Kapitel 5 - The last first evening (2/2)

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Malfoy betrat schlecht gelaunt den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Weil es bereits nach der Sperrstunde jedoch nicht wirklich spät war, waren viele Schüler vertreten. Missbilligend blickte er in die Runde. Keiner der Schüler bemerkte ihn, keiner der Schüler kümmerte sich darum, dass er hier war. Er lief zu seinem gewohnten Stammplatz, der Platz, den er bereits seit sieben Jahren besetzt hatte. Der Platz, auf dem buchstäblich der Name Malfoy geschrieben stand. Der Platz, auf dem es niemals irgendjemand wagte sich niederzulassen, weil es seiner war. An diesem Abend fand Malfoy jedoch zwei Erstklässler dort sitzen, die Zauberschach spielten.

„Verpisst euch", sagte Malfoy ungeduldig als er näher trat.

Die Erstklässler blickten verwundert auf.

„Wir waren aber zuerst hier", sagte der eine unverschämter Weise und war sich offensichtlich keiner Schuld bewusst.

„Das ist mein Platz, also macht, dass ihr verschwindet." Malfoy reiste langsam der Geduldsfaden. Nicht einmal mehr die Erstklässler hatten Respekt vor ihn.

„Das ist nicht mehr dein Platz", antwortete nun der andere unerschrocken.

Malfoy starrte ihn ungläubig an. Hatte der Erstklässler ihm jetzt ernsthaft widersprochen?

„Ich hoffe für dich, dass du weißt, wer ich bin. Es ist nämlich ein Zeichen der Höflichkeit seinem Opfer seinen Namen zu verraten, bevor man es tötet", zischte Malfoy und beugte sich zu dem Erstklässler bedrohlich nach unten. Dieser zuckte jedoch nicht einmal mit einer Wimper.

„Oh ja, ich weiß wer du bist. Du bist Malfoy", sagte der kleinere und blickte in die eiskalten Augen zurück. „Du bist Malfoy, das Arschloch."

Mit der Geduld einer Spinne zog Malfoy seinen Zauberstab aus der Tasche.

„Sag das noch einmal und du wirst dir wünschen als Schlammblut geboren worden zu sein."

„Du bist ein Arschloch, Malfoy", sagte nun auch der andere Erstklässler.

Confri-", begann Malfoy.

„Das würd ich an deiner Stelle lassen, Malfoy!", unterbrach ihn Theodor Nott. Er lief auf die drei zu.

Malfoy wandte sich zu seinem Klassenkameraden um.

„Du hast Recht, ich könnte mein Sofa zerstören. Ein einfacher Brandzauber wird es auch tun." Er sah zurück auf die Erstklässler, den Zauberstab noch immer erhoben.

„Ich meinte, du solltest es allgemein lassen, Malfoy." Nott war nun bei ihnen und stellte sich zwischen Malfoy und den Erstklässlern.

„Was soll der scheiß, Theo?"

„Lass es", antwortete dieser nur und drängte Malfoy von den Erstklässlern weg.

„Seit wann lassen wir es uns gefallen, wenn dreckige Erstklässler unsere Plätze einnehmen?"

„Seitdem du nicht mehr zu unserem wir gehörst."

„Seit was?"

„Draco, komm runter von deinem Hippogreif", mischte sich nun Pansy Parkinson ein.

„Was willst du, Schlampe?", fuhr Malfoy sie an.

„Ich will, dass du endlich auf den Boden der Tatsachen ankommst. Bist du zu blöd oder tust du nur so?"

„Ich warne dich, Pansy. Du magst in der Vergangenheit mal zu meiner Clique gehört haben, aber ich lass mich nicht von dir beleidigen!" Malfoy lief bedrohlich auf sie zu.

„Genau das meine ich, Draco! Keiner hier hat mehr Angst vor dir! Keiner!"

Malfoy blickte sich um. Viele Schüler starrten ihn an. Das war nichts Neues für ihn, da er öfter die Aufmerksamkeit seiner Mitschüler auf sich zog. Was jedoch neu war, war der Ausdruck in ihren Gesichtern. Es war nicht Angst, es war nicht Respekt. Es war Abscheu. Es war der Blick, den er schon oft gesehen hatte, jedoch nie auf sich selbst gerichtet. Es war der Blick mit dem Slytherins Schlammblüter und Blutsverräter ansahen. Es war der Blick, den er tagtäglich selbst auf Potter und seine Freunde warf. Und dieser Blick galt nun ihm.

Hermine Granger und der Hundertjährige Krieg | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt