellen müssen.", versicherte ich ihr.Wir aßen weiter. Plötzlich setzte sich jemand an unseren Tisch gegenüber von uns. Das war merkwürdig, denn normalerweise saßen wir immer alleine.
Ich schaute auf und sah einen braunhaarigen Jungen vor mir sitzen. Er hatte braune Augen und ein großes Lächeln mit perfekt weißen Zähnen.
"Hey Alice!"
"Hi Cody.", grüßte sie zurück.
Ich war verwirrt. Wer war dieser Junge und woher kannte Alice ihn?
"Ana, das ist Cody. Cody, Ana.", stellte sie uns vor. Er lächelte mich an und winkte: "Hi."
"Hi."
Cody aß mit uns und unterhielt sich mit uns oder eher gesagt mit Alice, ich schwieg die ganze Zeit und stocherte in meinem Salat herum.
Als es zur nächsten Stunde klingelte, standen wir auf und gingen in den Unterricht.
Alice und Cody hatten zusammen Kunst. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Woher kam er bloß? Alice hatte nie etwas von ihm erzählt. Komisch.In meinen Gedanken versunken lief ich zu Biologie. Ich setzte mich neben Nils, den ich seit mehreren Wochen ignoriert hatte. Er hatte sich mehrere Male bei mir entschuldigt oder es zumindest versucht. Ich wollte nichts davon hören.
Irgendwann hatte er aufgegeben.
Ich setzte mich hin und kurze Zeit später kam Mr. Steves herein.
"Guten Morgen! Ich werde direkt mit der Angel in die Tür fallen: Wir haben noch 6 Wochen Schule und ehrlich gesagt habe ich nicht mehr viel Stoff übrig. Das bedeutet, dass ihr ab nächster Woche, wenn wir mit unserem jetzigen Thema durch sind, Referate vorbereiten werdet. Ich weiß, ihr hasst das alle und ich tat das früher als Schüler auch, aber als Lehrer liebt man Referate. Man muss nämlich nichts vorbereiten und kann sich entspannt zurücklehnen! Es sind aber auch nur Kurzreferate, also keine Sorge. Ihr werdet mit eurem Sitznachbarn arbeiten und ihr könnt euch ein eigenes Thema aussuchen. Wer keine Ideen hat, kann gerne zu mir kommen! So, das wäre geklärt, dann gehen wir jetzt über zu..." Das war der Moment, in dem ich abschaltete. Mr. Steves war so cool, aber warum tat er mir das jetzt an? Ich musste mit Nils zusammen arbeiten, nachdem, was er getan hat?Die Stunde war vorbei und ich packte meine Sachen und ging hinaus.
"Anabelle!" Ich lief weiter.
"Ana!" Ich reagierte noch immer nicht.
Nils joggte und holte mich ein. Er stellte sich vor mich und lehnte sich an irgendwelche Schließfächer.
"Hör zu, ich weiß, du hasst mich nachdem, was vorgefallen ist und ich kann es leider nicht rückgängig machen, aber du musst mit mir sprechen. Bitte, Ana. Zumindest für unser Referat, danach kannst du mich wieder total ignorieren, auch wenn ich das sehr schade finden würde.", sagte er und schaute mich traurig an.
Ich seufzte. Ich hatte ihn lange genug gequält. Er war eigentlich ein guter Kerl und hatte einmal zu tief ins Glas geschaut und sich an mich rangemacht. Es war nicht so schlimm, wie ich es darstellte, aber immer wenn ich daran dachte, fühlte ich mich eklig.
Aber Nils war wirklich nicht so ein Kerl und man sah ihm wirklich an, wie sehr es ihm leid tat.
Ich lächelte ihn an.
"Ok. Ich glaube, ich hab dich lange genug ignoriert. Ich weiß, dass es ein Ausrutscher war, aber tu das nie wieder!"
Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. "Nie, nie wieder! Ich schwöre es dir! Es tut mir so verdammt leid, Ana!"
"Ist schon gut."
