"Das hat sie getan?"
Ich nickte und raufte mir mein Haar. "Was- was soll ich denn jetzt machen?! Ich kann ihr nie mehr ins Gesicht sehen ohne das-"
"Beruhig dich." Nahm Cameron meinen Kopf in seine Hände. "Ruhig. Wir atmen tief ein und aus."Gemeinsam atmeten wir tief ein und aus. "Du beruhigst dich erstmal und dann reden wir weiter." Er reichte mir mein Wasser Glas und betrachtete dabei meine rote Wange während ich trank. "Das ist echt unglaublich."
"Ja! Sie belügt ihn nach Strich und Faden!"
Cam sah mich mit einem undefinierbaren Blick an, ehe er sah das ich aus lauter Verzweiflung eine Träne verlor. Darauf zog er mich an seine Brust, küsste meinen Kopf und gab mir somit Sicherheit.
"Was soll ich denn jetzt machen?" Schniefte ich, sah zu ihm hinauf. "Sie nimmt ihm alles. Sein Geld, seine Vernunft, seine-"
"Komplette Existenz."
"Ja!" Wimmerte ich, wieder drückte er mich an sich und seufzte.
"Hör zu, ich kenne dich. Du kannst so etwas lange nicht für dich behalten. Entweder du sagst es ihm per Telefonat oder du sagst es ihm wenn ihr euch das nächste Mal seht." Sah er mich an.
Telefonat käme nicht in Frage.
Er würde ausrasten und wer weiß was anstellen!
"Morgen, beim Dreh."
"Denkst du, du schaffst das?" Zärtlich strich er mein Haar zurück.
"Ich...denke schon."
Lächelnd küsste er mich, "Das ist meine starke Rosie.", und schloss mich erneut in seine Arme.
Ja, Stephen mag ein erwachsener Mann sein aber ich kann ihn nicht in so eine Falle laufen lassen!
Das ich so denke ist menschlich.
"Das nennst du menschlich?" Klang meine Mum verwirrt am Telefon einige Zeit später als ich mich bei ihr und Dad ausheulte. Wir sahen uns per FaceTime.
"Ja! Mum sie zerstört ihn!"
"Aber das ist doch seine Sache." Runzelte Dad seine Stirn und sah Mum an die etwas lächelte.
"Ich verstehe Rose."
Ich zog meine Augenbrauen zusammen, bis ich verstand was sie meinte. "Was- Nein! Mum!"
"Liebes-"
"Ich will nichts mehr von ihm! Cameron ist jetzt der Mann in meinem Leben!"
"Aber Stephen scheint dir trotzdem wichtig zu sein Schatz." Nickte Dad.
"Als Mensch!" Versuchte ich mich zu rechtfertigen, sah plötzlich keinen Grund mehr dazu, bekam Herzklopfen und schweifte ab. Als ich wieder "zu mir" kam, sah ich wieder auf den Bildschirm meines Handy und erkannte meine Eltern grinsen. Sehr breit Grinsen. "Mum! Dad!"
"Rose, sei ehrlich zu dir selbst. Ihr wart gute zwei Jahre zusammen und wisst mehr von ein ander als dein Dad und ich es nach 25 Jahren wissen!"
"Acht echt?" Sah Dad Mum skeptisch an.
"Du weißt was ich meine Toby."
"Nein?"
Ich lachte als sie anfingen zu diskutieren.
"-wir schweifen vom Thema ab Yvi!"
Ausatmend sah meine Mum von Dad wieder zurück und seufzte einmal. "Liebling, du fehlst uns so sehr."
"Ihr mir auch..." Murmelte ich und bekam etwas glasige Augen. Der Ort meiner schmerzhaften fehlte mir, trotz das es mir jetzt viel besser ging. Mit Cameron. Ohne Stephen.
Ja ohne ihn.
Selbst das fühlte sich absolut nicht richtig an...
"Komm wieder zu uns süße..." Bekam Mum ebenfalls glasige Augen. "Das Haus ist ohne Dian und Jones schon so leer und jetzt auch noch ohne dich..."
