Kapitel 27
A really unpleasant Christmas morningDraco beobachtete die Träne, die an Hermines Wange herablief und ihr aufs Oberteil tropfte. Was sie ihm sagte, war genau das, was er sich bereits bei Kimmkorns ersten Artikel gedacht hatte. Er war schuld daran, dass die Welt auf Hermine herabblickte nur weil sie sich mit ihm angefreundet hatte. Nur weil er als Todesser angesehen wurde, musste Hermine leiden. Nur weil er sein Image nicht besserte, wurde Hermine als Schlampe dargestellt, die von einem Mann zum nächsten hüpfte. Nur weil er zu arrogant war, passierte all dies.
Draco war nicht verletzt von dem was sie sagte. Es konnte ihn gar nicht verletzen, weil er sich schon lang genug selbst damit verletzte. Deshalb lief er auch nicht weg, wie sie es erwartet hatte. Nein, er ging geradewegs auf sie zu, während eine zweite Träne der ersten folgte. Er legte seine Hand behutsam an ihren Hinterkopf und drückte ihn sanft gegen seine Brust. Mit dem anderen Arm umschlag er ihre Schultern und umarmte sie fest.
„Ich weiß, dass ich an all dem schuld bin. Und es tut mir leid. Es tut mir leid, Hermine. Wenn ich ... wenn ich irgendetwas tun könnte ... ich würde es tun, ich schwöre es dir", flüsterte er in ihre Haare.
„Du kannst ihnen nur zeigen, wie du wirklich bist", sagte sie mit von seinem Shirt gedämpfter Stimme und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. Sie drückte ihn fest an sich, während er sein Gesicht in ihren Haaren verbarg.
„Das werde ich", flüsterte er und nahm sich vor, gleich heute damit anzufangen.
Es war ein nobler Vorsatz, dass musste Draco zugeben. Doch er brachte ihm gar nichts, wenn es keine Gelegenheit für ihn gab seinen Vorsatz in die Tat umzusetzen. Wie sollte er auf seine Mitschüler zugehen, wenn nur fünfzehn von ihnen auf Hogwarts über die Ferien geblieben sind? Wie sollte er ihnen beweisen, dass er sich geändert hatte, wenn sie alle den Tag in ihren Gemeinschaftsräumen verbrachten und sich nur sehen ließen, wenn es Zeit für das Mittag- und Abendessen war?
Frustriert lag Draco am Abend auf Blaises Sofa und las ein Buch. Er war den ganzen Nachmittag im Schloss herumgelaufen, war in der Bibliothek gewesen, lief durch die Kerker und war sogar auf dem Astronomieturm, doch nirgends hatte er einen Schüler angetroffen. Es war fast so als wäre das Schloss ausgestorben.
Nach dem Abendessen hatte Hermine gesagt, sie müsse noch etwas erledigen, weshalb er nun hier allein saß und sich langweilte. Er schmiss sein Buch auf den Tisch und sah sich im Raum um. Er hatte das Buch schon mindestens dreimal gelesen und es fesselte ihn einfach nicht mehr. Er könnte auch einfach ein neues anfangen, das Problem war nur, dass er nicht mehr Bücher nach Hogwarts mitgebracht hatte. Er hatte nie viele Bücher mit in Hogwarts. Nie hatte er im Gemeinschaftsraum der Slytherins gelesen. Doch das hatte er auch nicht gebraucht. Immer hatte es etwas gegeben worüber sie sich in der Clique lustig machen konnten. Meistens waren es Potter und seine Freunde gewesen. Pansy hatte sich immer über Hermines Haare ausgelassen. Theo konnte an Luna Lovegoods Verhalten kein gutes Haar sehen und Blaise hatte sich immer über Neville Longbottom lustig gemacht. Doch diese Zeiten waren vorbei. Vor den Ferien hatte er es wieder zu spüren bekommen, dass er nicht mehr dazu gehörte.
„Na sieh einer an, was hier in unser kleines Loch gekrochen kommt. Der gefallene Slytherinprinz", ertönte eine Stimme hinter Draco, der den Gemeinschaftsraum der Slytherins durchqueren wollte.
„Was willst du, Theo?", fragte Draco und drehte sich zu ihm um.
„Die Frage ist wohl eher, was willst du?"
„Ich will eigentlich nur meine Ruhe."
„Bist du dir da sicher? Die ganze Show, die du mit Granger abziehst. Du suchst die Aufmerksamkeit, hm? Was hast du getan um sie auf deine Seite zu ziehen? Wie viele Lügen hast du ihr schon erzählt?"
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Hermine Granger und der Hundertjährige Krieg | ✔
FanficDie Schlacht um Hogwarts ist gewonnen ... ... und nach der Rückkehr auf die Zauberschule, scheint es ein erholsames Jahr für Hermine und ihre Kameraden zu werden. Doch mit dieser Annahme haben sie weit gefehlt! Noch bevor das neue Schuljahr beginnt...