Kapitel 50
The Hundred Years' WarDie ganze Klasse war ungewohnt leise im Unterricht. Dass drei ihrer Schüler fehlten war deutlich bemerkbar. Slughorn versuchte sein bestes die Laune der Schüler zu heben, doch es war wirklich nicht einfach. Nicht nur die Gryffindors waren verzweifelt und niedergeschlagen, sogar die Slytherins waren angespannt. Pansy Parkinson, Theodore Nott und Gregory Goyle tauschten oft vielsagende Blicke. Harry würde gerne wissen, was diese drei dachten, doch keiner von ihnen hat sich zu Dracos und Hermines Entführung geäußert.
Aufgeregt drehten sich alle um, als die Tür hinter ihnen geöffnet wurde und Blaise das Klassenzimmer für Zaubertränke betrat.
„Wieso, Mr. Zabini kommen Sie erst jetzt zum Unterricht?", fragte Slughorn aufgebracht, während Blaise zu seinem Platz neben Ginny ging.
„Ich habe eine Spur verfolgt", sagte er und verdrehte die Augen. Als ob es nicht offensichtlich gewesen ist, wenn sein bester Freund entführt ist.
„Das gibt Ihnen noch lange nicht das –", schimpfte Slughorn.
„Hast du etwas gefunden?", unterbrach Harry seinen Lehrer, aber Blaise schüttelte nur mit dem Kopf.
„Wieder eine falsche Spur", seufzte er.
„Wo hast du gesucht?", fragte Ginny.
„Im alten Haus von Rabastan Lestrange", sagte er, „ihr wisst schon. Rodolphus Bruder."
„Nichts?", fragte Neville.
„Nichts", sagte Blaise niedergeschlagen. „Nicht einmal ein Hinweis darauf, wo sie sein könnten."
Enttäuscht wandten sich die Schüler wieder ihren Kesseln zu. Keiner von ihnen vollendete die heutige Aufgabe einen Aufheiterungstrank zu brauen, obwohl sie ihn alle gebraucht hätten. Den Blick, den Blaise mit Pansy, Theo und Goyle austauschte, bekamen Harry, Ginny, Neville und die anderen nicht mit.
Draco hielt sein Versprechen und kam nach einiger Zeit mit einem Tablett Essen zurück in die Bibliothek. Perenelle hatte sich zwischenzeitlich wieder beruhigt und saß an die Wand gelehnt in der Sonne.
„Iss nicht zu viel auf einmal", sagte Draco streng zu Hermine. „Dein Magen wird es nicht sofort vertragen." Er stellte das Tablett auf den Tisch ab und wartete darauf, dass sich Hermine auf das Essen stürzte, doch sie blieb wo sie war. Weit entfernt von ihm. „Es ist nicht vergiftet", sagte Draco.
„Das ist mir auch bewusst", sagte Hermine kalt. „Was würde es euch bringen, mich jetzt umzubringen?"
„Nichts", bestätigte Draco.
„Wieso hast du mich gerettet?", fragte sie. Draco sah sie verwirrt an. „Wieso hast du mich gestern aus der Bibliothek gelassen?"
„Ich hätte dich getötet", sagte Draco nüchtern. „Wir brauchen dich lebend."
„Nein, das ist nicht der Grund. Wieso hast du mich geküsst?"
„Um dich zu brechen."
„Das glaube ich dir nicht!", sagte Hermine und trat näher. „Du willst das alles gar nicht, nicht wahr? Du stehst nicht auf Blaises Seite. Du wolltest mich gestern retten, weil du mich liebst. Nicht weil du mich lebend brauchst."
„Du bist erbärmlich", sagte Draco, „glaubst du immer noch, dass das alles echt war, was ich dir vorgespielt habe?"
„Das war nicht gespielt", sagte Hermine und schüttelte mit dem Kopf. Sie stand nun direkt vor Draco und blickte in seine kalten grauen Augen. „Das hier, das ist gespielt. Das gestern war echt. Heute ist gespielt. Unser Kuss war echt." Sie hob eine Hand und strich über Dracos Gesicht. „Du bist nicht böse, ich weiß es", flüsterte sie.
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Hermine Granger und der Hundertjährige Krieg | ✔
FanfictionDie Schlacht um Hogwarts ist gewonnen ... ... und nach der Rückkehr auf die Zauberschule, scheint es ein erholsames Jahr für Hermine und ihre Kameraden zu werden. Doch mit dieser Annahme haben sie weit gefehlt! Noch bevor das neue Schuljahr beginnt...