"Mein Engel fehlt mir." Murmelte Dad, sah mich aufrichtig und treu, wie er schon immer war, an. "Mein kleiner, süßer, wunderschöner Engel fehlt mir."
"Ich weiß..." Flüsterte ich leicht schluchzend, dachte an meine Kindheit. Als alles noch so schön und ruhig war. So friedlich und lustig, fast schon kitschig- aber perfekt. Ich räusperte mich, riss mich zusammen und entfernte meine Tränen ehe ich meine Eltern wieder über den Bildschirm ansah. "Hört zu. Bald ist Weihnachten. Ich nehme mir eine Auszeit und komme einige Tage zu euch."
Strahlend sah meine Mutter mich an und Dad lächelte ebenso müde. "Das ist toll Liebling! Deine Geschwister kommen auch- das wird so toll! Bring doch Cameron mit!"
"Er ist bei seiner Familie Mum, schon in Ordnung." Schmunzelte ich. Etwa eine Stunde später klappte ich meinen Laptop zu, hatte so eine Melodie in meinem Kopf und bekam sie nicht mehr heraus. Cameron sah fern, während ich noch einmal schwimmen ging und diese einzigartige Melodie dennoch nicht heraus bekam. Es war etwas mystisches, göttliches und starkes. Als ich aus dem Wasser stieg und mein Handtuch um mich wickelte, summte ich sie vor mich hin, trat ins Haus hinein und an Cam vorbei.
"Alles okay Tiger?"
"Mhm..." summte ich abweisend, zog mich um und dachte an ein paar Wortfetzen die ich einbauen könnte ehe ich in mein "Studio" schlürfte, mich an mein Klavier setzte und versuchte die Melodie zu spielen. Irgendwann hatte ich sie und war so glücklich, dass ich sie sofort notierte und aufnahm. Dann machte ich mich daran die Wortfetzen irgendwie ein zu setzen, so zusammen zufügen bis sie passen könnten. "And I can be all the things you told me not to be- when you try to come for me, I keep on flourishing- and he see the universe when I'm the Company- its...Fuck!" Ich hörte auf zu spielen und kaute auf meiner Lippe herum. Der letzte Fers wollte mir einfach nicht einfallen, verdammt!
"Ist, all, in me." Ich erschrak, sprang auf und drehte mich um, sah Cameron der grinsend am Türrahmen lehnte. Wie ein Panther schritt er auf mich zu, fixierte mich mit seinen wunderschönen, grünen Augen, setzte sich auf den Klavierstuhl, legte seine Arme um meine Taille und zog mich auf seinen Schoß. Immer noch geschockt blickte ich ihn an, legte meine Arme um seinen Nacken und hörte was er plötzlich anfing zu singen, während er meine Schläfe küsste die schmerzte vom herumkauen auf meiner Lippe.
Er sang mit meiner Melodie. "You, you love it how I move you- you love it how I touch you- my one, when all is said and done-you'll believe...God is a woman-"
"And I, I feel it after midnight- a feelin' that you...can't fight- my one, it lingers when we're done-
you'll believe God is a woman." Sang ich einfach frei aus meinem Kopf weiter und sah darauf fassungslos zu Cam.
Er grinste mich nur breit an, "Willst du das nicht aufschreiben?", sodass ich heftig nickte und mich sofort umdrehte.
Wir arbeiteten die Ganze Nacht an zwei Songs.
Zwei Songs die ich einfach aus Wut, aus Selbstbewusstsein und aus stolz schrieb. Ich wusste dieser Song war etwas besonderes. Er spiegelte meine Seele wenn ich bei Stephen war und bei Cameron.
Denn, seine Seele und sein Herz waren so rein wie die eines Engels.
Und das ist er wirklich.
Ein Engel.
DU LIEST GERADE
Wenn ich bleibe.
Teen Fiction3 lange Jahre sind vergangen. Er ist weg - Sie ist hier. Er vermisst Sie - Sie liebt Ihn. Er liebt - Sie hasst. Er ist ganz - Sie nicht mehr. Er lächelt fake - Sie leidet mehr. Alles war perfekt. Er kannte Sie, Sie kannte ihn. Dennoch musste Er ge...