Kapitel 13: Erklärt

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Fenris (p.o.v)

Die Sonne blendete ihn durch die leicht kaputten Holzklappen des Fensters.
Es war lange her, dass er eine Nacht durchgeschlafen hatte. Und er wusste auch den Grund dafür.
Fenris sah auf sie hinab. Lucia kuschelte sich an ihn und lächelte im Schlaf. Er würde sich niemals an ihr satt sehen können.
Verschlafen öffnete sie die Augen und sah zu ihm auf.
"Guten Morgen Liebste, auch schon wach?" Fragte er mit einem kleinen Grinsen im Gesicht.
"Bin ich tot?" Fragte sie.
"Nein" antwortete er kurz angebunden.
Sie stemmte sich hoch und sah sich um. Sie war immer noch in seinem Privatzimmer. Wahrscheinlich wunderte sie sich wieso sie nicht im Bett lag.
Eigentlich lag sie ja im Bett. Aber nicht in ihrem.
Erschrocken riss sie die Augen auf und rannte zur Wasserschale. Sie strich ihre Haare zur Seite und begutachtete ihren Hals.
Vorsichtig strich sie über das kleine geschnörkelte F in ihrer linken Halsbeuge.
"Was bedeutet das?" Fragte sie.
"Es bedeutet, dass du mir gehörst. Ab jetzt bist du offiziell eine Werwölfin" sagte Fenris.
Lucia starrte ihn an.
Sie schien geschockt. Und... glücklich? Sie lächelte ihn an, was ihm ein leises Knurren entlockte.
Da klopfte es an die Tür.
"Mr... Werwolf? Ist alles in Ordnung?" Hörte er die Stimme von Lucias Mutter.
Schnell öffnete Lucia die Tür und ihre Mutter sah sie verdutzt an.
"Engel, ich dachte du schläfst noch" sagte sie.
"Ich bin gerade aufgewacht und wollte schnell nach seinen Wunden sehen" redete sie sich raus.
Eins musste man dieser Frau lassen. Sie war eine unglaublich gute Lügnerin. Das würde ihr einen großen Vorteil verschaffen.
"Na gut, dann kann ich ja wieder gehen" sagte ihre Mutter mit einem misstrauischen Blick auf Fenris.
Lucia schloss die Tür.
"Eins muss man deiner Mutter lassen. Sie glaubt nicht jeden Mist den man ihr auftischt" sagte er.
"Sie ist schlauer als sie tut" meinte Lucia nur und setzte sich wieder neben ihn auf die Bettkante.
"So... Werwölfin huh? Gibt's da... irgendwelche Bedingungen?" Hakte sie nach.
In ihren Augen funkelte Besorgnis.
"Nur, dass du darauf hörst was ich sage. Ich bin der Alpha also stehst du unter mir" antwortete er ruhig.
"Und wenn ich das was du sagst total bescheuert finde und es nicht tue?" Fragte sie weiter.
"Dann muss ich dich bestrafen" sagte er und zog kurz scharf die Luft ein.
Fenris sah sie mit einem vielsagenden Blick an, da sie ein wenig verwirrt aussah. Endlich schien sie zu verstehen und wurde knallrot.
"Okay... Was sonst noch?" Versuchte sie vom Thema abzulenken.
"Für dich gibt es keine weiteren Bedingungen. Da du ein Verwandelter Wolf bist und kein geborener, ist es für dich nicht absolut nötig die Prüfung zu machen. Aber für mich gibt es eine Bedingung" Fügte er hinzu.
Lucia sah ihn fragend an, schien darauf zu warten was er sagen würde.
"Ich habe die Aufgabe dich zu beschützen. Es wird kein Jäger in deine Nähe kommen, niemand wird dir jemals wehtun solange ich bei dir bin. Und ganz besonders wichtig. Es ist meine Aufgabe den Kopf jedes Mannes abzureißen der dir zu nahe kommt" Das letzte knurrte er und Fenris konnte sehen wie Lucia kurz zusammen zuckte.
Er würde sie vor allem beschützen ohne Ausnahme. Sein Herz gehörte nur ihr, auch wenn er nicht wusste wieso. Sein Onkel hatte ihn davor gewarnt diesem Gefühl nachzugeben, doch das war Fenris in dem Moment als er Lucia das erste mal in die Augen gesehen hatte, völlig egal gewesen.
"Und wann verwandele ich mich?" Fragte sie ihn etwas nervös.
"Heute Nacht. Ich werde dir dabei helfen" antwortete er.
"Muss ich Angst haben?"
"Nein. Ich bin ja da" beruhigte er sie.
Sofort schlang sie ihm die Arme um den Hals und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge.
"Ich hab trotzdem Angst" flüsterte sie.
Fenris erwiderte die Umarmung und drückte sie an sich. Für den Rest seines hoffentlich langen Lebens würde er nur mit ihr verbringen.
Ihr gehörte alles.
Sein Leben, seine Liebe, sein Herz.

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