"Alles wieder cool zwischen uns?", fragte er voller Hoffnung.
"Alles cool.", sagte ich und umarmte ihn.-----
Zu Hause angekommen legte ich meine Schulsachen neben meinen Schreibtisch auf den Boden. Ich machte Musik an und fing direkt an, meine Hausaufgaben zu machen. Nach einer Stunde war ich fertig.
Ich schaute auf mein Handy und hatte eine SMS von Nils.
Wir hatten heute unsere Nummern ausgetauscht.
Er fragte, ob ich Eis essen gehen wolle. Ich seufzte. Dann erklärte ich ihm in einer endlos langen SMS, dass ich schon seit vier Wochen Hausarrest hatte, von denen noch zwei Wochen abzusitzen waren und dass ich danach noch zwei weitere Monate hatte.
Er schickte mir einen traurigen Smiley zurück. Danach kam nichts mehr.
Ich dachte mir nichts dabei und schaute etwas fernsehen im Wohnzimmer als es kurze Zeit später klingelte.
Ich machte die Tür auf und vor mir stand Nils mit Eis in der Hand.
"Wenn du schon nicht raus kannst, dann kann das Eis zu dir kommen!"
Woher hatte er meine Adresse? Er war noch nie hier.
Ich ließ ihn herein und wir aßen das Eis. Danach guckten wir noch Kim Possible (seit ich 8 war meine Lieblingsserie, auch noch mit 17).Irgendwann kam Mom von der Arbeit. Sie kam ins Wohnzimmer und schaute uns beide mit weit aufgerissenen Augen an.
"Äh, Mom, das ist Nils. Nils, das ist meine Mom."
Er stand auf und schüttelte ihre Hand: "Freut mich, Sie kennenzulernen, Mrs. Kramer."
"Ach, nenn mich doch bitte Louise.", antwortete meine Mutter, "Und... ihr zwei seid zusammen... oder...?"
Ich wurde knallrot und Nils auch.
"Nein! Nils ist nur ein Freund.", sagte ich ganz schnell.
"Soso. Naja, manchmal ändert sich das schneller als man denkt.", sagte sie und verschwand.
"Oh mein Gott, das tut mir so leid.", entschuldigte ich mich bei Nils.
"Ist schon gut. Sie ist echt nett.", munterte er mich auf.
Wenn er nur wüsste.Mom bestand darauf, dass Nils zum Essen blieb. Wahrscheinlich wollte sie die Gelegenheit nutzen, um uns zu verkuppeln. Ich weiß nicht, warum sie mich so drängte, einen Freund zu haben. Wollten Eltern nicht normalerweise, dass die eigenen Kinder erst so spät wie möglich eine Beziehung anfangen?
Sie stellte ihm viele Fragen beim Essen und er beantwortete alle geduldig und höflich. Genau so einen Freund wollte sie für mich.
Ich verdrehte nur die Augen. Ich wusste nämlich ganz genau, warum sie das hier abzog.
Als wir mit dem Essen fertig waren und Nils nach Hause ging, sagte sie: "Der ist doch wirklich toll. Da solltest du dran bleiben!"
Typisch Mom. Ich seufzte nur und ging hoch in mein Zimmer. Ich wusste nicht, was ich von alldem halten sollte. Nils war wirklich super, aber ich kannte ihn nicht gut genug und nachdem, was vorgefallen war, wusste ich nicht, wie ich ihn einschätzen sollte. Ich brauchte Zeit, um sein Vertrauen wiederzugewinnen, auch wenn ich ihm gesagt hatte, dass wir wieder Freunde waren. Es war nicht mehr so wie es vorher war.
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Love Triangle-Verliebt in den Freund meiner Schwester
Novela JuvenilMelanie hat seit kurzer Zeit einen neuen Freund. Sie schwärmt total von ihm. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er besser ist als die Arschlöcher, die sie davor gedatet hat. Als sie ihn uns vorstellt bin ich noch immer negativ eingestellt, aber Sam...