Kapitel 21 - It's been seven long years! (1/2)

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Kapitel 21
It's been seven long years!

Hermine erwachte am nächsten Morgen sehr bald. Sie dachte an das, was Draco ihr erzählt hatte. Er hatte tatsächlich kein Dunkles Mal. Sie hatte sich immer eingeredet, dass sie nicht daran glaubte, dass er ein Todesser war, doch sie konnte nicht leugnen, dass sie mehr als erleichtert war, als sie seinen Unterarm gesehen hatte. Irgendwo in ihr drinnen hatte sie trotz allem noch erwartet das Dunkle Mal zu sehen. Irgendwo in ihr drinnen war eine leise Stimme gewesen, die ihr immer wieder gesagt hatte, dass es so sein musste. Und doch, so dachte sie zurück, hatte sie in den letzten Wochen Draco öfter oberkörperfrei gesehen und ihr war an seinem Arm nie etwas aufgefallen. Damals im Bad, als er hier übernachtet hatte, hatte sie eigentlich einen guten Blick auf seinen Arm gehabt, als er sein Gesicht mit dem Handtuch abgetrocknet hatte. Und auch später im Krankenflügel, als sie Madam Pomfrey mit dem Verband geholfen hatte, hätte sie seinen Arm sehen müssen. Das Dunkle Mal wäre ihr bei beiden Gelegenheiten mit Sicherheit aufgefallen.

Hermine grinste die Decke an. Es tat gut, wieder Recht behalten zu haben. Draco war kein Todesser und sie hatte den Beweis gesehen. Seine Haut war bleich und samtig gewesen, als sie darüber gestrichen hatte.

Nachdenklich zog sie dann jedoch die Stirn kraus. Sie fragte sich, wieso er es nicht ihren Mitschülern zeigte. Wieso er es nicht ein für alle Mal klar stellte, dass er kein Todesser war. Würden sie seinen Arm sehen, würde ihn keiner mehr beschuldigen. Würde es keiner mehr glauben. Sie müssten sich eingestehen, dass sie ihn zu Unrecht beschuldigt hatten. Doch er tat es nicht. Er klärte es nicht auf.

Hermine seufzte.

Nach ein paar weiteren Minuten stand sie auf und machte sich im Badezimmer fertig. Sie wartete auf Zabini und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Großen Halle.

„Hast du gestern Draco noch erwischt?", fragte Zabini.

„Ja, wir haben noch lange miteinander gesprochen", antwortete sie und bog um eine Ecke.

„Hat er dir erzählt, weshalb er so seltsam reagiert hatte?"

„Ja ... und nein ... doch ... vielleicht", antwortete sie, „ach ich weiß nicht. Er hat mir etwas erzählt, aber ... das kann nicht die ganze Geschichte gewesen sein. Er ist wohl noch nicht bereit sich zu öffnen." Wieder seufzte sie.

Zabini schwieg. Er dachte darüber nach und konnte Hermine einerseits verstehen, andererseits auch nicht. Natürlich war es frustrierend, wenn sie Draco alles aus der Nase ziehen musste, doch war er erstaunt, dass er sich Granger überhaupt anvertraute. Selbst ihm hatte Draco nicht erzählt, was er am Abend zuvor gemeint hatte. Aber mit Granger hatte er darüber gesprochen.

Sie traten durch die Doppeltür und trennten sich. Zabini ging zu Draco während sich Hermine einen freien Platz am Gryffindortisch suchte, der von ihren >Freunden< weit entfernt war.

Hermine verbrachte den Tag in ihrem Gemeinschaftsraum und erledigte einiges von ihren Hausaufgaben. Sie war etwas hinterher, auch wenn sie die letzten Tage viel Zeit alleine verbracht hatte. Ihre Grübeleien hielten sie immer vom Lernen ab. Auch an diesem Tag schaffte sie nicht annähernd so viel, wie sie eigentlich wollte. Die Geschichte von Draco spukte ihr noch immer Kopf herum und sie fragte sich, weshalb er nicht aufklärte, dass er kein Todesser war. Es ergab für sie keinen Sinn. Und vor allem seine Reaktion auf ihre Frage war es, was sie skeptisch machte.

Diese Gedanken plagten Hermine in der kommenden Woche immer, wenn sie allein war. Sie verbrachte noch immer viel Zeit in den Zwischenpausen in der Bibliothek um herauszufinden, was Dracos Krankheit war, doch sie war noch nicht fündig geworden.

Hermine Granger und der Hundertjährige Krieg | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt