Kapitel 15 - Just another rumor, isn't it? (1/2)

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Kapitel 15
Just another rumor, isn't it?



Schweigend blickten sie über die Berge hinweg und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.

Nach einer Weile sah Draco, wie Hermine leicht zitterte. Er blickte sich um und entdeckte eine Decke auf der Bank neben der Balkontür. Er flüsterte etwas und die Decke flog langsam auf Hermine zu. Sanft legte sie sich um ihre Schultern und Hermine blickte überrascht hoch.

„Du ...", begann sie, doch brach dann ab. „Danke", flüsterte sie nur und blickte wieder in die Ferne. Sie kuschelte sich in die Decke hinein und dachte nach.

Draco sah nun unentwegt die junge Frau neben sich an. „Was machen wir jetzt?", fragte er und sah ihr ernst ins Gesicht.

„Was meinst du?", fragte sie.

„Na ja ... die ganze Schule redet über uns. Blaise ... er hat mir gesagt, wie wir auf die Schüler gewirkt haben. Es ist ..." Er wusste nicht weiter.

„... beängstigend", schloss sie für ihn und er nickte.

„Wir sind das Gesprächsthema Nummer Eins und werden keine Ruhe haben. Vor allem du nicht."

„Was sollen wir denn machen? Es gab schon so einige Gerüchte über mich, da werde ich auch das überleben. Obwohl ... es ist ja kein Gerücht. Wir verstehen uns ja wirklich. Es ... es ist einfach kompliziert." Hermine seufzte. Sie dachte an Harry und Ron. Sie haben es genauso aufgenommen, wie sie es erwartet hatte. Es war trotzdem traurig. Vor allem, dass sie einen so schönen Abend zerstören mussten.

„Du solltest sie vergessen", sagte Draco plötzlich.

„Wen?"

„Potter und Weasley."

„Wieso?"

„Wenn sie dir nicht einmal zutrauen selbst entscheiden zu können, ob jemand okay ist oder nicht, vertrauen sie dir offenbar nicht. Was willst du mit ihnen?"

„Sie sind meine besten Freunde!", entrüstete Hermine sich.

„Ach ja? Das hat eben und die letzten Wochen aber anders ausgesehen!", kam von Draco nicht weniger aufgeregt zurück.

„Was kümmert es dich? Nur weil wir ein paar Tage nicht miteinander gesprochen haben, heißt das noch lange nicht, dass unsere Freundschaft kaputt ist!"

„Und das hat man heute auch so gut gesehen. Sie haben doch überhaupt kein Verständnis für dich und deine Entscheidungen! Wann hast du das letzte Mal etwas entschieden und sie haben es ohne zu meckern akzeptiert?"

„Das geht dich gar nichts an!", fauchte Hermine. „Wir haben alles zusammen durchgestanden! Alles! Seit Jahren sind wir beste Freunde und haben gegen Voldemort und seinen Todessern gekämpft obwohl wir noch nicht einmal ansatzweise alt genug waren und uns ebenso die Fähigkeiten gefehlt haben. Aber wir haben zusammen gehalten. Nicht nur einmal! Nicht nur einmal standen wir Voldemort gegenüber. Nicht nur einmal sind wir dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen, weil seine Todesser uns verfolgt haben. Dolohow, Travers, Yaxley, dein Vater, die Carrows, Macnair, Goyle, deine Tante! Ich kann dir gern noch mehr aufzählen aber du wirst sie ja alle kennen. Sie alle waren hinter uns her. Sie alle haben versucht uns zu töten. Das ganze letzte Jahr waren wir auf der Flucht. Wir hatten niemanden außer uns selbst. Harry und Ron sind die einzigen, auf die ich mich bedingungslos verlassen kann.

„Tu nicht so, als ob du wüsstest wie sie sind. Als ob du wüsstest, wie unsere Freundschaft ist. Du weißt gar nichts!" Hermine drehte sich mit glasigen Augen von Draco weg.

„Ja, ich weiß nicht, wie das ist Freunde zu haben, die für einen sterben würden. Natürlich weiß ich nicht, wie es ist von den Todessern verfolgt zu werden. Aber ich weiß sehr wohl wie es ist, um sein Leben zu bangen, und wie es Menschen verbindet, die dieses Schicksal teilen. Das hatte ich mit Goyle. Das hatte ich mit Goyle, als wir Crabbe nicht vor den Flammen retten konnten. Und weißt du was? Er sitzt trotzdem unten in den Kerkern und schert sich einen Dreck um mich." Draco deutete schräg nach unten in Richtung der Kerker und funkelte Hermine dabei wütend an. „Vielleicht habe ich es verdient, da ich so ein Arschloch war. Aber das ist trotzdem nicht fair! Ich habe einem Slytherin nie etwas getan und trotzdem behandeln sie mich jetzt wie einen Aussätzigen. Meinen die, ich habe alles freiwillig getan? Meinen die im Ernst, dass es nicht beängstigend ist mit dem Dunklen Lord unter einem Dach zu wohnen? Ich hatte eine Scheißangst verdammt noch mal! Hätte ich nicht gemusst wäre ich letztes Jahr kein einziges Mal nach Hause gefahren. Bei Salazars Schlangen, kannst du dir überhaupt vorstellen wie es ist, dem Dunklen Lord jeden Tag zu begegnen? Nur ein falsches Wort und er bringt dich um. Ihm die ewige Treue vorspielen, obwohl man ihn mehr verabscheut als alles andere auf der Welt? Kannst du dir vorstellen wie das ist?"

Hermine Granger und der Hundertjährige Krieg | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt