Kapitel 34

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Ich wurde wach und blinzelte einige Male bevor ich meine Augen komplett öffnete. Ich schaute mich um und bemerkte, dass ich in Nils Zimmer eingeschlafen war.
Ich drehte mich um und fand Nils neben mir. Er sah so friedlich aus, also wollte ich ihn nicht wecken. Ich zwang mich, weiterzuschlafen, aber es ging nicht. Also wartete ich. Und wartete. Und wartete.

Nach über einer Stunde wurde er endlich wach. Er drehte sich erst und schlang einen Arm um mich. Ich bewegte mich nicht und hoffte er würde sich wieder von mir wegdrehen.
Er verzog seine Augenbrauen und öffnete dann ein Auge. Als er mich sah, öffnete er noch das andere und schaute mich mit großen Augen an. Dann schaute er zu seinem Arm und zog ihn schnell weg. Er murmelte ein "Entschuldigung" und ich sagte ihm, dass es kein Problem sei.
Er streckte sich noch einmal und stand dann auf.

Ich stand ebenfalls auf und wollte mich schnell frisch machen, um wieder nach Hause zu gehen. Ich hatte eigentlich nicht geplant, hier zu übernachten, war aber ausversehen eingeschlafen.
Ich ging ins Bad und wusch mein Gesicht mit etwas Wasser. Dann versuchte ich mit meinen Fingern etwas durch meine Haare zu kämmen. Ich scheiterte.
Also ging ich einfach wieder in Nils Zimmer.

Als ich ihn nicht vorfand, lief ich runter. Jemand werkelte in der Küche und es roch etwas angebrannt.
"Scheiße!"
Nils hatte sich an der Pfanne verbrannt und hielt seine linke Hand schnell unter fließendes, kaltes Wasser.
Ich schmunzelte und ging weiter in die Küche hinein.
"Na hast du dich verbrannt?", fragte ich ihn.
Er schrak auf und drehte sich schnell um. Dann grinste er mich an und sagte: "Ich wollte dir Frühstück machen, aber dann sind mir die Pancakes angebrannt also wollte ich jetzt Rührei machen, was mir gelungen wäre, wenn ich mich nicht verbrannt hätte und ausversehen die komplette Pfanne dabei umgeschmissen hätte."
Erst dann fiel mir auf, dass hinter ihm überall Rührei auf dem Fußboden verteilt war. Ich begann, hysterisch zu lachen und Nils lachte mit.

Nachdem wir uns beruhigt hatten, sagte ich: "Komm, zeig mir deinen Finger."
Er streckte ihn mir entgegen und machte dabei einen Schmollmund. Es sah herzzerreißend aus.
Ich pustete und küsste die verletzte Stelle und Nils hatte wieder ein breites Lächeln auf dem Gesicht wie ein kleiner Junge. Dann fragte ich ihn, wo seine Familie Medikamente und Salben verstaut hatte und suchte dann nach einer passenden Salbe, die ich ihm dann auf den Finger schmierte und dann klebte ich noch ein Pflaster mit Dinomuster um seinen Finger.

Wir räumten alles auf und als ich auf die Uhr schaute erschrak ich. Es war bereits 13 Uhr. Ich sagte Nils, er solle mich schnell nach Hause bringen und das tat er auch.

Zu Hause angekommen konnte ich mir eine zehn-minütige Rede von Melanie anhören, was für ein unerzogenes Blag ich doch sei und dass sie Mom erzählen werde, dass ich mich nicht an den Hausarrest gehalten habe.
Als sie mit ihrem Gebrülle fertig war und auf ihr Zimmer ging, kam Sam zu mir.
"Warum hast du nicht angerufen? Ich hätte dich abholen können. Du kannst mich jederzeit anrufen, auch mitten in der Nacht. Ich würde immer für dich aufstehen und losgehen."
"Danke.", sagte ich.
Ich wollte nicht viel mit ihm reden, weil ich mich noch immer schlecht fühlte, ihn geküsst zu haben.
"Gib mir dein Handy.", sagte Sam plötzlich.
Ich fragte nicht, warum er es wollte und gab es ihm einfach.
Er tippte seine Nummer ein. "Hier. Jetzt kannst du mich jederzeit anrufen oder mir schreiben."
Er gab mir mein Handy zurück.

Ich wollte gehen, aber er packte mich am Arm und drehte mich zu sich. Er schaute mich an, ohne etwas zu sagen. Und bevor ich es bemerkte, waren seine Lippen auf meinen.
Ich küsste ihn sofort zurück und es war einfach himmlisch. Ich könnte dahinschmelzen.
Der Kuss wurde intensiver und wir begannen, schwer zu atmen.
Sam schlang seine Arme um mich und drückte mich noch enger zu sich, sodass ich gar keine Luft mehr bekam.
Nach kurzer Zeit lösten wir uns voneinander und er lächelte mich an. Dann gab er mir noch einen kurzen Kuss auf den Mund und nahm meine Hände in seine.
"Ich muss gleich mit Melanie weg, aber wir sind in spätestens zwei Stunden wieder da. Lust, danach etwas zu unternehmen?"
Ich zögerte etwas, aber die Hoffnung in seinen Augen ließ mich dahinschmelzen. Ich nickte und er grinste mich an. Dann umarmte er mich und küsste meinen Hals bevor er nach oben verschwand.

Ich blieb noch eine Weile unten stehen und machte mich dann auf den Weg nach oben.
Ich ging in mein Zimmer hörte vom Ende des Flurs die beiden streiten. Armer Sam, Mel war total anstrengend.
Als ich meinen Namen hörte, blieb ich stehen.
"Ana ist so nett. Warum bist du immer so ein Biest zu ihr? Sie hat dir nichts getan! Sie ist deine kleine Schwester.", sagte Sam.
"Du kennst sie doch gar nicht! Sie spielt das alles nur vor. Sie ist eine naive, kleine Goth-Göre!"
"Nur weil sie ihre Haare färbt und schwarz trägt ist sie noch lange kein Goth Melanie!"
"Warum nimmst du sie eigentlich so in Schutz? Du müsstest auf meiner Seite sein. Ich bin deine Freundin!"
"Deine Seite ist aber leider die falsche."
Dann hörte ich Schritte, die auf die Tür zukamen und plötzlich bewegte sich der Türgriff.
Ich sprang zurück und rannte schnell zu meiner Tür und ging in mein Zimmer.

Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und wühlte etwas in meinen Schulsachen herum, um beschäftigt auszusehen.

Meine Zimmertür öffnete sich leicht und ich drehte mich um. Sam steckte seinen Kopf herein und fragte: "Möchtest du vielleicht jetzt schon etwas unternehmen?"
"Aber du musst doch mit Melanie weg."
"Nein, ich glaube, Melanie kommt auch ganz gut alleine klar."
Ich zögerte, aber stand letztendlich doch von meinem Stuhl auf und folgte Sam hinaus.
Ich hatte keine Ahnung, was er vorhatte, aber er schien schon einen Plan zu haben.

Love Triangle-Verliebt in den Freund meiner SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt