- "Ich habe dich so sehr vermisst-" -

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"Für Stephen gibt es nur eine Person die einem Engel gleichen könnte." 

"Und wer ist das, Mr. Troy?"

Leise lachte Logan. "Unsere kleine. Rose. Sie ist tatsächlich ein Engel- eher gesagt sein Engel. Schon so oft hat sie ihn aus der Scheiß gezogen und vorallem, vorallem macht sie ihn glücklich."

"Glücklicher als Ms. Hammelt?"

In Gedanken nickte er. "Ja...viel mehr glücklich als Julienne." Wieder sah er den Journalisten vor sich an. "Rose macht jeden glücklich. Sie ist ein Sonnenschein, unsere kleine eben."

~

Sprachlos sah ich ihn an und ließ meinen Tränen freien Lauf.

Es war anders als die Male davor die ich geweint hatte. Woran das lag wusste ich nicht. Ich sah nur wie verzweifelt seine blauen Augen mich ansahen und musterterten. Es schien mir als würde er jede einzelne Träne mit seinen Blicken auffangen wollen- so sehr musterte er mich.

Trotzdem fühlte ich mich irgendwie sicher und schlecht zugleich, denn eigentlich wollte ich mich mehr weinen. Erstrecht nicht wegen ihm.

Na das hat ja schon mal gut geklappt...Nicht!

"Es tut mir leid Rose. Ich bin nicht gegangen, weil ich wollte. Nein- ich musste. Es stand einiges auf dem Spiel und-"

"Du hast mir versprochen keine Geheimnisse mehr vor mir zu haben...Erinnerst du dich daran noch?!"

Beschämt senkte er seinen Blick. "Ja..."

Ich lachte verachtend auf. "Und wieso hast du es dann gebrochen? Du bist einfach weg und...und hast mir, wie damals, nicht mal eine Erklärung da gelassen."

"Du wolltest dich ja nicht verabschieden-"

"Weil ich wusste, dass es das schlimmste in meinem Leben sein wird!"

Und schon wieder kullerten Tränen über meine Wangen.

"Ich- ich versteh das einfach nicht. Ich verstehe dein jetziges Leben einfach nicht genauso wieso ich jetzt gerade hier sitze und mit dir über diesen Mist rede! Es macht doch eh keinen Sinn! Du wirst es so oder so wieder verhauen!"

In diesem Moment war mir egal ob diese Worte verletzend klangen oder nicht. Alles musste herausgelassen werden. Jede Wut, jeden Schmerz, jedes Stück Trauer.

Wütend stand ich auf und wischte mir über mein Gesicht während ich ins Bad rannte.

"Rose!" Rief er mir hinter her- er folgte mir."Rose bitte. Lauf doch nicht schon wieder weg!"

Ich wirbelte herum, funkelte ihn wütend und unter Tränen an. "Moment mal: Du bist hier der jenige der vor allem weggelaufen ist! DU BIST ES! DU HAST HIER DIE GEHEIMNISSE- NICHT ICH! VERDAMMT NOCHMAL WIESO BIST DU SO EIN MENSCH?! WIESO KONNTEST DU NICHT DER PERSON DEIN HERZ ÖFFNEN DIE EINFACH ALLES FÜR DICH GETAN HÄTTE!? WIESO?! MEINE FRESSE!"

Am Ende schubste ich ihn nochmal zurück und rannte dann ins Bad. Dort schloss ich die Tür ab und schmiss meinen Föhn aggressiv gegen die Wand.
Er zerbrach nicht, denn ich war trotz meiner Wut zu schwach um irgendetwas zu tun. Eher glitt ich an der Tür hinunter, zog meine Beine an meinem Körper und begann leise los zu schluchzen. Mein Kopf dröhnte, meine Augen brannten und der Stich in meinem Herzen begann mehr und mehr größer zu werden.

Wenn ich bleibe.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt