Abgesehen von meiner ersten Hausparty, war der Rest der Woche ziemlich langweilig. Ich chillte oft alleine zu Hause, weil Alice und Bane oder Alice und Cody oft zusammen waren. Ich hoffte, ich würde sie nicht verlieren. Die letzten Wochen hatten wir nicht mehr so eine innige Beziehung wie all die Jahre zuvor.
Nils hatte einen neuen Kronleuchter gekauft, der fast genauso wie der alte aussah. Wenn meine Eltern nicht zu lange die Decke anstarren würden, würden sie den Unterschied kaum bemerken.
Nils war gerade bei mir und wir versuchten, den neuen Kronleuchter anzubringen, was schwieriger war als gedacht. Die Decke war sehr hoch und wir hatten nicht so eine hohe Leiter. Ich hatte ihm verboten, von dem Geländer irgendetwas zu versuchen.
Wir saßen verzweifelt auf dem Boden und guckten den Kronleuchter vor uns an."Was machen wir jetzt?", fragte ich ihn.
"Keine Ahnung. Ich hätte nicht gedacht, dass das so schwer wird."
Ich lachte. "Ach nein? Ich hatte schon geahnt, dass etwas Schlimmes passieren würde, aber ein gewisser Herr wollte ja unbedingt eine Party bei mir schmeißen!"
Er schaute mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an: "Soso, ein gewisser Herr. Wer ist dieser Idiot? Ich würde ihm mal gerne meine Meinung dazu sagen."
Ich lachte.
"Es tut mir wirklich unendlich leid. Wenn ich das gewusst hätte-", fing er an, aber ich unterbrach ihn. "Ist schon okay, du konntest es nicht wissen. Ich verzeihe dir."
"Wirklich?"
"Ja, du Idiot. Wie oft soll ich dir das noch sagen?"
Er schaute mich mit einem gespielten schockierten Blick an. Weite Augen und den Mund übertrieben geöffnet.
"Na warte.", sagte er und fing plötzlich an, mich zu kitzeln.
"Hey! Ich- bitte! Ich- kr-krieg k-keine Lu-ft."Er hörte nicht auf und ich versuchte, mich von ihm loszureißen. Da schlug ich ihm ausversehen mit dem Ellbogen ins Gesicht. Er hörte sofort auf. Erleichtert setzte ich mich auf und sah, warum er aufgehört hatte. Seine rechte Hand fasste an seine Nase und er guckte geschockt.
"Was, was ist los?", fragte ich mit Panik in meiner Stimme.
Er ließ seine Hand wieder runter und ich sah das Blut aus seiner Nase fließen.
"Oh mein Gott! Es tut mir so leid! Ich- ich, das war nicht extra. Entschuldigung."
"Ich werde dich wegen häuslicher Gewalt anzeigen!", sagte er lachend.Das Blut floß seine obere Lippe entlang und machte sich auf seinen Zähnen breit.
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
"Ach du findest das also lustig?", fragte er und kitzelte mich wieder. Diesmal aber nicht so heftig und lange.
"Komm her, ich verarzte dich.", sagte ich und führte ihn nach oben ins Bad. Ich nahm ein Handtuch und machte es nass. Dann säuberte ich sein Gesicht und hielt etwas Toilettenpapier an seine Nase, um die Blutung zu stillen. Als es weniger wurde, sprühte ich etwas Desinfektionsspray auf seine Nase und klebte ein Pflaster auf einen kleinen Kratzer."Und?", fragte ich.
"Schon viel besser.", sagte er, "Danke." Ich lächelte ihn an.
Dann bemerkte ich das ganze Blut auf seinem T-Shirt.
"Soll ich es waschen? Du kannst solange eins von meinem Dad haben." "Okay." Er zog sein T-Shirt aus und ich starrte auf seine Bauchmuskeln. Wow, er war wirklich gut durchtrainiert!
Er lachte und wedelte mit seinem T-Shirt vor meiner Nase. Oh mein Gott, wie peinlich. Hoffentlich hatte ich nicht zu lange gestarrt.
Ich nahm das Shirt und steckte es in die Waschmaschine.
"Du hast da auch ein bisschen Blut an deinem Shirt.", sagte Nils.
