Hermine Granger und der Hundertjährige Krieg | ✔

Kapitel 48 - Monster

Weil das Kapitel so wichtig ist, gibt es das ausnahmsweise mal ganz. Viel Spaß mit 4200+ Wörtern (:

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Kapitel 48
Monster

Die Fährte, der Harry gefolgt war, stellte sich als falsche Fährte heraus. Er hatte gedacht, da die Entführung von Hermine und Draco wohl mit Mrs. Flamel zusammenhing, er etwas herausfinden könnte, wenn er Rodolphus Lestrange näher unter die Lupe nahm. Deshalb hatte er im Historienbuch der alten Reinblüter den Wohnsitz der Lestranges gesucht und war zu ihrem Herrenhaus appariert. Doch dort hatte er nichts vorgefunden. Das Haus war heruntergekommen, der Garten verwildert und er hatte keine Anzeichen von Lebewesen gefunden. Er ist mehrmals um das Haus herumgelaufen und wollte sich Zugang verschaffen, doch alle Türen waren versiegelt. Durch die Fenster hat Harry aber auch nicht mehr, als ein verlassenes Gebäude gesehen. Überall lag der Staub zentimeterdick und in der Bibliothek des Hauses lagen die Bücher unachtsam verstreut auf dem Boden.

Von dem Misserfolg dieser Spur berichtete er schließlich am Abend im Schulsprecherturm. Sie haben sich zusammengesetzt und wollten eigentlich darüber sprechen, welchen Spuren sie noch folgen konnten, doch im Endeffekt saßen sie alle still da, starrten in das Feuer oder auf ihre Hände und schwiegen. Ohne Draco und Hermine war es nicht das gleiche im Gemeinschaftsraum zu sitzen.

Die Tage vergingen, ohne, dass sie weitere Spuren oder Hinweise fanden und Hermine und Draco wurden nun schon über eine Woche vermisst. Wann immer einer ihrer Freunde eine Idee hatte, sprang er oder sie sofort auf und stürmte aus dem Unterricht zur Bibliothek. Nur um Stunden später mit langer Miene und kopfschüttelnd wieder zu erscheinen. Die Lehrer hatten es aufgegeben die Freunde der beiden Vermissten zu maßregeln, versprachen aber, dass all das später Konsequenzen haben würde. Diese nahmen sie alle gerne in Kauf. Sie wollten einfach nur ihre Freunde zurück.

Es war früh am Morgen, als Hermine geweckt wurde. Sie öffnete die Augen und erkannte, dass Nott neben ihr stand.

„Aufstehen, Schlammblut. Heute ist der Tag, an dem du brechen wirst", versprach er mit guter Laune und kickte ihr nochmal gegen die Beine. Hermine setzte sich auf und lehnte sich gegen die Wand unter dem großen Fenster der Bibliothek.

„Heute ist der Tag, an dem du wieder enttäuscht wirst", sagte Hermine leise. „Glaubst du wirklich, dass ich ausgerechnet heute nachgeben werde?"

„Nun, wie sagt man so schön, Granger? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Davon kannst du sicherlich ein Lied singen, nicht wahr?" Nott zwinkerte ihr mit dem Auge zu. Hermine wusste genau, dass er auf Draco anspielte und wie sie gehofft hatte, dass der Kuss etwas in ihm auslösen würde. Unbewusst kratzte sie sich am Arm und riss ein paar der verkrusteten Furunkeln wieder auf.

„Na, na", sagte Nott, „du willst doch sicher nicht, dass da Narben zurückbleiben. Du darfst nicht kratzen." Er klang, als würde er mit einem dreijährigen Kind sprechen. Hermine konnte nicht sagen was sie mehr an dem Mann hasste. Seine anzüglichen Kommentare oder seine Art, sie wie ein Kind zu behandeln und damit zu verspotten.

„Also, Granger. Kommen wir zum Geschäftlichen." Er zog seinen Zauberstab. „Das", er deutete auf die Bücherregale, „oder das?", er deutete auf Hermine, die am Boden lag. Sie blickte nur zu ihm auf, wartend. Nott wusste ihre Antwort auch ohne, dass er hatte fragen müssen. Sie würde ihnen nicht helfen. Sie würde den Stein der Weisen nicht herstellen, niemals.

Hermine hatte an diesem Morgen noch nichts zum Trinken bekommen. Es wunderte sie also nicht, dass sie Stunden später an der Stelle aufwachte, an der Nott sie mit dem Folterfluch belegt hatte. Sie muss direkt beim ersten Einsetzen der Schmerzen bewusstlos geworden sein. Sie konnte sich nicht erinnern.