Kapitel 11 - Draco's Memory (1/2)

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Kapitel 11
Draco's Memory


Hermine erwachte am nächsten Morgen in einem Bett im Krankenflügel. Verwirrt sah sie sich um und fragte sich, wie sie dahin gekommen war. Als sie zu ihrer Linken blickte, erkannte sie Malfoy in seinem Bett und ihren Stuhl daneben. Sie erinnerte sich wieder an ihr Gespräch vom Vorabend. Doch das erklärte noch immer nicht, wie sie im Bett gelandet war.

„Ah, Miss Granger, sie sind wach", ertönte die Stimme von Madam Pomfrey. „Wenn Sie hungrig sind, lass ich für Sie und Mr. Malfoy Frühstück bringen."

Hermine nickte nur und sah zurück zu Malfoy, der noch immer schlief. Er sah friedlich aus, wie er so da lag. Sein Gesicht war entspannt und ruhig, ganz anders als im wachen Zustand, wenn er sich immer über irgendetwas den Kopf zerbrach oder angeekelt durch die Gegend blickte. Flatternd öffnete er seine Augen und Hermine blickte schnell weg. Sie hörte die Bettwäsche rascheln und vermutete, dass er sich aufgesetzt hatte.

„Morgen", sagte er und stöhnte leicht.

„Guten Morgen", antwortete Hermine und sah ihn wieder an. „Hast du wieder Schmerzen?"

Er brummte nur.

„Madam Pomfrey gibt dir bestimmt wieder einen Trank."

„Hoffentlich nicht wieder das eklige Gebräu."

„Wenn Sie es nicht wollen, müssen Sie eben mit Schmerzen hier herumliegen." Madam Pomfrey kam eben aus ihrem Büro. Sie hatte die gleiche Flasche wie gestern in der Hand. „Also?", fragte sie.

Malfoy knurrte leicht, hob jedoch die Hand um ihr das Glas abzunehmen. Zufrieden schenkte Madam Pomfrey ihm die blassrosa Flüssigkeit ins Glas und er trank es in einem Schluck.

„Bääh. Kann man das Gebräu nicht mit einem etwas besseren Geschmack machen?", fragte er, als er ihr das Glas wieder zurück gab.

„Wenn Sie die Wirkung zerstören wollen, können Sie ja gerne einen Kürbissaft trinken!" Madam Pomfrey hatte offenbar schlechte Laune und Malfoy schwieg.

„Was hat denn ihr den Zauberstab verknotet?", fragte er, als sie wieder außer Sicht war.

„Sie musste sich gestern mit dir abgeben. Wer kann es ihr verübeln?", gab Hermine lachend zurück.

„Hey! So übel kann der Abend doch gar nicht gewesen sein! Du bist immerhin friedlich da auf deinem Stuhl eingeschlafen."

„Ja, vor Langeweile vermutlich. Wen interessiert es schon, wann du das Fliegen gelernt hast?", gab Hermine schelmisch zurück.

„Pha. Deine Erzählungen über deine Kindheit hättest du dir auch sparen können", lachte er. Hermine musterte ihn.

„Sag mal Malfoy, hat dir Madam Pomfrey eigentlich noch etwas anderes ins Getränk getan als Schmerzmittel?", fragte ihn Hermine plötzlich. Er sah sie verständnislos an. „Das gestern war ehrlich gesagt eine recht interessante Unterhaltung mit dir. Bist du dir sicher, dass du dir nicht den Kopf angeschlagen hast?"

„Die Frage kann ich nur zurückgeben. Was ist bloß in dich gefahren so interessant zu erzählen?", fragte Malfoy.

„Der Klatscher muss wirklich mächtig Schaden angerichtet haben bei dir ..."

„Hey! Wieso nur bei mir? Du hast dich auch verändert", entrüstete sich Malfoy.

„Glaubst du. Ich bin zu Leuten, die mir gegenüber freundlich sind schon immer freundlich", Hermine gab ihm einen giftigen Blick in die sturmgrauen Augen. „Aber davon hast du bislang ja nicht viel erlebt."

Hermine Granger und der Hundertjährige Krieg | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt