Kapitel 33 - The aftermath (1/2)

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Kapitel 33
The aftermath

Draco schloss hinter sich die Balkontüre und wagte es endlich wieder zu atmen. Er stand einfach da, unfähig sich zu bewegen und dachte nur an diesen Kuss zurück und was er mit ihm angestellt hatte. Er spürte noch immer die Gänsehaut auf dem Kopf, die Hermines Finger in seinem Nacken ausgelöst hatten und fuhr sich selbst mit geschlossenen Augen durch die Haare, um sie los zu werden. Er rieb sich mit den Händen übers Gesicht, sodass sich seine Gesichtszüge verzerrten und ließ die Arme dann schlapp herabfallen.

Das war unglaublich gewesen. So etwas hatte er noch nie gefühlt. Besser gesagt hatte ein Kuss überhaupt noch nie Gefühle in ihm ausgelöst. Er hatte es gewusst. Er hatte Recht gehabt. Hermine zu küssen war anders als all die anderen vor ihr.

Er löste sich aus seiner Starre und lief zur Tür, die in den Gemeinschaftsraum führte. Auch wenn er nicht wusste, wie es Hermine dabei ging und ob es etwas zu bedeuten hatte, was er gefühlt hatte, eines wusste er: Das war sicherlich nicht der letzte Kuss, den er mit ihr geteilt hatte. Denn was es auch war, er würde herausfinden, woher dieses Kribbeln gekommen war.



Nach einer Weile stand Hermine auf und folgte Draco nach drinnen. Unschlüssig stand sie jedoch in ihrem Zimmer vor der Tür, die in den Gemeinschaftsraum führte. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie hinein gehen sollte oder nicht. Draco war vermutlich noch da, und Harry und Ginny und Blaise auch. Sie wusste nicht, was Draco ihnen erzählt hatte, weshalb sie und er so lange draußen gewesen waren. Außerdem würden sie Fragen stellen, weshalb sie so schnell vom Mittagstisch aufgestanden ist und hierher geflüchtet, wieso sie so abwesend war diese Woche und viele andere Fragen, die sie nicht beantworten wollte.

Aber wenn sie sich ihnen nicht jetzt stellte, musste sie sich ihnen morgen stellen. Es war also vollkommen egal, was sie tat. Und nicht nur Harry und Ginny musste sie sich stellen, auch Draco.

Sie konnte noch immer nicht glauben, welche Gefühle Draco mit diesem Kuss in ihr ausgelöst hatte. Und doch hatte sie es gewusst, genau davor hatte sie Angst gehabt. Dass sie etwas fühlen würde und dass ihr der Kuss nicht mehr aus dem Kopf gehen würde. All die Stromschläge, die ihren Körper durchzogen hatten, das Kribbeln im Bauch und das Gefühl etwas Verbotenes zu tun verstärkten den Eindruck, den der Kuss hinterlassen hatte, um das Millionenfache.

Ihr Gefühl hatte sie an Weihnachten nicht getäuscht. Das wusste sie jetzt. Das Herzrasen, die Atemnot, die Gänsehaut. Sie hatte auf Draco reagiert und war nicht nur überrumpelt von seiner Aktion gewesen.

Doch sie wusste nicht, was sie mit diesem Wissen anfangen sollte.

Und deshalb öffnete sie die Tür und trat hinaus in den Gemeinschaftsraum. Sie wusste sowieso nicht, was sie tun sollte, also konnte sie sich auch ihren Freunden stellen. Wie erwartet saßen sie bereits auf den Sofas, gaben jedoch ein ungewöhnliches Bild ab. Hermine zog die Stirn kraus, da sie diesen Anblick noch nie zuvor erlebt hatte und auch nicht gedacht hatte, dass sie das jemals erleben würde.

Langsam schritt sie näher und beobachtete ihre Freunde.

„Muss die Tentakel ein Jahr alt sein oder war das das Maximale?", fragte Harry und blickte in sein Buch.

„Sie darf maximal so alt sein", antwortete Draco sofort, der quer über Blaises Sofa lag und gelangweilt Süßigkeiten aß.

„Aber woran erkennt man denn, dass sie nur ein Jahr alt ist?", fragte Ginny.

„An ihrer Größe, schätze ich mal", antwortete Blaise und blätterte in seinen Unterlagen herum. „Slughorn hat doch gesagt, nicht größer als ein Wurm ..." Seine Erklärung verlor sich, als er einen interessanten Absatz fand und ihn las.

Hermine Granger und der Hundertjährige Krieg | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt