Hermine Granger und der Hundertjährige Krieg | ✔

Kapitel 8 - Truth or Drink (1/2)

Kapitel 8
Truth or Drink

Die Schüler von Hogwarts hatten sich über die letzten drei Wochen hinweg an den Anblick von Hermine Granger und Blaise Zabini gewöhnt, die fröhlich plaudernd jeden Morgen die Große Halle betraten. Natürlich waren einige noch immer bestürzt darüber, wie ausgerechnet die Hermine aus dem berühmten goldenen Trio sich mit einem Slytherin abgeben konnte, doch letztendlich taten sie es alle ab als zwanghaftes >Vorbildsein<, wie sie es schon immer von Hermine gewohnt waren.

Als nun an diesem Morgen Draco Malfoy, der gefallene Slytherinprinz, zusammen mit ihnen die Große Halle betrat und sie ganz gewöhnlich miteinander redeten, saß der Schreck tief. Besonders bei den Gryffindors und Slytherins fielen diese drei sehr negativ auf. Die Gryffindors mieden Hermine tagelang und beschuldigten sie sich mit dem Feind zu verbünden. Wie könne sie es auch wagen sich mit einem Todesser abzugeben? Immer wieder hörte Hermine Getuschel hinter ihrem Rücken. Sie wollten ihr doch tatsächlich eine Beziehung mit einem der beiden anhängen. Hermine konnte über dieses Verhalten nur den Kopf schütteln. Erklärungen wollten sie sich keine anhören, aber Gerüchte in die Welt setzen, das konnten sie.

Doch Malfoy hatte es fast noch schlimmer. Hermine bemerkte nun immer öfter, dass er außen vor gelassen wurde. Neben Zaubertränke hatten sie noch Zauberkunst zusammen mit den Slytherins und dort wurde auch oft Partnerarbeit verlangt. Malfoy war immer der letzte Slytherin, der einen Partner fand. Die Gerüchte waren für ihn sogar noch schlimmer. Des Öfteren konnte man hören, wie ihm jemand hinterher rief, ob er denn sein Image so dringend aufpolieren wolle, dass er sich sogar mit einem Schlammblut zusammen tat. All dies zehrte an Malfoys Nerven und die altbekannte Ader auf seiner Schläfe wurde immer öfter sichtbar. Trotz der Warnungen von Zabini, er solle ruhig Blut bewahren und sich nicht provozieren lassen, gab es immer öfter Szenen in denen er oder ein Lehrer einschreiten mussten, bevor Schüler verletzt wurden.

Hermine sagte nun nichts mehr, wenn Malfoy sich so gut wie jeden Abend in ihrem Gemeinschaftsraum breit machte. Er tat ihr leid und im Grunde störte er sie nicht. Oft saß er einfach nur auf Zabinis Sofa und las ein Buch während Hermine und Zabini an ihren Schreibtischen arbeiteten.

Und schließlich kam der Abend der Vertrauensschülerversammlung. Hermine verabschiedete sich von Harry und machte sich mit Ginny und Dean auf dem Weg in die Bibliothek. Ron saß nicht mehr bei ihnen am Esstisch. Seit seinem Streit mit Malfoy und dem Beginn der Gerüchte am folgenden Tag hatte er nicht mehr mit Hermine gesprochen. Er weigerte sich bei ihr zu sitzen und wandte sich der Gruppe komplett ab. Harry, der Hermine zugehört hatte und ihr glaubte, redete noch mit ihr, doch, wie so oft, blieb er auf der Seite von Ron, weshalb Hermine nur noch selten mit ihm sprechen konnte.

In der Bibliothek angekommen waren sie die letzten der Versammlung und Hermine konnte sofort beginnen. Sie rief die Vertrauensschüler der Reihe nach auf und diese erklärten, was sie herausgefunden hatten. Greengrass legte eine Liste mit Lieder vor, welche sie spielen wollten. Ginny hatte sich mit Parvati und Padma Patil besprochen und zeigte einen Entwurf der Dekoration, der von Dean gezeichnet worden war. Michael Corner hatte einen Zauber entdeckt, der verhindert, dass nicht willkommene Zutaten dem Punsch zugegeben werden und Hannah und Zacharias präsentierten eine Liste von Häppchen und Partygebäck, welches sie anbieten wollen. Alles in allem hatten sie ihren Job sehr gut gemacht und Hermine lobte die Runde. Nach nur eineinhalb Stunden waren sie fertig und Hermine und Zabini beendeten die Versammlung.

„Dann wollen wir mal zu McGonagall, oder?", fragte sie ihn, als sie aus der Bibliothek gingen. Zabini stimmte ihr zu und so machten sie sich auf den Weg zum Wasserspeier im dritten Stock. Bei der Nennung des Passwortes sprang dieser zur Seite und Hermine und Zabini ließen sich von der Wendeltreppe vor die Bürotür tragen.