Ich schaute und tatsächlich war da Blut.
Ich blieb verwurzelt stehen und starrte ihn an.
Er hob seine Hände: "Schon gut, schon gut. Ich gehe ja raus."Ich zog das Shirt aus und schmiss es ebenfalls in die Waschmaschine. Dann machte ich sie an.
Leider hatte ich nicht sehr weit gedacht, denn im Bad war nichts, das ich anziehen konnte und so musste ich in mein Zimmer, wo jetzt wahrscheinlich Nils war. Also würde er mich wohl doch in meinem BH sehen.
Gut, dass ich mich heute morgen entschieden habe, einen schönen anzuziehen.
Ich machte vorsichtig die Tür auf und steckte nur meinen Kopf durch den Spalt.
"Nils?", rief ich, aber es kam keine Antwort. "Nils?" Wieder nichts.
Also ging ich komplett aus dem Bad und lief in Richtung meines Zimmers als Nils plötzlich von irgendwo hervorsprang und "Buh!" schrie.
Ich schrie laut auf und er lachte einfach nur."Bist du bescheuert?"
Er lachte nur und checkte mich dann von oben bis unten ab. "Ich dachte, du wolltest dir etwas anziehen."
Ich verdeckte meine Brust so gut wie möglich mit meinen Armen.
"Ja, der Plan ist wohl nicht aufgegangen.", sagte ich nervös.
"Halb so schlimm. Ich finde den Anblick eigentlich ganz gut.", sagte er mit einem breiten Grinsen.
Bitte was?!
Ich schlug ihm auf den Arm und er schaute mich empört an. Dann packte er mich an den Beinen und warf mich über seine Schulter und fing an, durch das Haus zu rennen.Er rannte durch das Wohnzimmer und in den Garten. Vor dem Pool blieb er stehen. "Hast du dein Handy in der Hosentasche?"
"Ja.", log ich.
Er nahm seine rechte Hand und tastete meinen Hintern ab, um danach die Vordertaschen zu kontrollieren. "Lügnerin!"
Dann griff er in seine Hosentasche und nahm sein Handy und aus der anderen sein Portmonee heraus, um es auf den Rasen zu werfen. Er ging wieder einige Schritte zurück, nahm Anlauf und schmiss uns in den Pool.
"Niiiiils!", schrie ich, aber es war zu spät. Ich merkte, wie ich vollkommen nass wurde.Ich tauchte auf, um nach Luft zu schnappen und Nils war noch unter Wasser. Nach einigen Sekunden kam er hoch und lachte wie verrückt.
"Das ist nicht lustig!"
"Oh doch!", sagte er.
Dann kam er auf mich zugeschwommen und umarmte mich. "Du kannst nicht böse auf mich sein.", sagte er mit einem triumphierenden Lächeln.
"Na dann schau mal." Ich stieg aus dem Pool, zeigte ihm den Mittelfinger und machte mich auf den Weg ins Haus.
Kurz bevor ich die Terasse erreichte, packte er mich wieder von hinten und schmiss mich auf seine linke Schulter. Ich schrie und schlug auf seinen Rücken, aber er lachte nur und schlug mir auf den Hintern. Er ging ins Haus und fing an, eine Art Tanz zu machen und sprang auf und ab und schlug mir dabei im Rythmus auf den Hintern.
"Du bist so bescheuert! Was machst du da?!"
Er lachte: "Tanzen, ist doch offensichtlich!"
Er machte weiter und ich schrie nur. Ich war so laut, dass wir gar nicht bemerkten, wie die Haustür aufging und Koffer hineinrollten.
Plötzlich standen Melanie und Sam im Wohnzimmer und schauten uns blöd an.
Naja, eher gesagt Mel. Sam hatte einen Blick, den ich nicht genau einordnen konnte.
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Love Triangle-Verliebt in den Freund meiner Schwester
Teen FictionMelanie hat seit kurzer Zeit einen neuen Freund. Sie schwärmt total von ihm. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er besser ist als die Arschlöcher, die sie davor gedatet hat. Als sie ihn uns vorstellt bin ich noch immer negativ eingestellt, aber Sam...