Kapitel 35 - New Year's Ball (3/3)

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Draco hörte, wie vermutlich alle in der Großen Halle, das klatschende Geräusch von Ron Weasleys Wange, bevor Hermine aus der Halle stürmte. Weasley blieb verwirrt an der Bar zurück und hielt sich das Gesicht, welches bereits einen roten Handabdruck zeichnete, während Harry ihn festhielt, sodass er nicht umfiel.

„Was ist passiert?", fragte Draco Blaise und erfuhr, dass Weasley eben versucht hatte Hermine zu küssen. „So ein Idiot", knurrte Draco und beobachtete das Mädchen, wie es den Saal verließ. „Komme gleich wieder", sagte er und stand auf. Blaise hielt ihn am Arm zurück.

„Was hast du vor?", wollte er wissen.

„Was ich ...? Ich gehe ihr nach, das hab ich vor", antwortete Draco verwirrt.

„Solltest du sie nicht lieber alleine lassen?"

„Wieso das? Sieh sie dir doch an! Es ist doch eindeutig, dass sie jetzt jemanden zum Reden braucht!", sagte Draco aufgewühlt und entriss Blaise seinen Arm. Mit schnellen Schritten folgte er Hermine aus der Großen Halle hinaus und ließ Blaise zurück.

Es verwirrte ihn, dass Blaise ihn zurückhalten wollte, obwohl er ihm soeben erst alles erzählt hatte. Obwohl Blaise jetzt wusste, was er für Hermine fühlte. Es war doch klar, dass er ihr helfen wollte, dass er sie beruhigen wollte.

Am Eingangsportal angelangt sah er sich um. Er hatte sie aus den Augen verloren, doch im Schnee konnte er ihre Fußspuren sehen.

„Die friert sich doch die Füße ab", flüsterte er erschrocken, als er den Spuren folgte. Sie führten zum See. Langsam, sodass sie ihn nicht bemerkte folgte er ihr und wartete auf einen guten Moment, um sich zu zeigen. Er wollte ihr ein bisschen Zeit alleine geben, damit sie nachdenken konnte, bevor er sich offenbarte und sie wieder ins warme Schloss zurückbrachte.

Er fragte sich, was sie jetzt dachte. Dass Weasley sie heute küsste, war ganz sicher nicht Teil seines Planes gewesen und Draco hatte Angst, dass Weasley damit wieder Gefühle in ihr geweckt hatte, die sie bereits überwunden hatte. Hermine hatte zwar zugestimmt ihm eine Chance zu geben, aber sie hatte ihm nicht darauf geantwortet, ob sie denn noch etwas für Weasley fühlen würde.

Sie waren zum See gelaufen und die Fußspuren führten immer weiter am Ufer entlang in den Wald hinein. Draco runzelte die Stirn. Er hätte nicht gedacht, dass sie alleine in den Wald gehen würde, folgte ihr aber immer weiter.

Als ihre Spuren eine plötzliche Wendung machten und direkt in den Wald gingen, hörte er die Stimmen und das Blut gefror in seinen Adern. Denn was er sonst noch hörte, war ihm nur allzu bekannt. Es waren die Geräusche von einem Duell. Draco nahm die Beine in die Hand und sprintete in den Wald, den Spuren folgend. Gerade als er Hermines Spuren aus den Augen verloren hatte, hörte er einen markerschütternden Schrei und ein Krachen. Er sah, wie sie gegen einen Baum geschleudert wurde und am Boden liegen blieb. Sie bewegte sich nicht mehr.

Draco rannte zu ihr und zog unterwegs seinen Zauberstab hervor.

Stupor", rief er und richtete den Zauberstab auf eine der beiden vermummten Gestalten. Als er neben Hermine stand erkannte er auch die Masken.

„Malfoy", zischte es unter einer der Masken hervor. „Was tust du da?"

„Ich helfe meiner Freundin", knurrte Draco, stellte sich beschützend vor Hermine und hielt den Zauberstab unbeirrt oben.

„Du Verräter! Wir haben eine Aufgabe! Wir sollen sie zu ihm bringen!", rief die Gestalt.

„Das ist mir gleich. Ich gehöre nicht zu euch. Verschwindet oder es wird euch leid tun!", rief Draco und feuerte einen weiteren Zauber auf den Todesser ab.

Hermine Granger und der Hundertjährige Krieg | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt